
DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Baerbock: "Werden Druck auf russische Kriegsmaschinerie weiter erhöhen"
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat weiteren massiven Druck auf Russland im Ukraine-Krieg angekündigt. Die EU werde "nicht nachlassen, bis Putins Waffen endlich schweigen und er seine Soldaten aus der Ukraine abzieht", sagte Baerbock auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrer estnischen Kollegin Eva-Maria Liimets in Tallinn. Die Arbeiten an einem weiteren EU-Sanktionspaket liefen bereits.
Bundesnetzagentur startet Datenabfrage bei Gasnetzbetreibern wegen Notfallplans
Zur Vorbereitung auf eine mögliche Mangellage bei der Gasversorgung hat die Bundesnetzagentur eine Datenabfrage bei den deutschen Gasnetzbetreibern gestartet. Eine Woche lang will die Behörde nun Daten sammeln mit dem "Ziel der Erfassung und der Identifizierung geschützter und nicht geschützter Letztverbraucher", wie aus der dazu geltenden Verfügung hervorgeht. Demnach geht es darum, Gasverbraucher mit einem besonders hohen Verbrauch zu identifizieren.
Deutschland, Spanien und Portugal rufen zur Wahl Macrons auf - Le Monde
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie die Regierungschefs Spaniens und Portugals, Pedro Sánchez und António Costa, haben die Franzosen implizit zur Wahl von Amtsinhaber Emmanuel Macron bei der Stichwahl am Sonntag aufgerufen. In einem von der französischen Tageszeitung Le Monde veröffentlichten Gastbeitrag sprachen sich die drei Regierungschefs gegen die rechtspopulistische Gegenkandidatin Macrons, Marine Le Pen, aus - ohne diese jedoch beim Namen zu nennen. Die Franzosen hätten die Wahl zwischen einem demokratischen Kandidaten und einer Rechtsaußen-Kandidatin - sie hofften, dass die Franzosen "ein Frankreich wählen, das unsere gemeinsamen Werte verteidigt", hieß es in dem Beitrag.
De Guindos: EZB-Zinserhöhung im Juli "theoretisch möglich"
Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte ihren Einlagenzins nach Aussage von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos bereits im Juli anheben. Mit einer entsprechenden Äußerung in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg schloss sich der nicht als "geldpolitischer Falke" bekannte Spanier dem deutschen EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel an. Auf die Frage, ob eine Zinserhöhung im Juli möglich sei, antwortete De Guindos: "Das wird von den Daten abhängen, die wir im Juni sehen werden." Aus heutiger Sicht seien sowohl der Juli als auch der September oder ein späterer Zeitpunkt möglich. "Wir werden uns die Daten ansehen und erst dann entscheiden", sagte der EZB-Vizepräsident.
Stimmung der Verbraucher im Euroraum etwas verbessert
Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich im April entgegen den Erwartungen leicht verbessert. Der von der EU-Kommission ermittelte Index stieg um 1,8 auf minus 16,9 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen weiteren Rückgang auf minus 20,0 prognostiziert. Für die EU-27 verbesserte sich der Wert um 2 Punkte auf minus 17,6. Der endgültige Indexstand des Verbrauchervertrauens für April wird in der kommenden Woche veröffentlicht.
Abgeordnete leiten "Partygate"-Untersuchung gegen Johnson ein
Das britische Parlament leitet in der sogenannten Partygate-Affäre eine Untersuchung gegen Premierminister Boris Johnson ein. Die Abgeordneten beschlossen, einen Ausschuss mit der Klärung der Frage zu befassen, ob Johnson im Parlament bezüglich illegaler Feiern in Corona-Zeiten gelogen hat. Die Polizei hatte Mitte April wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen Bußgelder unter anderem gegen Johnson verhängt.
Russische Zentralbank senkt Wirtschaftsausblick für dieses Jahr weiter
Die russische Wirtschaft dürfte nach Einschätzung der Zentralbank des Landes in diesem Jahr angesichts der verhängten Sanktionen noch stärker einbrechen als zunächst angenommen. In einer am Donnerstag vorgestellten Prognose wird nun mit einem Rückgang der Konjunktur um 9,2 Prozent sowie einer Inflation in Höhe von 22 Prozent in diesem Jahr gerechnet.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 16. April abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 2.000 auf 184.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 182.000 vorhergesagt.
Philly-Fed-Index sinkt im April stärker als erwartet
Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im April eingetrübt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia sank auf 17,6 Punkte von 27,4 im März. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen leichteren Rückgang auf 21,9 erwartet.
Chicago-Fed-Präsident Evans tritt Anfang 2023 in den Ruhestand
Der Präsident der Federal Reserve von Chicago, Charles Evans, tritt Anfang kommenden Jahres in den Ruhestand. Die Bank teilte mit, sie werde mit der Suche nach einem Nachfolger beginnen. Evans, der seine Karriere bei der Chicago Fed 1991 begann und die Bank seit September 2007 leitet, ist der am längsten amtierende Präsident einer regionalen Federal Reserve Bank. Er wird im Januar 65 Jahre alt. Fed-Präsidenten amtieren in der Regel für bis zu zehn Jahre oder bis zu ihrem 65. Geburtstag.
Russland belegt US-Vizepräsidentin Harris und Zuckerberg mit Einreiseverboten
Als Vergeltungsmaßnahme für Sanktionen der USA und Kanadas hat Russland Einreiseverbote gegen dutzende Regierungsmitarbeiter, Armeevertreter und Journalisten aus beiden Ländern verhängt. Betroffen von den Sanktionen sind unter anderem US-Vizepräsidentin Kamala Harris und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, wie das Außenministerium in Moskau mitteilte. Auf der Sanktionsliste stehen außerdem die stellvertretende US-Verteidigungsministerin Kathleen Hicks, Pentagon-Sprecher John Kirby und der Stabschef im Weißen Haus, Ron Klain.
+++ Konjunkturdaten +++
*US/Index der gleichlaufenden Indikatoren März +0,4% gegen Vormonat
*US/Index der nachlaufenden Indikatoren März +0,6% gg Vm
*US/Index der Frühindikatoren März +0,3% gegen Vormonat
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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April 21, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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