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IWF senkt BIP-Prognosen - Krieg ist Rückschlag für Erholung

DJ IWF senkt BIP-Prognosen - Krieg ist Rückschlag für Erholung

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft haben sich nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine und neuer coronabedingter Lockdowns in China eingetrübt. In seinem aktuellen Weltwirtschaftsausblick verweist der IWF zudem auf den weltweiten deutlichen Inflationsanstieg, der zu einer strafferen Geldpolitik führe. Im Ergebnis senkt der IWF seine Wachstumsprognosen für 2022 und 2023 auf 3,6 (zuvor: 4,4) und 3,6 (3,8) Prozent, wobei die Prognosen für Deutschland und Italien besonders deutlich zurückgenommen werden.

"Damals (im Januar) hatten wir prognostiziert, dass sich die globale Erholung ab dem zweiten Quartal dieses Jahres nach kurzzeitigen Auswirkungen der Omikron-Variante verstärken würde. Seitdem haben sich die Aussichten verschlechtert, vor allem wegen der Invasion Russlands in der Ukraine und der Sanktionen, mit denen Russland zur Beendigung der Feindseligkeiten gezwungen werden soll", heißt es in dem Bericht.

Preisdruck führt zu einer Straffung der Geldpolitik 

Daneben hätten weitreichende Lockdowns in China die Wirtschaftsaktivität dort gebremst, was neue weltweite Lieferengpässe auslösen könnte. "Ein höherer, breiterer und anhaltenderer Preisdruck führte zudem zu einer Straffung der Geldpolitik in vielen Ländern", merkt der IWF an. Die Gesamtrisiken für die Wachstumsaussichten hätten stark zugenommen und die Zielkonflikte für die Wirtschaftspolitik hätten sich verstärkt.

Der IWF senkt seine Prognosen für den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der USA auf 3,7 (4,0) und 2,3 (2,6) Prozent und die für China auf 4,4 (4,8) und 5,1 (5,2) Prozent. Das BIP des Euroraums soll demnach nur noch um 2,8 (3,9) und 2,3 (2,5) Prozent steigen, was vor allem an niedrigeren BIP-Prognosen für die stark vom verarbeitenden Gewerbe und Energieimporten abhängigen Volkswirtschaften Deutschlands und Italiens liegt. Denen traut der IWF 2,1 (3,8) und 2,7 (2,5) beziehungsweise 2,3 (3,8) und 1,7 (2,2) Prozent Wachstum zu. Frankreichs Prognosen gibt der IWF mit 2,9 (3,5) und 1,4 (1,8) Prozent an.

Die Prognosen beruhen auf der Annahme, dass der Krieg auf die Ukraine begrenzt bleibt, weitere Sanktionen gegen Russland den Energiesektor aussparen und die effektiven Wechselkurse auf dem Niveau von Februar/März bleiben. Für den Ölpreis werden 106,83 beziehungsweise 92,63 US-Dollar unterstellt. Berücksichtigt sind dagegen das Ziel der europäischen Staaten, sich von russischen Energielieferungen unabhängig zu machen, sowie die bis 31. März verhängten Sanktionen.

Russlands BIP soll laut IWF um 8,5 (plus 2,8) und 2,3 (plus 1,1) Prozent fallen, das der Ukraine 2022 um 35 Prozent und das von Belarus um 6,4 Prozent. Saudi-Arabiens BIP soll dagegen um 7,6 (4,8) und 3,6 (2,8) Prozent steigen.

Härtere Sanktionen gegen Russland würden Wachstum weiter mindern 

Die oben genannten Zahlen entstammen dem Basisszenario des IWF. Daneben hat die Organisation ein Alternativszenario gerechnet, das auf der Annahme eskalierender Sanktionen ab Mitte 2022, einem Öl- und Gasembargo sowie einem weitgehenden Ausschluss Russlands aus dem internationalen Finanz- und Handelssystem beruht. Russlands BIP würde dann 2027 um 15 Prozent niedriger als im Basisszenario angenommen sein, das des Euroraums 2023 um 3 Prozent niedriger. Die weltweite Inflation läge 2022 und 2023 um je 1 Prozentpunkt höher.

Der IWF rechnet damit, dass die Verbraucherpreise in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften 2022 und 2023 wegen höherer Energie- und Nahrungsmittelpreise um 5,7 (3,9) und 2,5 Prozent steigen werden und in Schwellen- und Entwicklungsländern um 8,7 (5,9) Prozent und 6,5 Prozent. Die längerfristigen Inflationserwartungen in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften betrachtet der IWF trotz jüngster Anstiege als gut verankert.

Die Daten deuten laut IWF darauf hin, dass die straffere Ausrichtung der Geldpolitik und die veränderte Kommunikation der Zentralbanken ausreichen, um die Inflation mittelfristig zu dämpfen. "Vorausgesetzt, die mittelfristigen Erwartungen bleiben während des Konflikts gut verankert, dürfte sich die Preis- und Lohnbildung an die Entwicklung der Rohstoffpreise, den Ungleichgewichten zwischen Angebot und Nachfrage und dem Arbeitskräfteangebot anpassen", schreibt der IWF.

IWF sieht Risiko noch schlechterer Entwicklung 

Die Risiken für den Wirtschaftsausblick sind laut IWF abwärts gerichtet. "Zwar würde eine schnelle Beendigung des Krieges in der Ukraine das Vertrauen stärken, den Druck auf die Rohstoffmärkte und die Versorgungsengpässe verringern, doch ist es wahrscheinlicher, dass sich das Wachstum weiter verlangsamen und die Inflation höher als erwartet ausfallen wird als erwartet", warnt der IWF.

Insgesamt seien die Risiken erhöht und vergleichbar mit der Situation zu Beginn der Pandemie - "eine noch nie dagewesene Kombination von Faktoren prägt die Aussichten, wobei die einzelnen Elemente in einer Weise zusammenwirken, die von Natur aus schwer vorhersehbar ist", wie der IWF anmerkt. Als wichtigste Abwärtsrisiken nennt der IWF eine Ausweitung des Ukraine-Krieges, erhöhte soziale Spannungen (durch höhere Kraftstoff- und Nahrungsmittelpreise sowie durch humanitäre Auswirkungen des Krieges), eine Rückkehr der Pandemie und eine raschere Wachstumsverlangsamung in China.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/apo

(END) Dow Jones Newswires

April 19, 2022 09:00 ET (13:00 GMT)

Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.

© 2022 Dow Jones News
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