
DJ Deutsche Produktion sinkt im März um 3,9 Prozent - Bau stützt
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im März deutlich abgeschwächt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank die Produktion gegenüber dem Vormonat um 3,9 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt um 3,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Februar hatte sie um 3,1 Prozent darüber gelegen.
Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von nur 1,0 Prozent prognostiziert. Allerdings hatte sich bereits ein deutlicheres Minus abgezeichnet, nachdem Destatis am Donnerstag einen Rückgang des Umsatzes im verarbeitenden Gewerbe um 5,9 Prozent gemeldet hatte. Der ursprünglich für Februar gemeldete Produktionsanstieg von 0,2 Prozent wurde auf 0,1 Prozent revidiert.
"Infolge anhaltender Einschränkungen durch die Corona-Krise und des Kriegs in der Ukraine haben viele Unternehmen wegen gestörter Lieferketten nach wie vor Probleme beim Abarbeiten ihrer Aufträge", teilten die Statistiker mit.
Die Industrieproduktion im engeren Sinne verringerte sich im März auf Monatssicht um 4,6 (plus 0,2) Prozent. Die Erzeugung von Vorleistungsgütern nahm um 3,8 (plus 0,5) Prozent ab, die von Konsumgütern um 1,5 (plus 4,4) Prozent und die von Investitionsgütern um 6,6 (minus 1,9) Prozent.
Die Bauproduktion stieg dagegen um 1,1 (minus 1,3) Prozent, während die Energieproduktion um 11,4 (plus 4,1) Prozent zurückging. Hier haben die hohen Preise zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage geführt.
Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums ist der Ausblick angesichts des russischen Kriegs in der Ukraine "von großer Unsicherheit gekennzeichnet".
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May 06, 2022 02:12 ET (06:12 GMT)
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