DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Hongkong (Buddhas Geburtstag) und Moskau (Tag des Sieges) bleiben die Börsen wegen Feiertagen geschlossen.
TAGESTHEMA
Auf dem US-Arbeitsmarkt ist ein Ende des kräftigen Aufschwungs nicht in Sicht. Volkswirte erwarten, dass die Zahl der Beschäftigten im April gegenüber dem Vormonat um 400.000 (März: 431.000) zugenommen hat. Für die Arbeitslosenquote wird ein Rückgang auf 3,5 (3,6) Prozent prognostiziert, bei den Stundenlöhnen ein Plus von 0,4 (0,4) Prozent. Fed-Chef Jerome Powell bezeichnete den Arbeitsmarkt zuletzt als historisch angespannt und "unhaltbar heiß". Die Zahl der verfügbaren Arbeitsplätze liegt nahe an einem Rekordhoch. Die Löhne steigen so schnell wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Fed will ihren Leitzins in diesem Jahr auch deshalb relativ schnell erhöhen. Powell setzt darauf, dass die Stärke des Arbeitsmarktes der US-Notenbank die eher ungewöhnliche Gelegenheit bietet, die Wirtschaft abzukühlen und die Inflation zu bekämpfen, ohne dass es zu einer Entgleisung des Arbeitsmarktes oder zu einer Rezession kommt.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Arbeitsmarktdaten April Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: +400.000 gg Vm zuvor: +431.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 3,5% zuvor: 3,6% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: +0,40% gg Vm zuvor: +0,41% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.137,50 -0,1% E-Mini-Future Nasdaq-100 12.836,50 -0,2% Nikkei-225 26.968,71 +0,6% Hang-Seng-Index 20.017,59 -3,7% Kospi 2.646,86 -1,1% Shanghai-Composite 3.011,44 -1,8% S&P/ASX 200 7.200,50 -2,2%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Während die meisten Handelsplätze deutliche Verluste verzeichnen, notiert die Börse in Tokio im Plus. Die Börsen folgen überwiegend der Wall Street, wo Konjunktursorgen für massive Verluste gesorgt und sämtliche Gewinne vom Mittwoch wieder mehr als wettgemacht hatten. Zugleich zogen auch die Marktzinsen wieder kräftig an. Angesichts des volatilen Umfelds und der anhaltenden Unsicherheiten dürften die Anleger bemüht sein, Risiken vor dem bevorstehenden Wochenende zu minimieren. In Tokio zeigt sich der Nikkei-Index gegen den Trend fester. Marktteilnehmer verweisen darauf, dass wegen einer dreitägigen feiertagsbedingten Handelspause, die kräftigen gegenläufigen Kursausschläge an der Wall Street, an den japanischen Anleger vorbeigezogen waren, ohne dass diese reagieren konnten. Stützend wirke auch der zum US-Dollar etwas schwächere Yen. Während Technologiewerte, die gewöhnlich sensibel auf Zinsentwicklungen reagieren, auch in Tokio von den schwachen US-Vorgaben belastet werden, profitieren Energiewerte von gestiegenen Ölpreisen. Der Hang-Seng-Index in Hongkong knickt ein. Technologiewerte stehen hier unter starkem Verkaufsdruck. Berichten zufolge hat die US-Börsenaufsicht SEC mehr als 80 chinesische Unternehmen auf eine Liste gesetzt, denen möglicherweise ein Delisting in den USA droht. Im chinesischen Kernland brechen Hangzhou HIK Vision erneut um fast 10 Prozent ein. Bereits am Vortag war die Aktie um 10 Prozent eingeknickt, nach Berichten, die USA strebten Sanktionen gegen das im Bereich Überwachungstechnologie tätige Unternehmen an. Auch an den Börsen in Südkorea und Sydney sorgen die kräftigen Verluste an der Wall Street für deutliche Verluste.
US-NACHBÖRSE
News Corp (A-Aktie: -3,0%) hat im dritten Geschäftsquartal dank einer guten Entwicklung im Immobilienservicegeschäft den Umsatz und Gewinn erhöht. Rückenwind erhielt der US-Medienkonzern zudem von Dow Jones & Co, zu der unter anderem das Wall Street Journal und diese Nachrichtenagentur gehören. Peloton Interactive (-2,4%) sucht offenbar nach Investoren und erwägt Kreisen zufolge den Verkauf einer beträchtlichen Minderheitsbeteiligung. Dropbox rückten 1,4 Prozent vor, nachdem das Software-Unternehmen im ersten Quartal die Markterwartungen übertroffen hat. Der Essenslieferdienst Doordash (+7,5%) hat im ersten Quartal steigende Umsätze und Bestellungen verzeichnet, jedoch wurde auch ein höherer Verlust als erwartet ausgewiesen. Yelp gewann 2,4 Prozent. Der Betreiber eines Empfehlungsportals für Dienstleister hat das dritte Quartal in Folge einen Rekordumsatz erzielt. Das Unternehmen profitierte dabei vom Geschäft mit Online-Werbung. Shake Shack fielen um 2,0, nachdem die Fast-Food-Restaurantkette die Ergebnisprognosen übertroffen hat, der Ausblick für das laufende Quartal aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Das Raumfahrt-Unternehmen Virgin Galactic (-1,5%) hat einen niedrigeren Quartalsverlust als erwartet vermeldet. Der erste kommerzielle Flug ins All wurde jedoch auf nächstes Jahr verschoben. Cloudflare brachen um 9,4 Prozent ein. Das im Bereich Cybersicherheit tätige Unternehmen hat im ersten Quartal die Markterwartungen leicht übertroffen, der Ausblick auf das laufende Quartal enttäuschte jedoch.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 33.001,33 -3,1% -1059,73 -9,2% S&P-500 4.147,69 -3,5% -152,48 -13,0% Nasdaq-Comp. 12.317,69 -5,0% -647,17 -21,3% Nasdaq-100 12.850,55 -5,1% -685,16 -21,3% Donnerstag Mittwoch Umsatz NYSE (Aktien) 1,08 Mrd 1,09 Mrd Gewinner 395 2.708 Verlierer 2.933 613 Unverändert 108 140
USA - AKTIEN
Sehr schwach - Nach der etwas überraschenden Erleichterungsrally des Vortages setzten massive Verkäufe ein. Zur Wochenmitte hatte die Fed die Zinsen wie erwartet um 50 Basispunkte erhöht. Dennoch waren die Kurs da gestiegen, laut Teilnehmern, weil es zugleich eine Absage an noch größere Zinsschritte von 75 Basispunkten gegeben hatte. Tags darauf wurde dies in einem anderen Licht gesehen und es hieß, auch die Beibehaltung des bisherigen Zinserhöhungstempo schüre Konjunktursorgen. Denn es laufe auch ohne 75-Basispunkte-Schritte die aggressivste Straffung der US-Geldpolitik seit 2000. Dazu passten schwache Konjunkturdaten des Tages. Ebay (-11,6%) sorgte mit seinen Geschäftszahlen für eine Enttäuschung. Die Geschäftszahlen von Conocophillips (-0,7%) profitierten von den stark gestiegenen Ölpreisen. Die Produktionskennziffern verfehlten jedoch die Markterwartung. Shopify stürzten um 15 Prozent ab. Schwache Geschäftszahlen und der größte Zukauf seit Bestehen des Unternehmens belasteten. Wayfair brachen um 25,7 Prozent ein, der Haushaltswareneinzelhändler verschreckte mit einem höher als ohnehin befürchtet ausgefallenen Verlust.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,69 +3,7 2,65 195,7 5 Jahre 3,00 +9,6 2,90 174,0 7 Jahre 3,06 +8,3 2,97 161,5 10 Jahre 3,04 +10,7 2,94 153,3 30 Jahre 3,14 +10,4 3,04 124,0
Nach der Rally am Vortag setzte auch bei den Anleihen eine massive Gegenbewegung ein und die Renditen zogen mit der Aussicht auf weiter schnell und stark steigende Leitzinsen deutlich an. Die Zehnjahresrendite sprang wieder über die Marke von 3 Prozent. Sie erklomm das höchste Niveau seit November 2018.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 00:00 Do,9:40 % YTD EUR/USD 1,0526 -0,1% 1,0541 1,0593 -7,4% EUR/JPY 137,56 +0,2% 137,27 137,33 +5,1% EUR/GBP 0,8519 -0,1% 0,8530 0,8449 +1,4% GBP/USD 1,2356 -0,0% 1,2359 1,2535 -8,7% USD/JPY 130,69 +0,4% 130,21 129,71 +13,5% USD/KRW 1.271,13 +0,1% 1.269,64 1.258,50 +6,9% USD/CNY 6,6752 +0,3% 6,6558 6,6180 +5,0% USD/CNH 6,7136 +0,5% 6,6826 6,6485 +5,7% USD/HKD 7,8496 +0,0% 7,8494 7,8490 +0,7% AUD/USD 0,7099 -0,2% 0,7114 0,7216 -2,2% NZD/USD 0,6417 -0,1% 0,6426 0,6509 -6,0% Bitcoin BTC/USD 36.470,66 +0,1% 36.436,78 39.586,55 -21,1%
Der Dollar machte seine Vortagesverluste mehr als wett, der Dollar-Index schoss um 0,9 Prozent in die Höhe. Den Greenback stützten nicht nur die weiter steigenden Marktzinsen, sondern auch sein Ruf als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten. Denn die Konjunktur trübe sich von China über Europa bis in die USA ein, hieß es.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 108,66 108,26 +0,4% 0,40 +48,1% Brent/ICE 111,32 110,90 +0,4% 0,42 +46,4%
Die Konjunktursorgen erfassten auch den Erdölmarkt, wo die Preise mehrfach die Vorzeichen wechselten. Letztlich kletterten die Preise um bis zu 0,7 Prozent, der für Brent auf den höchsten Stand seit fast drei Wochen. Gestützt wurden die Preise von Berichten, wonach die USA ihre strategischen Ölreserven wieder auffrischen wollten. Zudem hatte die Opec+ nur eine sehr bescheidene Anhebung der täglichen Produktionsmenge angekündigt. Die Konjunktursorgen verhinderten einen schärferen Preisanstieg.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.875,94 1.877,12 -0,1% -1,18 +2,5% Silber (Spot) 22,41 22,53 -0,5% -0,12 -3,9% Platin (Spot) 957,39 985,19 -2,8% -27,80 -1,4% Kupfer-Future 4,27 4,29 -0,3% -0,01 -4,1%
Dollarstärke und gestiegene Marktzinsen belasteten das Gold(-0,2%) leicht.
MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 20.00 UHR
APPLE / GOOGLE / MICROSOFT
Apple, Google und Microsoft wollen Passwörter abschaffen und durch eine sicherere Methode für den Zugang zu Konten oder Geräten ersetzen. Die drei Technologie-Giganten wollten "plattformübergreifend zusammenarbeiten", um die "vollständige Umstellung auf eine passwortlose Welt" zu verwirklichen, erklärte der Vizepräsident von Microsoft, Alex Simons, am Donnerstag. Die Unternehmen wollen demnach auf Sicherheitsstandards setzen, die von der Fido-Allianz und dem Word Wide Web Consortium entwickelt wurden.
NEWS CORP
Die News Corp hat den Gewinn im dritten Geschäftsquartal dank einer guten Entwicklung im Immobilienservicegeschäft ihren Umsatz und Gewinn erhöht. Rückenwind erhielt der US-Medienkonzern zudem von Dow Jones & Co, zu der unter anderem das Wall Street Journal und diese Nachrichtenagentur gehören. Der Konzernumsatz kletterte um 7 Prozent auf 2,5 Milliarden US-Dollar. Das Segmentergebnis, in dem unter anderem Zinsen, Steuern, Abschreibungen, Wertminderungen und Restrukturierungskosten nicht enthalten sind, stieg um 20 Prozent. News Corp verzeichnete im Quartal einen Nettogewinn von 82 Millionen Dollar oder 14 Cents je Aktie, verglichen mit 79 Millionen Dollar oder 13 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum.
PELOTON INTERACTIVE
Das US-Fitnessunternehmen sucht offenbar nach Investoren und erwägt Kreisen zufolge den Verkauf einer beträchtlichen Minderheitsbeteiligung. Peloton Interactive habe potenzielle Investoren im Visier, darunter Unternehmen aus der Branche und Private-Equity-Firmen, die einen Anteil von 15 bis 20 Prozent übernehmen könnten, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Die Gespräche befänden sich aber in einem frühen Stadium und es gebe keine Garantie dafür, dass das in New York ansässige Unternehmen einen Käufer finde oder einem Geschäft zustimme.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/err/gos/err
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May 06, 2022 01:47 ET (05:47 GMT)
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