DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Australien bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag des australisch-neuseeländischen Armeekorps" geschlossen.
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13.10 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 4.382,25 -0,2% -7,8% E-Mini-Future Nasdaq-100 13.714,25 -0,1% -16,0% Euro-Stoxx-50 3.858,81 -1,8% -10,2% Stoxx-50 3.730,85 -1,3% -2,3% DAX 14.235,41 -1,8% -10,4% FTSE 7.567,47 -0,8% +3,3% CAC 6.612,06 -1,5% -7,6% Nikkei-225 27.105,26 -1,6% -5,9% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 153,48 -0,32 Rentenmarkt zuletzt +/- absolut +/- YTD DE-Rendite 10 J. 0,95 +0,01 +1,13 US-Rendite 10 J. 2,93 +0,02 +1,42
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 102,44 103,79 -1,3% -1,35 +39,6% Brent/ICE 106,85 108,33 -1,4% -1,48 +39,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.934,46 1.951,50 -0,9% -17,04 +5,7% Silber (Spot) 24,31 24,65 -1,4% -0,34 +4,3% Platin (Spot) 949,92 971,34 -2,2% -21,42 -2,1% Kupfer-Future 4,66 4,71 -1,2% -0,06 +4,6%
Nachfragesorgen belasten die Ölpreise. Marktteilnehmer verweisen auf die Lockdowns in China und die anstehenden US-Zinserhöhungen. Steigende Marktzinsen und der stärkere Dollar dämpfen derweil das Interesse am Gold.
AUSBLICK AKTIEN USA
An den US-Börsen zeichnen sich am Freitag kleine Verluste ab. Die falkenhaften Äußerungen des Fed-Chefs Jerome Powell, die am Donnerstag die Aktienkurse kräftig gedrückt haben, dürften nachwirken. Powells Äußerungen trieben die Anleiherenditen nach oben, die ihren Anstieg am Freitag fortsetzen.
An Konjunkturdaten werden die April-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das nicht-verarbeitende Gewerbe in der ersten Lesung veröffentlicht.
Unter den Einzelwerten gibt die Snap-Aktie vorbörslich um 1,8 Prozent nach. Das Social-Media-Unternehmen hat im ersten Quartal einen Verlust verzeichnet, den Snap mit Störungen im digitalen Werbemarkt erklärte. Im Sektor fallen Pinterest um 1,1 Prozent. Die Aktie der Facebook-Mutter Meta tendiert dagegen gut behauptet. Nach Vorlage enttäuschender Geschäftszahlen büßen Intuitive Surgical fast 5 Prozent ein. Gute Zahlen und ein überzeugender Ausblick verhelfen dagegen der Aktie des Farbenherstellers PPG zu einem Plus von 1,4 Prozent.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
13:00 US/American Express Co, Ergebnis 1Q, New York
13:30 US/Verizon Communications Inc, Ergebnis 1Q, New York
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 15:45 Einkaufsmanagerindex Service April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 57,9 zuvor: 58,0 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 58,2 zuvor: 58,8
FINANZMÄRKTE EUROPA
Schwach - Vor dem Wochenende fahren die Anleger ihr Risiko herunter. Das Thema ist unverändert der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und die unvorhersehbare Nachrichtenlage dazu in den kommenden zwei Tagen. Ein Risiko geht auch von der Stichwahl bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich aus. Und einhergehend mit der horrenden Inflation belastet die Entwicklung an den Zinsmärkten, die falkenhaften Kommentare aus den Reihen der Notenbanker verschrecken zusehends die Investoren. Keine Akzente setzen die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone. Erneut liefern Quartalszahlen die Impulse für die Einzelwerte. Der Softwarekonzern SAP (-3,5%)hat zum Jahresbeginn zwar ein andauernd starkes Wachstum im Cloudgeschäft verzeichnet, beim Gewinn und der vielbeachteten operativen Marge aber spürbar geschwächelt. Belastender Faktor war der Rückzug aus Russland als Reaktion auf den Einmarsch in der Ukraine. Beim Bau- und Infrastrukturkonzern Vinci (-1,2%) läuft es rund: Die Erlöse lagen laut der Citigroup 16 Prozent über der Marktschätzung. Das Kursminus führen Händler auf Gewinnmitnahmen zurück. Licht und Schatten enthielten die Quartalszahlen von Kering (-4,3%). Beim Autobauer Renault (+1,8%) haben die Umsätze im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen. Der Volumenrückgang um 8,9 Prozent sei geringer ausgefallen als im Konsens (-12%) befürchtet.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:30 Uhr Do, 17:30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0816 -0,2% 1,0844 1,0854 -4,9% EUR/JPY 138,91 -0,2% 138,79 139,41 +6,1% EUR/CHF 1,0331 -0,0% 1,0339 1,0322 -0,4% EUR/GBP 0,8382 +0,8% 0,8336 0,8317 -0,3% USD/JPY 128,43 +0,0% 127,99 128,45 +11,6% GBP/USD 1,2904 -1,0% 1,3008 1,3053 -4,6% USD/CNH (Offshore) 6,5334 +0,8% 6,4933 6,4728 +2,8% Bitcoin BTC/USD 40.483,32 -0,6% 40.690,68 42.502,03 -12,4%
Die falkenhaften Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell stützen den Dollar, lasten im Gegenzug aber auf dem Euro. EZB-Präsidentin Christine Lagarde habe sich dagegen eher zurückhaltend geäußert, merken Devisenhändler an. Anleger zögen sich aber auch wegen der Stichwahl in Frankreich am Sonntag zurück. Ein Wahlsieg der rechtsgerichteten Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen gelte zwar als höchst unwahrscheinlich, sollte es aber dazu kommen, würde der Euro am Montag stark unter Druck geraten, so Derek Halpenny von MUFG. Der Analyst hält in diesem Fall ein Abrutschen des Euro auf 1,05 Dollar oder sogar darunter für möglich.
Das Pfund gerät in Reaktion auf Daten zum Konsum in Großbritannien unter Druck. Die hohe Inflation mindert die Kaufkraft der Briten, was sich in einem Rückgang von Einzelhandelsumsätzen und Verbrauchervertrauen niederschlägt.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die asiatischen Aktienbörsen sind am Freitag mehrheitlich von aus den USA nach Asien herüberschwappenden Zinsängsten belastet worden. Die Aussicht auf aggressive Zinserhöhungen in den USA einerseits und eine Abkühlung der Weltkonjunktur andererseits stellten eine für die Aktienmärkte äußerst ungünstige Gemengelage dar. Gleichzeitig kämpft China weiter mit der sich ausbreitenden Coronapandemie und neuen Lockdowns. Die Maßnahmen in China trüben die Konjunktur weiter ein. Die chinesischen Börsen hielten sich nach der jüngsten Talfahrt etwas besser, neigten aber gleichwohl zur Schwäche. China Unicom stiegen um 1,8 Prozent und bewiesen damit relative Stärke. Das Unternehmen hatte das Ergebnis im ersten Quartal verbessert. Technologiewerte lagen dagegen schwach im Markt. Sie wurden nicht nur in China, sondern auch an anderen Börsenplätzen verkauft. Gegen den Trend stiegen in Tokio Toshiba um 4,7 Prozent, das Unternehmen prüft weitere Privatisierungsschritte. Hitachi Transport System sprangen gar um 15 Prozent nach oben, die Gesellschaft erwägt eine Übernahme durch KKR. In Seoul bauten Naver ihre Vortagesabschläge nach den schwachen Geschäftszahlen um 3,1 Prozent aus. In Sydney trugen neben Technologiewerten auch Verluste in den Bereichen Rohstoffe und Finanzwesen zur Marktschwäche bei. Der Rohstoffsektor büßte 3,3 Prozent auf ein Vierwochentief ein - Händler verwiesen auf die trüben Konjunkturaussichten in China.
CREDIT
Der Trend zur Einengung der Risikoprämien ist am europäischen Kreditmarkt am Freitag zunächst einmal zum Halten gekommen. Vor dem Wochenende und vor allem der Präsidentschaftswahl in Frankreich kehrt an den Risikomärkten Zurückhaltung ein. Zudem drückt der fortgesetzte Anstieg der Renditen nach dem deutlichen Bekenntnis von US-Notenbankchef Powell zur Inflationsbekämpfung.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
BAYER
hat für sein Krebsmittel Nubeqa nun auch die Zulassung für die Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs in China beantragt. Die entsprechende Einreichung sei bei dem Center of Drug Evaluation (CDE) der chinesischen Arzneimittelbehörde für den oralen Androgenrezeptor-Inhibitor (ARi) Darolutamid erfolgt, so Bayer. Der Konzern beantrage damit konkret die Zulassung von des Nubeqa-Wirkstoffs Darolutamid zur Anwendung in Kombination mit Docetaxel bei erwachsenen Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakarzinom (mHSPC).
ADLER GROUP
Der Vorsitzende des Verwaltungsrats der Adler Group, Stefan Kirsten, hält die Bilanzvorwürfe des Shortsellers Fraser Perring bzw von dessen Analysehaus Viceroy Research nach Analyse der Ergebnisse der Sonderprüfung durch KPMG Forensic für "nicht haltbar". Fraser Perring wirft Adler vor, die in den Bilanzen angesetzten Immobilienwerte überhöht darzustellen, was das Unternehmen zurückweist.
TEAMVIEWER
hat einen Nachfolger für den scheidenden Finanzvorstand Stefan Gaiser gefunden. Michael Wilkens, derzeit Senior Vice President Group Controlling bei der Deutschen Telekom AG, wird den Posten per September übernehmen, wie die Teamviewer AG mitteilte. Wilkens werde die globale Finanzabteilung des Unternehmens leiten und Verantwortung für die Bereiche Rechnungswesen, Controlling, Treasury und Investor Relations sowie Corporate Governance, ESG, IT-Sicherheit und Operations übernehmen. Wilkens ist seit 2001 bei der Telekom beschäftigt.
VILLEROY & BOCH
hat im ersten Quartal sowohl den Umsatz als auch Gewinn um rund ein Zehntel gesteigert. Der Hersteller von Tischkultur und Badkeramik profitiert nach eigenen Angaben zufolge vom anhaltenden Trend zur Renovierung und Neuausstattung von Haus und Bad. Die Umsatz- und Ergebnisprognose bestätigte das Unternehmen trotz "trotz zunehmender Risiken für das Gesamtjahr 2022."
ANHEUSER-BUSCH INBEV
wird in Folge des Verkaufs seines Russlandgeschäfts eine Milliardenabschreibung vornehmen müssen. Die Belastung für den Verkauf des Anteils an der AB InBev Efes bezifferte der Konzern am Freitag auf 1,1 Milliarden US-Dollar. Aktuell liefen Verhandlungen über die Veräußerung des Anteils an dem russischen Gemeinschaftsunternehmen mit dem türkischen Parnter Anadolu Efes.
ESSILORLUXOTTICA
Gute Geschäfte in allen Regionen haben dem Brillenkonzern im ersten Quartal ein starkes Umsatzplus beschert. Besonders positiv seien die Zuwächse in der Region EMEA - Europa, Mittlerer Osten und Afrika - sowie Lateinamerika ausgefallen.
RENAULT
prüft weiterhin eine Ausgliederung und separate Börsennotierung seines Geschäftsbereichs für Elektrofahrzeuge. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegen noch alle Optionen auf dem Tisch", sagte Finanzvorstand Thierry Pieton während der Medienkonferenz zur Veröffentlichung des Quartalsergebnisses. Dazu gehöre die Möglichkeit einer Ausgliederung und eines Börsengangs des Geschäfts, der in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 stattfinden würde. Weitere Details dürfte der Konzern anlässlich des Kapitalmarkttages im Herbst mitteilen.
VOLVO
Belastet von hohen Kosten für Vorprodukte und Fracht hat der Lkw-Hersteller im ersten Quartal ein Fünftel weniger verdient als im Vorjahresquartal. Zudem warnte das schwedische Unternehmen, dass Produktionsunterbrechungen wegen Lieferengpässen anhalten werden.
QUALTRICS
Die SAP-Tochter ist im ersten Quartal zwar tiefer in die roten Zahlen gerutscht, hat aber den Umsatz deutlich gesteigert und zeigt sich für das Gesamtjahr optimistischer. Die Aktie stieg im nachbörslichen US-Handel um rund 4 Prozent auf 25,33 Dollar.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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April 22, 2022 07:12 ET (11:12 GMT)
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