DJ IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt zum vierten Mal in Serie
NÜRNBERG (Dow Jones)--Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im April zum vierten Mal in Folge gestiegen. Der Frühindikator kletterte um 0,9 Punkte auf 106,1 Zähler und liegt damit auf einem sehr hohen Niveau. Einen höheren Stand erreichte das Arbeitsmarktbarometer nur im Sommer 2021. Der Indikator signalisiert, dass sich der Arbeitsmarkt weiterhin auf einem Erholungskurs befindet.
"Der generelle Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt und die Corona-Erholung sind derzeit offenbar stark genug, um dämpfende Effekte infolge der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs zu überlagern", sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs. Betroffene Betriebe könnten Liefer- und Auftragsausfälle nötigenfalls mit Kurzarbeit abfedern. Große Risiken bestünden allerdings hinsichtlich einer möglichen weiteren geopolitischen Ausweitung des Ukraine-Kriegs oder eines Energie-Lieferstopp.
Sowohl die Aussichten für die Beschäftigungsentwicklung als auch für die Arbeitslosigkeit verbesserten sich abermals. "Je nachdem, wie sich der Ukraine-Krieg weiterentwickelt und welche wirtschaftlichen Konsequenzen damit einhergehen, besteht allerdings das Risiko, dass dieser Aufwärtstrend ausgebremst wird", hieß es.
Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers legte im April um 0,4 Punkte auf 106,8 Punkte leicht zu. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit kletterte besonders deutlich um 1,3 Punkte auf 105,3 Punkte. "Der Arbeitsmarkt bleibt weiter ein wichtiger Stabilitätsanker für die Binnenwirtschaft", meinte Weber.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
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April 28, 2022 06:26 ET (10:26 GMT)
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