DJ Elektro- und Digitalindustrie schließt erstes Quartal im Plus
Von Andreas Kißler
FRANKFURT/BERLIN (Dow Jones)--Die Auftragseingänge in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie haben im März laut dem ZVEI - Verband der Elektro- und Digitalindustrie nochmals um 13,9 Prozent gegenüber Vorjahr zugelegt. Es war laut dem Verband der erste volle Berichtsmonat unter Einfluss des Ukraine-Kriegs. "Dieses Plus ist dabei nicht zuletzt Großaufträgen zuzuschreiben", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. Die Inlandsorders erhöhten sich demnach um 6,0 Prozent, die Auslandsorders stiegen mit 20,3 Prozent mehr als dreimal so stark. Dabei gingen aus dem Euroraum 40,0 Prozent mehr Aufträge ein als noch ein Jahr zuvor.
Für das gesamte erste Quartal 2022 steht damit laut ZVEI ein Bestellplus von 14,6 Prozent gegenüber Vorjahr in den Büchern. Hier wuchsen die Auftragseingänge aus dem Inland um 13,3 Prozent und die aus dem Ausland um 15,6 Prozent. Während Kunden aus der Eurozone ihre Orders in den ersten drei Monaten 2022 um 24,8 Prozent erhöhten, legten die Bestellungen aus Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums um 10,6 Prozent zu.
Die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter lag im März nur noch 1,1 Prozent über Vorjahr. "Damit hat sich das Expansionstempo spürbar verlangsamt", sagte Gontermann. Allerdings habe es hier vor einem Jahr ein Plus von 12 Prozent gegeben, sodass die Messlatte auch recht hoch gelegen habe. Im gesamten ersten Quartal 2022 wuchs der aggregierte Branchenoutput laut ZVEI um 2,9 Prozent.
Der Umsatz der deutschen Elektro- und Digitalindustrie kam im März auf 19,7 Milliarden Euro, womit er um 6,9 Prozent höher ausfiel als im Jahr davor. Dabei kamen Inlands- und Auslandsumsatz mit plus 7,0 Prozent gleich schnell voran. Im gesamten ersten Quartal 2022 erhöhten sich die Branchenerlöse um 9,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 52,5 Milliarden Euro. Dabei lag der Umsatz mit ausländischen Kunden um fast 4 Milliarden Euro höher als der mit dem Inland.
Während die Kapazitätsauslastung in der Branche zu Beginn des zweiten Quartals mit 87,9 Prozent etwas niedriger lag als drei Monate zuvor, erhöhte sich die Auftragsreichweite von 4,8 auf 5,7 Monate. "Damit haben wir hier ein Allzeithoch erreicht", so Gontermann. Nur 8 Prozent der Firmen hätten zu wenig Aufträge.
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May 09, 2022 02:19 ET (06:19 GMT)
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