BERLIN (dpa-AFX) - Die Standortauswahl für das neue "Zukunftszentrum Deutsche Einheit und Europäische Transformation" soll noch vor dem Sommer starten. Mit der neuen Institution will die Bundesregierung die Erfahrung der Ostdeutschen mit Wandel und Umbrüchen würdigen. Der Ostbeauftragte Carsten Schneider brachte am Mittwoch Eckpunkte ins Bundeskabinett ein. Bis 2028 soll das Zentrum in einem neuen oder umgestalteten Gebäude in Ostdeutschland Platz finden. Zur Auswahl stehen unter anderem die Städte Jena, Eisenach, Magdeburg, Frankfurt an der Oder oder Leipzig.
Das Zentrum soll nach dem Eckpunktepapier drei Aufgaben haben: Forschung zu den Umbrüchen nach der Vereinigung; Ausstellungen, die auch die Leistung der Ostdeutschen würdigen; sowie ein Raum für Begegnungen und Veranstaltungen. Eine Kommission unter Vorsitz des früheren brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) hatte die Institution 2020 vorgeschlagen. Die Ampelparteien SPD, Grüne und FDP nahmen den Plan in ihren Koalitionsvertrag auf.
Schneider hat eine Standortentscheidung für die zweite Jahreshälfte in Aussicht gestellt. Dazu soll es eine Auswahlkommission geben. Katrin Budde, Vorsitzende des Kulturausschusses im Bundestag, begrüßte die nun konkreter werdenden Pläne: "Endlich werden die Erfahrungen der Ostdeutschen mit Umbrüchen als Chance genutzt!", erklärte die SPD-Abgeordnete. "Dies ist eins der wichtigsten und größten Projekte dieser Legislaturperiode." Parallel zum Kabinettsbeschluss werde von den Koalitionsfraktionen ein entsprechender Antrag in den Bundestag eingebracht./vsr/DP/ngu