DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13.18 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 4.012,25 +0,6% -15,5% E-Mini-Future Nasdaq-100 12.316,75 +1,0% -24,5% Euro-Stoxx-50 3.567,79 +1,2% -17,0% Stoxx-50 3.510,99 +0,8% -8,1% DAX 13.553,93 +1,3% -14,7% FTSE 7.257,01 +0,6% -2,3% CAC 6.132,04 +0,8% -14,3% Nikkei-225 26.167,10 -0,6% -9,1% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 152,32 +0,58 Rentenmarkt zuletzt +/- absolut +/- YTD DE-Rendite 10 J. 1,05 -0,03 +1,23 US-Rendite 10 J. 3,02 -0,02 +1,51
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 101,18 103,09 -1,9% -1,91 +37,9% Brent/ICE 104,34 105,94 -1,5% -1,60 +37,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.859,27 1.854,18 +0,3% +5,09 +1,6% Silber (Spot) 21,83 21,81 +0,1% +0,02 -6,4% Platin (Spot) 976,58 959,88 +1,7% +16,70 +0,6% Kupfer-Future 4,19 4,19 0% 0 -5,9%
Konjunktursorgen belasten die Erdölpreise.
AUSBLICK AKTIEN USA
Nach einer dreitägigen Talfahrt sehen Händler Chancen für eine leichte Erholung. In den vergangenen drei Sitzungen hatte der marktbreite S&P-500 insgesamt 7,2 Prozent eingebüßt - der höchste Dreitagesverlust seit März 2020, als die Welt mit der Coronapandemie konfrontiert worden war. Diesmal sind es Stagflationsängste, die gedrückt haben. Händler wollen aber keine Entwarnung geben: Es gebe keine Indizien, dass die Inflation und damit der Druck auf die US-Notenbank zur Straffung der Geldpolitik nachlasse, heißt es. Die sich andeutende Erholung sei daher eher eine technische wegen der Überverkauftheit des Marktes.
Groupon brechen vorbörslich um 14,4 Prozent ein, nachdem der Gutschein-Anbieter im ersten Quartal in die Verlustzone gerutscht war. Außerdem senkte das Unternehmen seine EBITDA-Prognose für das Jahr 2022.
Um 20,1 Prozent abwärts geht es für Novavax. Der Impfstoffhersteller hat im ersten Quartal erstmals einen Gewinn erzielt, verfehlte damit und mit dem Umsatz aber die Erwartungen des Markts.
Zynga ziehen um +0,3 Prozent an. Der Anbieter von Online-Spielen hat im ersten Quartal schlechter abgeschnitten als erwartet. Anleger konzentrierten sich aber auf die anstehende Übernahme durch Take-Two Interactive Software, heißt es. Stützend wirkt zudem die Einschätzung des Wagniskapitalgebers Benchmark, dass Zynga durchaus ihre Jahresziele noch erreichen könne.
AMC Entertainment erholen sich um 3,7 Prozent, nachdem sie im regulären Geschäft um 9 Prozent abgesackt waren. Der Umsatz des Kinobetreibers übertraf im ersten Quartal die Erwartungen. Zudem verringerte AMC den Verlust überraschend deutlich.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
14:00 DE/Progress-Werk Oberkirch AG (PWO), Online-HV
15:30 US/SAP SE, Keynote von CEO Klein zum Start von Sapphire-Konferenz
17:30 US/SAP SE, Medien-/Analystenkonferenz anlässlich Sapphire-Konferenz
u.a. mit CEO Klein, CTO Müller
17:50 IT/Pirelli & C. SpA, Ergebnis 1Q
22:30 US/Alcon Inc, Ergebnis 1Q
Im Laufe des Tages
- DE/Deutsche Telekom/Verdi, Beginn 3. Runde Tarifverhandlungen
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Schnäppchenjäger ziehen die Kurse deutlich an. Derzeit preise der Markt eine dynamische und anhaltende Zuspitzung der Probleme Lieferengpässe, Inflation und steigende Zinsen ein. An solchen Punkten genüge es oft schon, wenn Signale kämen, dass sich die Situation nicht weiter verschärfe. Gestützt wird die Stimmung auch von den deutlich fallenden Öl- und Gaspreisen. Bis auf die Öl- und Gaswerte liegen alle Branchen gemessen an den Stoxx-Sektorenindizes mehr oder weniger deutlich im Plus. Die Titel der Banken, der Baukonzerne, der Chemieunternehmen und der Finanzdienstleister legen um mindestens 2 Prozent zu. Bayer hat zum Jahresauftakt von einem starken Agrargeschäft profitiert. Die Aktie notiert 1 Prozent fester. Als "okay" stufen die Citi-Analysten die April-Bestellungen wie auch die Auslieferungen bei Airbus (+1,5%) ein. Munich Re (+0,7%) hat den Gewinn im ersten Quartal trotz Belastungen durch Unwetter, die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg gesteigert. Die Erstquartalszahlen von Siltronic (+5,5%) sind besser als erwartet ausgefallen. Schaeffler steigen nach Geschäftsausweis 9,3 Prozent. Für Fraport geht es dagegen um 6,1 Prozent nach unten. Der Flughafenbetreiber hat den Verlust wegen Russland-Abschreibungen ausgeweitet. Die Aktienkurse der Online-Apotheken knicken ein. Im Handel wird auf einen Bericht verwiesen, wonach bei der Gesellschafterversammlung der Gematik entgegen der Erwartung keine Entscheidung über die Einführung des E-Rezepts getroffen worden sei. Shop Apotheke und Zur Rose verlieren beide 12 Prozent. Für Swedish Match geht es um 25 Prozent nach oben. Auslöser ist ein Bericht, wonach sich Philip Morris in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Übernahme befinden soll.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:29 Mo,17:32 % YTD EUR/USD 1,0556 -0,0% 1,0567 1,0535 -7,2% EUR/JPY 137,14 -0,4% 137,77 137,21 +4,8% EUR/CHF 1,0499 +0,1% 1,0481 1,0476 +1,2% EUR/GBP 0,8549 -0,2% 0,8553 0,8555 +1,7% USD/JPY 129,91 -0,3% 130,36 130,24 +12,9% GBP/USD 1,2349 +0,2% 1,2357 1,2314 -8,7% USD/CNH (Offshore) 6,7517 -0,1% 6,7293 6,7631 +6,3% Bitcoin BTC/USD 31.498,34 +2,1% 32.507,39 32.162,66 -31,9%
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Nach sehr schwachen US-Vorgaben ist es an den meisten Börsen abwärts gegangen, wobei die Kurse im Verlauf ihre Verluste verringerten, als die US-Futures ins Plus drehten. In der gesamten Region wurden vor allem Technologiewerte verkauft, die ihren US-Pendants nach unten folgten. Stagflationsängste dominieren derzeit klar das Geschehen. Als einer von wenigen Börsenplätzen konnte sich Schanghai erneut der negativen Tendenz entziehen. Chinesische Anleger setzten darauf, dass die heimische Börse nach dem Ausverkauf im Zuge der jüngsten Pandemiewelle ihren Boden gefunden habe, hieß es. Marktteilnehmer verwiesen überdies auf die Hoffnung, dass die strengen Kontakt- und Bewegungseinschränkungen in Teilen des Landes bald gelockert werde und sich die chinesische Wirtschaft erhole. In Hongkong verlor der HSI mit Nachholbedarf im späten Handel deutlich. Technologiewerte sackten um gut 3 Prozent ab. BYD büßten weitere 6,7 Prozent ein. Auf der Aktie des Autobauers lastete weiter eine behördliche Untersuchung der Emissionen eines BYD-Werks. Japanische Anleger sorgten sich, dass die weltweiten Lieferkettenprobleme die Ertragslage der Unternehmen beeinträchtigen werden. Sony verloren 3 Prozent. Anleger zogen sich in Erwartung der Zahlen zurück, die das Unternehmen dann nach Börsenschluss vorlegte. Sumitomo brachen nach einer Gewinnwarnung um 8,9 Prozent ein. Ein positiver Ausblick verbunden mit einem Aktienrückkauf hievte Rinnai um 7,5 Prozent nach oben. Sinkende Ölpreise zogen in der gesamten Region die Aktien der Branche nach unten.
CREDIT
Nachdem der itraxx Europe am Vortag zwischenzeitlich auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren notiert hat, kommen die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt zurück. Dies dürfte auch dem Umstand geschuldet sein, dass die Inflationserwartungen beiderseits des Atlantiks jüngst wieder abgenommen haben. In Folge ging es bei den Anleihen zum Start in die Woche deutlich nach oben, die Renditen fielen also. Wie lange diese Entwicklung trägt, bleibt abzuwarten.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Bayer mit starken Pflanzschutzgeschäft über Erwartungen
Starke Nachfrage im Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln sowie erhöhte Preise haben Bayer zum Jahresauftakt unerwartet deutlich beflügelt. Der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) kletterte in den ersten drei Monaten um 27,5 Prozent auf 5,25 Milliarden Euro, und übertraf die Markterwartungen damit erheblich. Analysten hatten im Mittel mit 4,65 Milliarden Euro gerechnet.
Munich Re bestätigt Gewinnprognose nach gutem Jahresauftakt
Die Munich Re hat ihren Gewinn im ersten Quartal trotz Belastungen durch Unwetter, die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg gesteigert. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr bestätigte der DAX-Konzern, der nun ein stärkeres Prämienwachstum als bisher erwartet. Der Nettogewinn des Rückversicherers stieg auf 608 Millionen Euro von 589 Millionen im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten in einem vom Unternehmen selbst veröffentlichten Konsens 597 Millionen Euro prognostiziert. Das Ergebnis je Aktie betrug 4,34 Euro. Die Bruttoprämien stiegen um 15,7 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro.
Volkswagen Financial bestätigt nach starkem Jahresstart Prognose
Volkswagen Finanzdienstleistungen hat den Ausblick auf das laufende Jahr nach einem starken Jahresauftakt lediglich bestätigt. Der Absatzfinanzierer der Volkswagen AG rechnet 2022 weiterhin mit einem Rückgang des operativen Ergebnisses, das im Jahr zuvor von Sondereffekten profitiert hatte.
Dic Asset hält FFO weitgehend konstant
Dic Asset hat das erste Quartal mit einem operativen Ergebnis (Funds from Operations - FFO) von 26,7 Millionen Euro beendet - ein geringfügiges Plus von 0,2 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Die Bruttomieteinnahmen stiegen unterstützt von Zukäufen um 7 Prozent auf 25,0 Millionen. Auf vergleichbarer Basis ergab sich ein Plus von 3,3 Prozent bei den annualisierten Mieteinnahmen.
Dürr erzielt hohen Gewinnzuwachs im 1. Quartal
Der Autozulieferer und Maschinenbauer Dürr hat im ersten Quartal auch unter dem Strich mehr verdient. Der Gewinn nach Steuern und Anteilen Dritter kletterte laut Quartalsbericht auf 26,1 Millionen von 9,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie (unverwässert) erreichte 0,38 nach 0,13 Euro im Vorjahreszeitraum.
Online-Shop Mytheresa wächst weiter kräftig
Der Münchener Online-Luxusmodehändler Mytheresa hat im dritten Geschäftsquartal dank seiner Expansion Umsatz und Nettogewinn deutlich gesteigert. Das Unternehmen, dessen Muttergesellschaft MYT Netherlands Parent B.V in den USA börsennotiert ist, sprach besonders von einem starken Wachstum in den Vereinigten Staaten, wo erneut das höchste Wachstum für Mytheresa erreicht worden sei. Vor allem in den wärmeren US-Bundesstaaten wie Florida und Texas sei man überdurchschnittlich gewachsen.
Porsche SE verdoppelt Gewinn im 1. Quartal
Die Porsche Automobil Holding SE hat zum Jahresauftakt dank der florierenden Geschäfte bei Volkswagen deutlich mehr verdient. Den Ausblick auf das Gesamtjahr bestätigte die im DAX notierte Familienholding. Der Konzerngewinn nach Steuern betrug laut Mitteilung 2,1 Milliarden nach 995 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Maßgeblich dazu trug das Ergebnis aus der Volkswagen-Beteiligung von 2,0 (Vorjahr 1,0) Milliarden Euro bei.
Secunet Security Networks AG startet gut in das Geschäftsjahr 2022
Die Secunet Security Networks AG hat zum Auftakt im neuen Geschäftsjahr deutlich weniger verdient und dies mit einer Normalisierung der Nachfrage nach pandemiebedingt positiven Effekten begründet. Das operative Ergebnis (EBIT) ging in den ersten drei Monaten auf 8,5 von 12,2 Millionen Euro zurück, die Einnahmen sanken auf 65,4 von 71,2 Millionen Euro.
Siltronic: Risikoeinschätzung für Beschaffungsmärkte erhöht
Der Silizium-Wafer-Hersteller Siltronic sieht sich aufgrund des Krieges in der Ukraine und Preissteigerungen einem höheren Risiko auf der Beschaffungsseite ausgesetzt. Zum einen könnten ausbleibende Erdgaslieferungen zu einer Unterbrechung der Produktion in Deutschland führen und Absatz sowie Ertrag belasten, schreibt der MDAX-Konzern in seinem Quartalsbericht. Zum anderen könnte unerwartete Preiserhöhungen den Ertrag schmälern. Derzeit seien "dynamische und sich verstetigende Preissteigerungen bei vielen wichtigen Betriebs- und Rohstoffen, die über das Geschäftsjahr 2022 hinaus gehen", zu beobachten.
Wacker Neuson leidet unter Kosten und unterbrochenen Lieferketten
Wacker Neuson ist zwar dank eines zweistelliges Wachstum in allen Berichtsregionen mit einem Umsatzsprung ins Jahr gestartet. Allerdings drückten bei dem Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen nach eigenen Angaben die wiederholt unterbrochenen Lieferketten und die stark gestiegenen Inputkosten auf die Profitabilität. Den Ausblick auf das Gesamtjahr hat Wacker Neuson bekräftigt.
Nintendo rechnet 2022/23 mit 29 Prozent weniger Gewinn
Nintendo rechnet im laufenden Geschäftsjahr 2022/23 mit schwächeren Verkäufen bei Switch-Konsolen und dazugehöriger Spielesoftware und in der Folge mit einem Einbruch beim Ergebnis. Das japanische Videospielunternehmen stellte für das im April begonnene Geschäftsjahr einen Rückgang des Nettogewinns um 29 Prozent auf 340 Milliarden Yen (2,47 Milliarden Euro) in Aussicht. Im beendeten Geschäftsjahr war der Überschuss in Jahressicht um 0,6 Prozent auf 477,69 Milliarden Yen zurückgegangen.
Sony verdient im vierten Quartal zwei Drittel mehr
Sony hat in seinem vierten Geschäftsquartal von höheren Gewinnen in den Segmenten Videospiele, Musik und Filme profitiert. Der japanische Elektronik- und Unterhaltungskonzern verdiente deutlich mehr als im Vorjahr. Im neuen Geschäftsjahr erwartet er bei einem kräftigen Wachstum einen leichten Gewinnrückgang.
Tesla drosselt Produktion in Schanghai deutlich - Agentur
Der Elektroautohersteller Tesla produziert in seinem Werk in Schanghai wegen Teilemangel offenbar deutlich weniger. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf ein internes Memo berichtet, will das Unternehmen am Dienstag weniger als 200 Autos produzieren. Zuletzt kam Tesla in dem Werk auf rund 1.200 Einheiten am Tag.
Wizz Air will mit Saudi-Arabien Luftverkehrsmarkt entwickeln
Die Billigfluggesellschaft Wizz Air will gemeinsam mit Saudi-Arabien die Entwicklungsmöglichkeiten des Luftverkehrsmarktes in dem Land erkunden. Die auf Osteuropa fokussierte Fluggesellschaft mit Sitz in Ungarn unterzeichnete eine entsprechende Absichtserklärung mit dem saudischen Investitionsministerium.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 10, 2022 07:22 ET (11:22 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.