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Deutsche China-Experten sehen vorerst kein Ende der Lockdowns

Finanznachrichten News

DJ Deutsche China-Experten sehen vorerst kein Ende der Lockdowns

Von Hans Bentzien

FRANKFURT/SCHANGHAI (Dow Jones)--Vertreter von in China tätigen deutschen Verbänden und Unternehmen rechnen damit, dass die chinesischen Behörden vorerst weiterhin mit Massentests und Lockdowns auf lokale Ausbrüche von Covid-19 reagieren werden. In einer vom Sino-German-Center der Frankfurt School of Finance organisierten Diskussion sagten sie, dass selbst bei einem möglichen Ende des Schanghai-Lockdowns mit vielen weiteren derartigen Maßnahmen zu rechnen sei.

"Es ist die schlimmste Krise in mehr als 20 Jahren, es gibt keine pragmatischen Entscheidungen der chinesischen Behörden", sagte Christian Sommer, CEO und Chairman German Centre for Industry and Trade Shanghai. Das Virus werde sich voraussichtlich weiter ausbreiten, ein Ende sei nicht in Sicht. Sommer zufolge befinden sich in China derzeit 300 Millionen Menschen im Lockdown.

30 Prozent der Mitarbeiter wollen vorzeitig aus dem Vertrag 

Unternehmen haben nach seiner Aussage nicht alleine mit Lieferproblemen, einem Mangel an Containern und Trucks sowie steigenden Preise zu tun. Ein Problem ist Sommer zufolge auch die Versorgung von Mitarbeitern mit Nahrung und medizinischen Dienstleistungen. Über den Zugang von Ärzten oder das Verlassen der Wohnanlagen entscheide deren Management. Das löse große Sorgen aus. 30 Prozent der Mitarbeiter wollten ihren Vertrag vorzeitig auflösen.

Nach Aussage von Maximilian Butek, Executive Director der deutschen Handelskammer in Schanghai, konnten große Unternehmen - auch deutsche - im Lockdown zumindest teilweise weiterarbeiten, weil sie in der Lage waren, Mitarbeiter in den Fabriken unterzubringen und zu beköstigen. Allerdings sei es nicht möglich, die Belegschaften auszutauschen. Butek zufolge hat die Regierung eine Liste von 600 Unternehmen veröffentlicht, die im Rahmen einer vorsichtigen Öffnung bevorzugt behandelt werden.

"Das sind vor allem große Unternehmen aus Schlüsselindustrien, die stark zum Bruttoinlandsprodukt und zum Steueraufkommen beitragen", sagte er. Das seien aber vor allem oben genannte Unternehmen, die ohnehin durchproduziert hätten, es sei hier wohl vor allem um positive Schlagzeilen gegangen.

Schanghai-Lockdown könnte Chinas BIP um bis zu 1 Prozent mindern 

Butek schätzt, dass eine Fortsetzung des Lockdown in Schanghai zu einer weiteren Verknappung von Vorleistungsgütern und einer verringerten Produktion führen würde, die das chinesische BIP um 0,5 bis 1 Prozent mindern und die Weltwirtschaft Exportgüter über 140 Milliarden US-Dollar kosten würde. Gleichwohl seien die politischen Kosten des Lockdown aus Sicht der Kommunistischen Partei geringer als der Tod vieler alter Menschen, deren Impfquote deutlich geringer als die der jüngeren sei.

Holger Schober, Manager bei dem chinesischen Unternehmen Hiteco, hofft, dass der Lockdown in Schanghai "nur noch drei bis vier Wochen dauern wird". "Die spannende Frage ist: Was haben sie (die Behörden) aus der Omikron-Welle gelernt?", sagte er. Schober verteidigte das Vorgehen der Chinesen, weil ein Ansatz, wie ihn Deutschland fahre, das chinesische Gesundheitssystem überfordern würde.

"Massentest dürften für die nächsten sechs Monate die Strategie gegen neue Massenausbrüche zu sein", sagte er. In Schanghai habe diese Methode wohl nicht funktioniert, weil nicht alle Menschen zum Test gegangen seien. "Das ist vielleicht auch der Grund, warum die Infektionszahlen nicht zurückgehen." Das Gleiche könnte auf Peking zutreffen. Schober hofft auf eine "Normalisierung im Juni oder Juli". Er sagte: "Seien Sie auf weitere Lockdowns vorbereitet - vielleicht nicht so große wie in Schanghai, aber viele Mikro-Lockdowns."

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/brb

(END) Dow Jones Newswires

April 26, 2022 10:19 ET (14:19 GMT)

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