DJ Bafin warnt vor starkem Zinsanstieg
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) fürchtet, dass es zu einem zu scharfen Zinsanstieg im Euroraum kommen könnte. Der bei der Bafin für Bankenaufsicht zuständige Raimund Röseler sagte bei Vorstellung des Bafin-Jahresberichts auf die Frage, ob die Bafin eher das Risiko anhaltend niedriger oder aber steigender Zinsen fürchte: "Das schlechteste Szenario für die meisten deutschen Banken wäre sicher, wenn wir dauerhaft so niedrige Zinsen hätten, wie wir sie in der Vergangenheit mal hatten." Steigende Zinsen seien tendenziell positiv.
"Aber wir haben jetzt ja stark negative Realrenditen, und das hat ja das Potenzial, dass es da nicht langsam und gemütlich mal steigt, sondern dass es da zu irgendwelchen Brüchen kommt, die dann auch zu Verwerfungen führen", fügte er hinzu. Das sei schon das, was der Bafin Sorgen mache.
An den Finanzmärkten werden derzeit für 2022 zwei Zinsanhebungen von je 25 Basispunkten durch die Europäische Zentralbank (EZB) eingepreist. Die Bafin prüft derzeit zusammen mit der Bundesbank die Stabilität kleiner und mittelgroßer Banken bei unterschiedlichen Zinsszenarien, darunter auch das eines starken Zinsanstiegs.
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May 03, 2022 06:22 ET (10:22 GMT)
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