
DJ S&P Global: Wachstum im Euroraum zieht im April wieder an
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Wachstum in der Eurozone hat im April wider Erwarten angezogen. Dabei glich der Aufschwung im Servicesektor den Rückgang in der Industrie aus. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - erhöhte sich auf 55,8 Zähler von 54,9 im Vormonat, wie S&P Global (ehemals IHS Markit) im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 53,9 Punkte vorhergesagt.
Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes fiel auf 55,3 Punkte von 56,5 im Vormonat. Volkswirte hatten einen stärkeren Rückgang auf 54,9 Zähler prognostiziert. Der Index für den Servicesektor kletterte indes auf 57,7 Punkte von 55,6 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 55,0 Punkte erwartet.
"Die Verkaufspreise für Güter und Dienstleistungen stiegen im April in einem noch nie dagewesenen Ausmaß, da auch die Kosten erneut mit annähernder Rekordrate zulegten, was darauf hindeutet, dass die Inflationsrate weiter steigen wird", hieß es von S&P Global.
"Die Eurozone ist stärker als erwartet ins zweite Quartal gestartet und hat damit die Konsenserwartungen einer Abkühlung widerlegt", kommentierte S&P-Global-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Die schwächelnde Industrie gibt jedoch Anlass zu großer Sorge, deutet sie doch darauf hin, dass die Wirtschaft alles andere als rund läuft. Die Geldpolitiker könnten zu einer restriktiveren Haltung übergehen, da der beispiellose Inflationsdruck in Zeiten eines erfreulich robusten Wirtschaftswachstums anhält."
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April 22, 2022 04:13 ET (08:13 GMT)
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