DJ Deutsche Exporte sinken im März - niedrigerer Handelsüberschuss
FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutsche Wirtschaft hat bei ihren Ausfuhren im März einen stärker als erwarteten Rückgang verzeichnet, wodurch der Handelsbilanzüberschuss niedriger als prognostiziert ausfiel. Die Exporteure verkauften kalender- und saisonbereinigt 3,3 Prozent weniger im Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang von 2,0 Prozent erwartet nach einem deutlichen Anstieg im Februar von revidiert 6,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 8,1 (Februar: 14,5) Prozent höher.
Die Importe stiegen im März um 3,4 (4,7) Prozent gegenüber dem Vormonat. Hier hatten Volkswirte einen Zuwachs um 2,5 Prozent vorhergesagt. Auf Jahressicht ergab sich ein Anstieg von 20,3 (25,0) Prozent.
Insgesamt wurden im März kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 120,6 Milliarden Euro exportiert und Waren für 117,4 Milliarden Euro importiert.
Der Außenhandelsüberschuss betrug damit kalender- und saisonbereinigt 3,2 Milliarden Euro nach 11,1 Milliarden im Februar und 14,0 Milliarden ein Jahr zuvor. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Aktivsaldo von 6,8 Milliarden Euro gerechnet.
Die Exporte nach Russland brachen im März um 62,3 Prozent auf 0,9 Milliarden Euro ein, die Importe verringerten sich dagegen nur um 2,4 Prozent. Die Statistiker verwiesen dabei auf die wegen des Kriegs in der Ukraine gegen Russland verhängten Sanktionen und andere Maßnahmen zur Exportbeschränkung.
Die meisten deutschen Exporte gingen im März in die USA: Hier betrug das Plus 3,2 Prozent zum Vormonat auf 11,5 Milliarden Euro. Dagegen sanken die Exporte nach China um 4,3 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro, während die Einfuhren von dort mit 16,3 Milliarden Euro um 15,8 Prozent höher waren.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/smh/brb
(END) Dow Jones Newswires
May 04, 2022 02:21 ET (06:21 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.