DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: In Singapur blieb die Börse wegen Hari Raya Puasa (Fest des Fastenbrechens) geschlossen. In Japan fand wegen des Tags der Verfassung kein Handel statt.
DIENSTAG bis MITTWOCH: In China findet wegen zusätzlicher Feiertage zum Tag der Arbeit und wegen des Tags der Jugend (Mittwoch) kein Börsenhandel statt.
AKTIENMÄRKTE (18:38 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.761,19 +0,77% -12,50% Stoxx50 3.691,96 +0,51% -3,31% DAX 14.039,47 +0,72% -11,62% FTSE 7.548,28 +0,05% +2,17% CAC 6.476,18 +0,79% -9,46% DJIA 33.184,89 +0,37% -8,68% S&P-500 4.179,17 +0,57% -12,32% Nasdaq-Comp. 12.543,82 +0,06% -19,82% Nasdaq-100 13.068,58 -0,06% -19,92% Nikkei-225 0,00 0% -6,85% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 153,33
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 103,25 105,17 -1,8% -1,92 +40,7% Brent/ICE 105,58 107,58 -1,9% -2,00 +39,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.871,37 1.863,05 +0,4% +8,32 +2,3% Silber (Spot) 22,64 22,65 -0,0% -0,01 -2,9% Platin (Spot) 967,00 938,85 +3,0% +28,15 -0,4% Kupfer-Future 4,27 4,26 +0,3% +0,01 -4,0%
Die Ölpreise zeigen sich mit Abgaben. Der Markt pendele zwischen Angebots- und Nachfragesorgen, aktuell überwögen mal wieder letztere, heißt es mit Blick auf die sich abkühlende Weltkonjunktur - vor allem die Schwäche in China drücke die Preise, heißt es. "Der Ölpreis bleibt gestützt, da die EU anscheinend Fortschritte bei einem Importverbot für russisches Rohöl erzielt hat. Weitere Zuwächse werden jedoch begrenzt sein", heißt es indes von SPI Asset Management. Nach der jüngsten Schwäche erholen sich Rentenkurse und auch der Goldpreis leicht, die Renditen sinken somit.
FINANZMARKT USA
Der nervöse und volatile Handel des Vortages setzt sich am Dienstag an der Wall Street fort. Die Indizes rücken geschlossen ins Plus vor. Händler sprechen von einer kleinen "Bärenmarktrally" - auch mit Blick auf die Vortagesgewinne. Mit der immer näherrückenden Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch dürfte aber keine übermäßige Kaufbereitschaft an den Markt kommen, heißt es. Die Daten des Tages liefern ebenfalls keinen Grund für die Fed, vom eingeschlagenen Straffungskurs abzurücken. Denn der Auftragseingang der US-Industrie ist im März deutlicher als erwartet gestiegen. Der Vormonat wurde zudem ins Plus revidiert, nachdem zunächst ein Minus verzeichnet worden war. Der US-Pharmakonzern Pfizer hat im ersten Quartal von der starken Nachfrage nach seinem Corona-Medikament Paxlovid und dem mit der Mainzer Biontech entwickelten Impfstoff profitiert. Der Gewinn schoss stärker als erwartet in die Höhe. Die Aktie verteuert sich um 2,6 Prozent. Dupont de Nemours (-0,3%) hat im ersten Quartal zwar mehr verdient als erwartet. Der Ausblick des US-Spezialchemiekonzerns auf das laufende zweite Quartal verfehlte aber die Erwartungen deutlich. Der Düngemittelhersteller Mosaic (+5,9%) profitierte wegen des Ukraine-Kriegs von stark gestiegenen Preisen seiner Produkte. Die Titel des Kosmetikanbieters Estee Lauder stürzen nach einem gesenkten Ausblick um 5 Prozent ab.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
22:05 US/Airbnb Inc, Ergebnis 1Q
22:05 US/Starbucks Corp, Ergebnis 2Q
22:15 US/Advanced Micro Devices Inc, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Mit Aufschlägen haben am Dienstag die europäischen Aktienmärkten den Handel beendet. Nach einem vergleichsweise ruhigen Verlauf kamen die positiven Impulse im späten Geschäft von einer freundlich tendierenden Wall Street. Anleger warteten im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank ab. Am Mittwoch nach Handelsschluss in Europa steht die Zinsentscheidung an. Doch negativ überraschen könne die Fed eigentlich nicht mehr, sagte ein Marktteilnehmer. Erwartet wird eine Erhöhung um 50 Basispunkte, für die Juni-Sitzung gilt sogar ein Zinsschritt um 75 Basispunkte als möglich. "Andererseits sind die Probleme weiterhin ungelöst", hieß es mit Blick auf den Ukraine-Krieg sowie die anhaltenden Lieferkettenprobleme. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen hat kurzzeitig die Marke von 1 Prozent überwunden - erstmals seit 2014. Banken gehörten zu den Gewinnern. Ihr Stoxx-Branchenindex stieg um 2,2 Prozent. Stützend wirkten neben steigenden Zinsen auch die Quartalszahlen der BNP Paribas, die positiv überraschten. Die BNP-Aktien stiegen um 5,2 Prozent. Nach einer Gewinnwarnung führten Covestro die DAX-Verliererliste mit Abgaben von 4,9 Prozent an. Die Deutsche Post (-0,3%) legte gute Zahlen für das erste Quartal vor. Als globaler Logistiker erhält der Konzern momentan jedoch Gegenwind vom schwierigem geopolitischen Umfeld. Pfeiffer Vacuum (-0,7%) legten überzeugende Zahlen für das erste Quartal vor, doch der Ausblick wurde als vorsichtig eingestuft. Logitech (-1,8%) konnte erneute Rekordumsatzzahlen vorlegen, obwohl die Home-Office-Welle abgeebbt ist. Allerdings musste man den Ausblick senken, da er nun ohne den Beitrag aus dem Geschäft mit Russland und der Ukraine gegeben wird. Positiv wurde bei BP gewertet, dass die für das zweite Quartal geplanten Aktienrückkäufe des Öl-Multis in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar die Prognose des Unternehmens erfüllten, 60 Prozent der überschüssigen Barmittel an die Aktionäre weiter zu reichen. Die Aktie gewann 5,8 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:06 Uhr Mo, 17:03 Uhr % YTD EUR/USD 1,0515 +0,1% 1,0508 1,0518 -7,5% EUR/JPY 136,92 +0,1% 136,69 137,01 +4,6% EUR/CHF 1,0300 +0,3% 1,0279 1,0283 -0,7% EUR/GBP 0,8418 +0,1% 0,8393 0,8403 +0,2% USD/JPY 130,17 -0,0% 130,09 130,22 +13,1% GBP/USD 1,2495 +0,1% 1,2519 1,2517 -7,7% USD/CNH (Offshore) 6,6539 -0,3% 6,6870 6,6791 +4,7% Bitcoin BTC/USD 38.125,90 -1,3% 38.522,37 38.757,40 -17,5%
Der Dollar gibt nach der jüngsten Rally etwas nach, der Dollar-Index reduziert sich um 0,2 Prozent. Der geldpolitische Straffungskurs der Fed sollte den Greenback aber weiter stützen. Die Devisenexperten von ING halten im weiteren Verlauf der Woche ein Unterschreiten der 1,05-Dollar-Marke des Euro für wahrscheinlich. Dieser leide unter den unterdurchschnittlich laufenden Aktienmärkten in Europa und Sorgen vor einem sich hinziehenden Krieg in der Ukraine. Dazu trage aber auch bei, dass der Dollar angesichts der am Mittwoch erwarteten Zinserhöhung in den USA unverändert Stärke zeige.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Insgesamt wenig hat sich am Dienstag an den Aktienmärkten in Ostasien und in Sydney getan. Dazu trug zum einen bei, dass in Japan, Festlandchina und auch in Singapur feiertagsbedingt der Handel pausierte, zum anderen sprachen Teilnehmer von Zurückhaltung vor der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung in den USA. Allgemein wird damit gerechnet, dass dort die nächste Zinserhöhung ansteht, diesmal sogar ein großer Schritt um 50 Basispunkte. In Australien war es damit am Berichtstag schon so weit: Die Reserve Bank of Australia (RBA) erhöhte zum ersten Mal seit November 2010 den offiziellen Leitzins wieder, um die höchste Inflation seit 20 Jahren einzudämmen. Vom Rekordtief 0,10 Prozent stieg er auf 0,35 Prozent und fiel damit stärker aus als von vielen Ökonomen erwartet. Am Aktienmarkt stand am Ende des Tages ein Minus von 0,4 Prozent. Zugleich zog der Austral-Dollar merklich an, zumal die RBA weitere Zinserhöhungen avisierte. Auch in Seoul drehte der Index im späten Geschäft noch ins Minus. Dort bremste, dass die Verbraucherpreise im April stärker gestiegen waren als ohnehin schon erwartet. Damit dürfte auch in Südkorea der Zinstrend nach oben zeigen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
BAYER
kann in den USA mit einer beschleunigten Prüfung für die beantragte Zulassung seines Krebsmittels Nubeqa zur Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs rechnen. Die zuständige Gesundheitsbehörde FDA gewährte dem Antrag jetzt den Status der vorrangigen Prüfung, wie Bayer in Berlin mitteilte. Binnen sechs Monaten ist mit einer Entscheidung zu rechnen.
RWE
Der Stromversorger will eine Elektrolyse-Testanlage im emsländischen Lingen errichten. Wie der DAX-Konzern mitteilte, will er 30 Millionen Euro in den Bau der Anlage auf dem Gelände seines Gaskraftwerkes Emsland investieren. Das Land Niedersachen hat Fördermittel in Höhe von 8 Millionen Euro zugesagt. Die Bauarbeiten sollen im Juni beginnen, wenn die Genehmigung vorliegt.
VOLKSWAGEN
Anlässlich der offiziellen Verkündung der Zusammenarbeit von Volkswagen mit dem US-Chipkonzern Qualcomm bekräftigt der Wolfsburger Konzern seine Pläne für das automatisierte Fahren nach Level 4 in vier Jahren. "Im Jahr 2026 werden wir mit unserem Volkswagen-Projekt Trinity für das automatisierte Fahren Level 4 bereit sein - dafür brauchen wir einen leistungsstarken Chip", heißt es in einem Beitrag von VW-CEO Herbert Diess auf Linkedin. Für den Elektrowagen Trinity des Konzerns soll eine neue Fabrik in Wolfsburg entstehen.
ADLER
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat bei ihrer Jahrespressekonferenz dem Eindruck widersprochen, dass es sich bei den Problemen des Immobilienkonzerns Adler um ein "neuen Fall Wirecard" handeln könnte. Bafin-Chef Mark Branson sprach von einem "völlig anders gelagerten Fall". Der für Wertpapieraufsicht zuständige Exekutivdirektor Thorsten Pötzsch verwies darauf, dass die Bafin bei Adler bereits im vergangenen Sommer eine Bilanzprüfung eingeleitet habe.
BIOGEN
Nach der Pleite mit dem Alzheimer-Medikament Aduhelm macht Biogen-CEO Michel Vounatsos seinen Platz frei. Das Pharmaunternehmen versucht derweil mit einschneidenden Maßnahmen und einer Verkleinerung der Belegschaft die Kosten erheblich zu drücken und einen Neuanfang zu machen.
ELMOS SEMICONDUCTOR
wird nach einem starken Jahresauftakt zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Wie der Chipkonzern mitteilte, hat er die Prognose für 2022 auf Basis des aktuellen Auftragsbestands und den dafür zur Verfügung stehenden Wafer-Kapazitäten angehoben.
EXXON MOBIL
trennt sich von Geschäften in Rumänien. Wie die Exxon Mobil Corp mitteilte, verkauft sie ein mit dem Konzern verbundenes Förderunternehmen in Rumänien an den staatlichen Gasproduzenten Romgaz für mehr als 1 Milliarde US-Dollar. Der Verkauf, der im zweiten Quartal abgeschlossen werden soll, umfasst die ExxonMobil Exploration & Production Romania und einen Anteil an dem Feld XIX Neptun im Schwarzen Meer. OMV Petrom, die von der österreichischen OMV AG kontrolliert wird, wird den Betrieb des Feldes übernehmen.
PFIZER
Der US-Pharmakonzern hat im ersten Quartal von der starken Nachfrage nach seinem Corona-Medikament Paxlovid und dem mit der Mainzer Biontech SE entwickelten Impfstoff profitiert. Der Gewinn schoss stärker als erwartet in die Höhe. An der Umsatzprognose für das Gesamtjahr hält Pfizer fest, während die Ergebnisprognose wegen einer Bilanzierungsänderung leicht reduziert wurde.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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May 03, 2022 12:43 ET (16:43 GMT)
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