DJ FSB: Schwellenländer müssen Probleme der Fremdwährungsschulden angehen
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Schwellenländer müssen nach Aussage des Financial Stability Board (FSB) dafür sorgen, dass die Probleme durch eine hohe Schuldenaufnahme in Fremdwährung begrenzt werden. In einem Bericht weist der FSB darauf hin, diese Länder in den vergangenen Jahren von global reichlich vorhandener Liquidität, der Jagd nach Rendite und niedrigen Zinsen in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften profitiert hätten. Dabei hätten auch zunehmend "Schattenbanken" (Non-bank financial institutions - NBFIs) eine Rolle gespielt.
Der Schock der Corona-Pandemie aber ließ im März 2020 den Wert von Assets von Schwellenländern abstürzen und die Mittelabzüge überstiegen laut FSB das während des sogenannten Taper Tantrums 2013 gemessene Volumen. Zudem kam es zu einer starken Abwertung der Landeswährungen.
Der Bericht schlägt eine Reihe politischer Maßnahmen vor, die darauf abzielen, die Anfälligkeit der Schwellenländer gegenüber externer Finanzierung und Finanzierung durch NBFIs zu verringern:
1. Begrenzung des Aufbaus von Fremdwährungs-Mismatches bei Unternehmen
2. Weiterentwicklung der Märkte für Fremdwährungsabsicherungen (Hedging) auf nationaler und regionaler Ebene zur Steuerung von Währungsrisiken
3. Vertiefung der Märkte für Schuldtitel in Landeswährung und Förderung einer breiteren Basis inländischer Anleger
4. Beseitigung der Schwachstellen bei NBFIs, einschließlich derjenigen, die mit Liquiditäts-Mismatches bei offenen Fonds zusammenhängen
Der FSB rät den Behörden außerdem, Datenlücken zu schließen, um die Risikoüberwachung zu erleichtern.
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April 26, 2022 04:00 ET (08:00 GMT)
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