DJ Beamtengewerkschaft dbb sieht Defizit von 300.000 Stellen
BERLIN (Dow Jones)--Die Gewerkschaft dbb Beamtenbund sieht in Personalkürzungen und ausbleibenden Investitionen im öffentlichen Dienst eine Gefahr für das Funktionieren der freien Gesellschaft. Dbb-Chef Ulrich Silberbach sagte zu den Zeitungen der Funke Mediengruppe anlässlich des 1. Mai, das strukturelle Personaldefizit belaufe sich derzeit auf mehr als 300.000 Kollegen.
In den kommenden Jahren gingen zusätzlich Hunderttausende Beschäftigte in den Ruhestand. Es dürfe daher niemanden verwundern, wenn es in vielen Bereichen des öffentlichen Diensts "an allen Ecken und Enden nicht mehr reicht", mahnte Silberbach.
Silberbach mahnte die öffentlichen Arbeitgeber und politisch Verantwortlichen, wer dieses Band zerstöre, "setzt destruktive Kräfte frei, die großen und langfristigen Schaden anrichten können". Für die Zukunftsaufgaben, die der öffentliche Dienst zu meistern habe, seien massive Investitionen in Arbeitskraft und Ausstattung notwendig, sagte der dbb-Chef, "sonst sehe ich schwarz". Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst und in den privatisierten Bereichen wie Bahn und Post gingen "auf dem Zahnfleisch - und das leider nicht erst seit der Corona-Pandemie".
DJG/mod
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May 01, 2022 03:29 ET (07:29 GMT)
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