DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Globale Handelsströme steigen im Februar - WSJ-Indikator
Das Wachstum der weltweiten Handelsströme hat im Februar an Dynamik gewonnen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass sich die Unterbrechungen der Versorgungsketten im Vorfeld des Kriegsausbruchs in der Ukraine weiter entspannt haben. Ein vom Wall Street Journal (WSJ) entwickelter Frühindikator für Handelsströme zeigt einen Anstieg der weltweiten Handelsströme im Februar um 5,5 Prozent gegenüber dem Vormonat, bereinigt um das saisonale Auf und Ab der Warenausfuhren zwischen den Ländern.
Lagarde: EU muss Balance zwischen Autonomie und Protektionismus finden
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, sieht angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine eine neue Weltordnung heraufziehen, in der Handelsströme stärker an gemeinsame Wertvorstellungen der Partner gebunden sind und eine Regionalisierung an die Stelle der bisher herrschenden Globalisierung tritt. Lagarde zufolge steht Europa in dieser Welt einerseits wegen seiner Abhängigkeit von Rohstoffimporten vor besonderen Schwierigkeiten. Andererseits sieht die EZB-Präsidentin Chancen für eine stärkere europäische Integration.
EU und USA warnen China erneut vor Einmischung in Ukraine-Krieg
Die Europäische Union und die USA haben China erneut vor einer Einmischung in den Ukraine-Krieg gewarnt. Sie riefen Peking nach Beratungen in Brüssel auf, "die russische Aggression in keiner Weise zu unterstützen" und "die Sanktionen gegen Russland nicht zu umgehen oder zu unterlaufen". Besorgt äußerten sich die EU und die USA in der gemeinsamen Erklärung zudem über "Chinas wiederholte Informationsmanipulation" und die "Verstärkung der russischen Desinformation über den Einmarsch in die Ukraine". An den Konsultationen nahmen US-Vizeaußenministerin Wendy Sherman teil sowie der Generalsekretär des Auswärtigen Dienstes der EU, Stefano Sannino.
Finanzministerium: Staaten wollen Kampf gegen Geldwäsche intensivieren
Die 39 Mitglieder der internationalen Anti-Geldwäsche-Einheit FATF haben sich nach Angaben des Bundesfinanzministeriums zu einer Intensivierung des Kampfes gegen Geldwäsche verpflichtet und wollen insbesondere "die Effektivität der praktischen Durchsetzung ihrer Anti-Geldwäsche- und Anti-Terrorismusfinanzierungsregime" erheblich stärken. Die Verpflichtung ist den Angaben zufolge Teil einer Ministererklärung der Financial Action Task Force (FATF), die am Rande der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds in Washington verabschiedet wurde.
Scholz trifft am Donnerstag in Japan Premierminister Kishida
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reist kommende Woche zu seinem Antrittsbesuch nach Japan. Nach Angaben der stellvertretenden Regierungssprecherin Christiane Hoffmann wird er am Donnerstag in Tokio an einer Wirtschaftsveranstaltung anlässlich des 60. Jahrestages der Gründung der Deutschen Industrie- und Handelskammer Tokio teilnehmen und dort eine Rede halten. Ebenfalls am Donnerstag wird Scholz mit dem japanischen Premierminister Fumio Kishida zu einem Gespräch zusammentreffen und im Anschluss an einer gemeinsamen Pressekonferenz teilnehmen.
Niederlande wollen bis Jahresende unabhängig von russischem Gas und Öl werden
Die Niederlande wollen bis Jahresende unabhängig von Kohle, Öl und Erdgas aus Russland werden. Regierungschef Mark Rutte sagte in Den Haag, schwierig werde das vor allem beim Gas. "Aber wir denken, dass es machbar ist." Die Regierung setzt demnach auf Einsparungen, erneuerbare Energien als Ersatz und mehr Importe aus anderen Ländern, auch von Flüssiggas.
Ukrainischer Finanzminister warnt vor Kollaps der eigenen Wirtschaft
Der ukrainische Finanzminister Serhij Martschenko hat angesichts des Krieges in seinem Land vor einem Kollaps der Wirtschaft gewarnt. Drei Viertel des Bruttoinlandsprodukts seines Landes seien seit Beginn der Kämpfe bereits verloren gegangen, zitierte der Spiegel den Minister - demnach äußerte er sich im Gespräch mit seinen Amtskollegen der Eurogruppe laut Teilnehmern bei deren Treffen kürzlich in Luxemburg.
UN-Generalsekretär Guterres reist zu Treffen mit Putin nach Moskau
UN-Generalsekretär António Guterres reist Anfang kommender Woche zu einem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin nach Moskau. Guterres werde in der russischen Hauptstadt von Putin empfangen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Zudem sei ein Gespräch mit Außenminister Sergej Lawrow geplant. Guterres hatte Putin und den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj in dieser Woche um persönliche Treffen gebeten.
S&P Global: Aktivität in US-Wirtschaft im April verlangsamt
Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich im April verlangsamt. Der von S&P Global (ehemals IHS Markit) erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 55,1 von 57,7 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
Indonesien verbietet ab Donnerstag Export von Palmöl
Indonesien, größter Exporteur von Palmöl weltweit, verbietet ab Donnerstag kommender Woche die Ausfuhr des Rohstoffes und anderer Pflanzenöle. Präsident Joko Widodo sagte, Grund sei die Knappheit im Land. Das Exportverbot gelte auf unbestimmte Zeit.
+++ Konjunkturdaten +++
Kanada Feb Einzelhandelsumsatz +0,1% gg Jan
Kanada Feb Einzelhandelsumsatz ex Kfz +2,1% gg Jan
DJG/DJN/AFP/apo/sha
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April 22, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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