DJ Deutscher Einzelhandelsumsatz sinkt im März leicht
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Umsatz im deutschen Einzelhandel ist im März etwas schwächer als erwartet gewesen. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank er gegenüber dem Vormonat preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,1 Prozent und lag kalenderbereinigt um 2,7 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten dagegen einen monatlichen Zuwachs von 0,3 Prozent prognostiziert. Den vorläufig für Februar gemeldeten Anstieg von 0,2 Prozent revidierten die Statistiker auf 0,1 Prozent. Für das erste Quartal meldete Destatis eine Umsatzstagnation.
Nominal erhöhten sich die Umsätze auf Monatssicht um 2,1 Prozent und auf Jahressicht um 3,1 Prozent. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider.
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln konnte im März 2022 im Vergleich zum Vormonat zwar einen realen Umsatzanstieg von 2,9 Prozent verzeichnen, jedoch sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,4 Prozent.
Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln wiederum verzeichnete gegenüber dem Vormonat einen realen Umsatzrückgang von 2,6 Prozent. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren erzielte ein Minus von 8,4 Prozent. Der Umsatz lag damit aber noch 39,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat, als wegen der Corona-Pandemie strengere Zugangsbeschränkungen zu Einzelhandelsgeschäften galten.
Im Zuge der enormen Steigerungen der Kraftstoffpreise verzeichneten die Tankstellen (Einzelhandel mit Motorenkraftstoffen) im Vergleich zum Vormonat einen realen Umsatzrückgang von 11,5 Prozent.
Der Internet- und Versandhandel verbuchte gegenüber dem Vormonat ein Umsatzminus von 7,7 Prozent und büßte im Vergleich zum Vorjahresmonat 16,9 Prozent ein.
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May 02, 2022 02:22 ET (06:22 GMT)
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