DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:34 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.896,81 +1,72% -9,34% Stoxx50 3.770,86 +0,71% -1,25% DAX 14.362,03 +1,47% -9,59% FTSE 7.629,22 +0,37% +2,94% CAC 6.624,91 +1,38% -7,38% DJIA 35.156,36 +0,70% -3,25% S&P-500 4.462,78 +0,01% -6,37% Nasdaq-Comp. 13.453,44 -1,22% -14,01% Nasdaq-100 13.993,95 -1,52% -14,25% Nikkei-225 27.217,85 +0,86% -5,47% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 154,65 +100
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 100,91 102,56 -1,6% -1,65 +36,5% Brent/ICE 105,60 107,25 -1,5% -1,65 +37,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.951,93 1.950,35 +0,1% +1,58 +6,7% Silber (Spot) 25,13 25,17 -0,2% -0,04 +7,8% Platin (Spot) 986,40 995,36 -0,9% -8,96 +1,6% Kupfer-Future 4,67 4,73 -1,2% -0,06 +4,9%
Die Ölpreise zeigen sich volatil und geben aktuell nach, bereits am Vortag waren sie aufgrund von Sorgen um die globale Öl-Nachfrage deutlich zurückgekommen.
FINANZMARKT USA
Die Wall Street tendiert zur Wochenmitte uneinheitlich, nachdem die US-Börsen am Vortag deutliche Gewinne verzeichnet hatten. An dem übergeordnet unruhigen Marktumfeld hat sich indessen wenig geändert. Neben dem Ukrainekrieg sind die hohe Inflation und die hohen Marktzinsen die bestimmenden Faktoren. Konjunkturseitig entsprachen die Hausverkäufe für März den Erwartungen. Die offiziellen Daten zu den US-Rohöllagerbeständen haben sich deutlich und unerwartet verringert. Im späteren Verlauf wird die Federal Reserve überdies ihren Wirtschaftsbericht "Beige Book" vorlegen. Der Fokus der Anleger richtet sich zudem auf die auf vollen Touren laufende Berichtssaison. Hier steht die Frage im Raum, ob die Unternehmen ihre gestiegenen Kosten an die Endabnehmer weitergeben konnten. Der Streamingdienst Netflix verbuchte global ein Minus der Nutzerzahl im ersten Quartal und geht von weiteren Rückgängen aus. Das Unternehmen litt unter einem schärferen Wettbewerb. Mit dem Kundenschwund verfehlte das Unternehmen auch die eigene Prognose eines Wachstums deutlich. Die Aktie bricht um 36 Prozent ein. Beim IT-Spezialisten IBM (+6,6%) waren die Geschäftszahlen besser als geschätzt. Die Erlöse stiegen auf 14,2 (Vorjahr: 13,19) Milliarden Dollar. Getrieben wurde das Erlöswachstum nicht zuletzt vom 14-prozentigen Umsatzwachstum der Hybrid-Cloud-Plattform. Procter & Gamble Co. (+2,6%) hat im vergangenen Quartal mit 10 Prozent den stärksten organischen Umsatzanstieg seit mindestens zwanzig Jahren verzeichnet. Die Verbraucher gaben trotz der Inflation und einer drohenden Rezession mehr für Haushaltswaren wie Pampers-Windeln und Gillette-Rasierer aus. Für die Aktien von Lululemon Athletica geht es um 2,6 Prozent nach unten, nachdem der Anbieter von Yoga-Bekleidung sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt hat: Bis 2026 will das Unternehmen seinen Umsatz auf 12,5 Milliarden Dollar verdoppeln. Abbott Laboratories (+2,2%) hat im ersten Quartal von seinen Corona-Tests profitiert. Das Diagnostikunternehmen steigerte Gewinn und Umsatz deutlich. Es erhöhte zudem die Prognose für den Umsatz mit Corona-Tests im Gesamtjahr, senkte aber den Gewinnausblick. Der US-Börsenbetreiber Nasdaq (-5,1%) hat im ersten Quartal trotz eines Erlöswachstums weniger verdient. Die Dividende soll dennoch steigen, außerdem kündigte der Konzern einen Aktiensplit an.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
17:50 FR/Carrefour SA, Umsatz 1Q
22:06 US/Tesla Inc, Ergebnis 1Q
22:10 US/Alcoa Inc, Ergebnis 1Q
22:30 US/United Airlines Holdings Inc, Ergebnis 1Q
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
DE/Adva Optical Networking SE, Ergebnis 1Q
DE/SNP Schneider-Neureither & Partner SE, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 20:00 Fed, Beige Book
FINANZMÄRKTE EUROPA
Europas Börsen haben am Mittwoch fester geschlossen. Stützend wirkte die Berichtssaison. Diese sei gut angelaufen, und auch die Ausblicke der Unternehmen seien bislang zuversichtlicher als befürchtet ausgefallen, hieß es im Handel. Daneben halfen nachgebende Renditen an den Anleihemärkten. Die Kursgewinne seien angesichts der geopolitischen Unsicherheiten allerdings mit Vorsicht zu genießen, hieß es einschränkend. Heineken stiegen um 5,2 Prozent, nachdem der Brauereikonzern im ersten Quartal 2022 spürbar mehr verdient und umgesetzt hat. Trotz enttäuschender Geschäftszahlen lagen Just Eat mit Aufschlägen von 1,9 Prozent vorne. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, aktiv auf der Suche nach einem strategischen Partner für Grubhub zu sein. Auch ein anteiliger oder völliger Verkauf werde geprüft. Stützend wirkte auch die Ankündigung, 2023 ein positives EBITDA ausweisen zu wollen. Lanxess gewannen nach Geschäftszahlen 5,6 Prozent. Als positiven Effekt werteten die Analysten von Jefferies, dass der Spezialchemiekonzern weder die Jahresprognose noch die Erwartungen an die Cash-Generierung angepasst habe. Rio Tinto verloren 4,8 Prozent, nachdem der Bergbaukonzern mitgeteilt hatte, dass er im ersten Quartal weniger Eisenerz aus seinen australischen Minen verschifft hat. Zudem lag die Produktion bei den meisten Rohstoffen unter den Erwartungen. Der Rohstoffsektor insgesamt wurde am Berichtstag gemieden und gab 2,6 Prozent nach. Für schlechte Stimmung bei den Aktionären der Credit Suisse (-1,5%) sorgte die Gewinnwarnung für das erste Quartal 2022. Grund waren deutlich erhöhte Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten. Sie stiegen um 600 Millionen Franken. Als verlässlich und zuversichtlich stimmend wurden die Umsatzzahlen von Danone (+5,8%) bezeichnet. Positiv daran sei, dass die steigenden Inputkosten an die Käufer weitergereicht werden konnten. Gut kamen die Zahlen von ASML (+5,3%) an. Die Ergebnisse für das erste Quartal deckten sich laut der Citigroup mit den Erwartungen. Nach volatilem Handel schlossen Siemens Gamesa in Madrid 3 Prozent fester. Im frühen Handel hatten noch schwache Zahlen belastet, dann stützte die Nachricht, dass SSE ein Portfolio von Erneuerbaren-Energie-Projekten von Siemens Gamesa für 580 Millionen Euro erwerben wird. SSE stiegen 2,3 Prozent. Für Siemens Energy ging es dagegen um 1,6 Prozent nach unten.
DEVISEN
zuletzt +/- % Mi, 8:10 Uhr Di, 17:57 Uhr % YTD EUR/USD 1,0857 +0,6% 1,0812 1,0788 -4,5% EUR/JPY 138,70 -0,3% 139,12 138,71 +6,0% EUR/CHF 1,0281 +0,1% 1,0285 1,0231 -0,9% EUR/GBP 0,8315 +0,2% 0,8302 0,8294 -1,0% USD/JPY 127,74 -0,9% 128,68 128,58 +11,0% GBP/USD 1,3058 +0,5% 1,3024 1,3008 -3,5% USD/CNH (Offshore) 6,4516 +0,5% 6,4237 6,4133 +1,5% Bitcoin BTC/USD 41.280,06 -0,0% 41.451,37 41.467,13 -10,7%
Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar mit den sinkenden Marktzinsen schwächer. Der Dollarindex verliert 0,5 Prozent.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Insgesamt setzte sich in Asien eine leicht positive Tendenz bei Aktien durch. Wie schon am Vortag hinkten die chinesischen Börsen hinterher. In China zeigten sich Anleger angesichts der steigenden Konjunktureintrübung enttäuscht über die Unterstützungenmaßnahmen der staatlichen Stellen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie in China mit immer weitreichenderen Maßnahmen und neuen Abriegelungen durch die Behörden belasten besonders die Binnenwirtschaft. Der chinesische Renminbi fiel derweil auf den tiefsten Stand seit Oktober. Am Aktienmarkt drehte der Schanghai-Composite deutlicher ins Minus. Der Shenzhen-Composite und das Startup-Segment ChiNext stürzten noch deutlicher ab. Der HSI in Hongkong tendierte zwar im späten Geschäft etwas fester, vollzog damit aber eine kraftlose Erholung vom Vortagesabsturz. In Schanghai zählten Energiewerte zu den größten Verlierern. In Tokio zeigte sich der Nikkei-225 freundlich - angeführt von Aufschlägen im Automobilsektor. Der Yen hatte wegen der weiterhin ultralockeren Geldpolitik in Japan ein weiteres 20-Jahretief erreicht, wodurch sich die Exportaussichten der Branche verbesserten. Toyota Motor stiegen um 3,7 und Nissan Motor um 4,7 Prozent. Der südkoreanische Kospi pendelte um die Vortagesschlussstände und schloss unverändert. Energietitel und Schiffsbauwerte neigten zur Schwäche. Belastet wurde die Stimmung von Inflationssorgen und den trüben Wirtschaftsaussichten - vor allem in China. Im Energiesektor büßten S-Oil 0,5 Prozent und unter den Schiffsbauern Hyundai Mipo Dockyard 3,1 Prozent ein. Der australische S&P/ASX-200 beendete die Sitzung gut behauptet - gestützt von Gesundheits- und Reisetiteln. Deutliche Abschläge im Rohstoffsektor verhinderten höhere Aufschläge. Im Gesundheitssektor schossen Ramsay Healthcare um 24 Prozent in die Höhe, ein von KKR geführtes Konsortium hatte ein Übernahmegebot abgegeben.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Deutsche-Euroshop-Chef scheidet wegen Krankheit vorübergehend aus
Der Vorstandssprecher des Shoppingcenter-Investors Deutsche Euroshop scheidet wegen Krankheit vorübergehend aus dem Vorstand aus. Der Aufsichtsrat des SDAX-Unternehmens hat die Bestellung Wilhelm Wellners auf dessen Wunsch zeitlich befristet bis zum 30. September 2022 widerrufen. Wellner habe den Aufsichtsrat zuvor darüber informiert, dass er seine Vorstandspflichten aus gesundheitlichen Gründen zumindest für den entsprechenden Zeitraum nicht werde ausüben können.
MFE verzichtet auf Gegenkandidaten für Prosieben-Aufsichtsrat
Ein Streit um die Besetzung von Aufsichtsratsposten der Prosiebensat1 Media SE mit dem Großaktionär MFE-Mediaforeurope ist zunächst abgewendet. Der von der Familie Berlusconi kontrollierte italienische Medienkonzern kündigte an, bei der Hauptversammlung von Prosieben am 5. Mai keine Gegenkandidaten für den Aufsichtsrat aufzustellen.
Abbott übertrifft Erwartungen und senkt Gewinnprognose
Abbott Laboratories hat im ersten Quartal von seinen Corona-Tests profitiert. Das Diagnostikunternehmen steigerte Gewinn und Umsatz deutlich. Der Konzern erhöhte zudem die Prognose für den Umsatz mit Corona-Tests im Gesamtjahr, senkte aber den Gewinnausblick. Der Nettogewinn kletterte in den ersten drei Monaten auf 2,45 Milliarden US-Dollar von 1,79 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 1,73 Dollar.
Imperial Brands erwartet 225 Mio Pfund Abschreibung aus Russland-Verkauf
Der Verkauf des Russland-Geschäfts an Investoren geht für Imperial Brands mit einer Belastung einher. Der britische Tabakkonzern erwartet eine Abschreibung von 225 Millionen Pfund durch den Deal. Der Transfer des Geschäfts an russische Investoren müsse noch von den lokalen Behörden offiziell registriert werden, was in Kürze erwartet werde, so der Konzern. Das verkaufte Geschäft umfasst Vertriebs- und Marketingaktivitäten sowie eine Fabrik in Wolgograd.
Just Eat könnte sich wieder von Grubhub trennen
Der Essenslieferdienst Just Eat Takeaway.com prüft einen Verkauf des erst im vergangenen Juni übernommenen US-Lieferdienstes Grubhub. Das in Amsterdam ansässige Unternehmen teilte mit, es prüfe aktiv Optionen für Grubhub, einschließlich der Beteiligung eines strategischen Partners, eines Teilverkaufs oder einer vollständigen Veräußerung. Ob oder wann es zu einer Transaktion kommen könnte, sei aber ungewiss.
Nasdaq erhöht Dividende und kündigt Aktiensplit an
Der US-Börsenbetreiber Nasdaq hat im ersten Quartal trotz eines Erlöswachstums weniger verdient. Die Dividende soll dennoch steigen, außerdem kündigte der Konzern einen Aktiensplit an.
P&G erzielt größten organischen Umsatzanstieg seit 20 Jahren
Procter & Gamble Co. (P&G) hat im vergangenen Quartal den stärksten organischen Umsatzanstieg seit mindestens zwanzig Jahren verzeichnet. Die Verbraucher gaben trotz der Inflation und einer drohenden Rezession mehr für Haushaltswaren wie Pampers-Windeln und Gillette-Rasierer aus. Der Konsumgüterhersteller aus Cincinnati meldete für das am 31. März beendete Quartal ein organisches Umsatzwachstum von 10 Prozent.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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April 20, 2022 12:35 ET (16:35 GMT)
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