DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Australien bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag des australisch-neuseeländischen Armeekorps" geschlossen.
TAGESTHEMA
Wegen des Krieges in der Ukraine hat es beim halbjährlichen Ministertreffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) erstmals keine gemeinsame Erklärung gegeben. "Russlands Krieg gegen die Ukraine hat es unmöglich gemacht, einen Konsens zu finden", erklärte die Vorsitzende des IWF-Lenkungsausschusses, Spaniens Finanzministerin Nadia Calviño. Sie habe aber die Unterstützung der "überwältigenden Mehrheit" der 189 Mitglieder. Es habe "nahezu Einstimmigkeit über die auf dem Tisch liegenden inhaltlichen Fragen" geherrscht, erklärte Calviño weiter. Die Finanzminister und Zentralbanker riefen demnach vor allem zur Beendigung des Krieges in der Ukraine auf und zeigten sich besorgt über die wirtschaftlichen Auswirkungen, die "eine globale Reichweite haben".
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
13:00 US/American Express Co, Ergebnis 1Q
13:30 US/Verizon Communications Inc, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 15:45 Einkaufsmanagerindex Service April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 57,9 zuvor: 58,0 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 58,2 zuvor: 58,8
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.387,25 -0,1% E-Mini-Future Nasdaq-100 13.735,25 +0,1% Nikkei-225 27.116,60 -1,6% Hang-Seng-Index 20.623,73 -0,3% Kospi 2.707,12 -0,8% Schanghai-Composite 3.085,77 +0,2% S&P/ASX 200 7.476,50 -1,5%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Verstärkte Zinsängste aus den USA nach Asien herüberschwappend belasten die Börsen. Die Aussicht auf aggressive Zinserhöhungen in den USA einerseits und eine Abkühlung der Weltkonjunktur andererseits stellen eine für Aktien ungünstige Gemengelage dar. Fed-Chef Jerome Powell hatte sich falkenhaft geäußert. In der Folge ziehen die US-Marktzinsen deutlich an. Gleichzeitig kämpft China weiter mit der sich ausbreitenden Coronapandemie und neuen Lockdowns - diesmal in der Stahlhochburg Tangshan. Die Maßnahmen in China trüben die Konjunktur weiter ein. Die chinesischen Börsen halten sich nach der jüngsten Talfahrt wacker und erholen sich von den Tagestiefs. China Unicom zeigen sich unverändert und beweisen damit relative Stärke. Das Unternehmen hat das Ergebnis im ersten Quartal verbessert. Technologiewerte liegen dagegen schwach im Markt. Sehr schwach präsentiert sich der Nikkei-225 in Tokio - belastet von schwachen Technologietiteln, die von steigenden Zinserwartungen gedrückt werden. Gegen den Trend steigen Toshiba um 4,3 Prozent, das Unternehmen prüft weitere Privatisierungsschritte. In Südkorea drückt ebenfalls der Technologiesektor - neben Energiewerten. Samsung Electronics geben 1 Prozent ab, die Halbleiteraktien von SK Hynix gar 1,8 Prozent. Naver bauen ihre Vortagesabschläge nach den schwachen Geschäftszahlen um 2,8 Prozent aus.
US-NACHBÖRSE
Das Medizintechnikunternehmen Intuitive Surgical legte Erstquartalszahlen vor, die nicht gut ankamen. Der Kurs sank um 3,7 Prozent. Die Gesellschaft räumte ein, dass die Coronapandemie noch immer negative Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung habe. Auch der Farbenhersteller PPG veröffentlichte Erstquartalszahlen nach der Schlussglocke, der Kurs gewann 1,4 Prozent. Der Umsatz kletterte um 11 Prozent, wobei höhere Preise geringere Volumina wettmachten. Die Gesellschaft rechnet damit, auch künftig höhere Preise durchsetzen zu können.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 34.792,63 -1,0% -368,16 -4,3% S&P-500 4.393,68 -1,5% -65,77 -7,8% Nasdaq-Comp. 13.174,65 -2,1% -278,41 -15,8% Nasdaq-100 13.720,45 -2,0% -278,08 -15,9% Donnerstag Mittwoch Umsatz NYSE (Aktien) 956 Mio 851 Mio Gewinner 656 2.118 Verlierer 2.659 1.195 Unverändert 130 142
Verluste - Kräftig gestiegene Marktzinsen trübten im Verlauf das Sentiment deutlich ein. Die übergeordneten Themen Ukrainekrieg, hohe Inflation und steigende Marktzinsen sorgten damit erneut für ein sehr volatiles Marktumfeld. US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatte eine Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte bei der nächsten Fed-Sitzung praktisch angekündigt. Obwohl die Zinserwartungen stiegen, hat sich die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia stärker als erwartet eingetrübt. Eine ungünstige Kombination für Aktien. Tesla (+3,2%) hatte einen Rekordgewinn verbucht. Die Umsätze sprangen um 80 Prozent nach oben und schlugen die Markterwartungen. Auch das Ergebnis fiel klar besser als erwartet aus. Tesla-Chef Elon Musk hat indessen die Finanzierung für die von ihm angestrebte Übernahme von Twitter nach eigenen Angaben gesichert. Twitter stiegen 0,8 Prozent. AT&T (+4,0%) hat weniger verdient. Im letzten Quartal vor Abspaltung des Mediengeschäfts Warnermedia übertraf das Unternehmen aber die Erwartungen. Überaus gut kam der Ausblick der Fluggesellschaft United Airlines (+9,3%) an. Wettbewerber American Airlines (+3,8%) schnitt besser ab als befürchtet und stellte eine Rückkehr in die Gewinnzone in Aussicht. Alcoa (-16,9%) hatte ihre Prognosen für den Bauxit-Absatz gesenkt. Philip Morris (+2%) übertraf die Markterwartungen.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,68 +11,7 2,56 195,2 5 Jahre 2,96 +10,2 2,86 170,0 7 Jahre 2,97 +8,8 2,88 152,5 10 Jahre 2,90 +6,3 2,84 139,1 30 Jahre 2,92 +3,9 2,88 101,8
Am Anleihemarkt stiegen die Renditen mit fallenden Notierungen wieder kräftig an, nachdem sie am Vortag deutlich nachgegeben hatten. Rendite-Treiber war die Erwartung steigender Leitzinsen nach den falkenhaften Powell-Aussagen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,0846 +0,1% 1,0837 1,0914 -4,6% EUR/JPY 138,99 -0,1% 139,19 139,63 +6,2% EUR/GBP 0,8325 +0,1% 0,8314 0,8349 -0,9% GBP/USD 1,3029 -0,0% 1,3034 1,3071 -3,7% USD/JPY 128,14 -0,2% 128,41 127,94 +11,3% USD/KRW 1.240,17 -0,2% 1.242,34 1.237,37 +4,3% USD/CNY 6,4682 +0,3% 6,4507 6,4429 +1,8% USD/CNH 6,4919 +0,2% 6,4785 6,4675 +2,2% USD/HKD 7,8449 +0,0% 7,8447 7,8440 +0,6% AUD/USD 0,7339 -0,5% 0,7374 0,7445 +1,1% NZD/USD 0,6694 -0,6% 0,6735 0,6790 -2,0% Bitcoin BTC/USD 40.655,39 -0,2% 40.731,92 41.617,35 -12,1%
Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar mit den steigenden Zinsen etwas fester. Der Dollarindex legte 0,2 Prozent zu.
Der noch immer regulierte Renminbi fällt am Morgen auf ein weiteres Siebenmonatstief, weil in China wegen der angespannten Wirtschaftslage eher mit einer Lockerung der Geldpolitik zu rechnen ist, während die USA und andere Staaten diese merklich straffen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 102,45 103,79 -1,3% -1,34 +39,6% Brent/ICE 106,91 108,33 -1,3% -1,42 +42,1%
Erdöl verteuerte sich wieder etwas. Die EU plant nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wegen des Ukrainekrieges ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland, dabei soll erstmals auch der Ölsektor betroffen sein.
Wegen neuer Lockdowns in China sinken die Ölpreise am Morgen. In China geht die Mobilität wegen der Abriegelungen merklich zurück.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.951,43 1.951,50 -0,0% -0,08 +6,7% Silber (Spot) 24,56 24,65 -0,4% -0,09 +5,3% Platin (Spot) 971,00 971,34 -0,0% -0,34 +0,1% Kupfer-Future 4,67 4,70 -0,7% -0,04 +4,8%
Der Goldpreis gab mit den wieder anziehenden Marktzinsen etwas nach, da sie das zinslose Edelmetall als Anlage unattraktiver machen.
Wegen neuer Lockdowns in der chinesischen Stahlhochburg Tangshan fallen die Eisenerzpreise am Morgen.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
US-GELDPOLITIK
Die Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte bei der nächsten FOMC-Sitzung ist nach Aussage von Fed-Chairman Jerome Powell eine reale Möglichkeit. "Die 50 Basispunkte liegen für Mai auf dem Tisch", sagte Powell bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank. Die Finanzmärkte verstünden die Absichten der Fed in der Regel gut, auch wenn er keine Markt-Bepreisung favorisieren wolle.
TECHNOLOGIESEKTOR USA
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat eine stärkere Regulierung der Internetplattformen gefordert. "Diese großen Plattformen müssen einer gewissen öffentlichen Aufsicht und Regulierung unterworfen werden", sagte er. Obama sprach sich unter anderem für eine Änderung des Gesetzes zur Freistellung der Plattformen von der Haftung für die Inhalte ihrer Nutzer aus.
SNAP
Der Social-Media-Konzern hat im ersten Quartal belastet von Störungen im digitalen Werbemarkt wieder einen Millionenverlust eingefahren. Der US-Konzern warnte zudem vor einem schwieriger als bisher erwartet ausfallenden Umfeld.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/err/flf
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April 22, 2022 01:42 ET (05:42 GMT)
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