NEU DELHI (dpa-AFX) - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat hohe Erwartungen an den Besuch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Indien. Von der Leyen ist am Sonntag und Montag in dem Land, wo sie unter anderem Premierminister Narendra Modi treffen soll. "In der aktuellen weltpolitischen Lage ist es notwendig, dass die EU die seit langem stockenden Gespräche zu einem Handelsabkommen mit Indien wieder aktiviert", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der Deutschen Presse-Agentur. "Eine auf verlässlichen Regeln basierte EU-Handelspolitik, die die Wirtschaftsbeziehungen mit bedeutenden Partnern wie Indien fördert und stabilisiert, ist für die vielen international agierenden deutschen Unternehmen wichtig."
Indien ist mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern das zweitbevölkerungsreichste Land nach China. Deutschland und Indien hatten laut DIHK im vergangenen Jahr ein Handelsvolumen im Wert von 23,3 Milliarden Euro. Indien sei damit nach China, Japan und Korea der viertwichtigste Handelspartner für die deutsche Wirtschaft in Asien-Pazifik. In Indien hätten rund 1800 deutsche Unternehmen Niederlassungen mit rund 522 000 Mitarbeitenden.
Ein Freihandelsabkommen der EU mit Indien könne nach Einschätzung der DIHK viele Handelsbeschränkungen, etwa bei Zöllen, öffentlicher Beschaffung, Schutz Geistigen Eigentums oder nichttarifären Handelshemmnissen beseitigen und damit für Unternehmen auf beiden Seiten mehr Freiräume und Rechtssicherheit schaffen./asg/DP/zb