DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ÖL - Als die größten europäischen Energieunternehmen für die ersten drei Monate des Jahres Rekordgewinne meldeten, lobte jedes von ihnen verschiedene Bereiche seines Geschäfts. Doch eine Konstante gab es: den Handel. Die höchsten Quartalsgewinne von BP seit 2008 wurden durch einen "außergewöhnlichen Öl- und Gashandel" erzielt. TotalEnergies verwies auf die "überdurchschnittliche Leistung" seiner Ölhandelsaktivitäten und die "sehr gute Performance" seiner Gas- und Stromhändler. Bei Shell führten "höhere Handels- und Optimierungsmargen für Gas und Strom aufgrund des außergewöhnlichen Marktumfelds" zum höchsten Quartalsgewinn seit Bestehen. (Financial Times)
WÄHRUNGEN - Die Währungen von Schwellenländern sind so stark gefallen wie seit Beginn der Pandemie nicht mehr. Grund: Eine "giftige" Mischung aus steigenden US-Zinsen und einem sich verlangsamenden chinesischen Wachstum, dass die Wachstumsaussichten für Schwellenländer in aller Welt trübt. Ein MSCI-Index für Schwellenländerwährungen ist seit Anfang April um mehr als 4 Prozent gefallen, da die US-Notenbank mit einer aggressiven Straffung der Geldpolitik beginnt, um die hohe Inflation einzudämmen, was dem US-Dollar Auftrieb verleiht und gleichzeitig Aktien und Anleihen belastet. Drakonische Coronavirus-Sperren in China haben den Druck weiter erhöht, da sie eine wichtige Nachfragequelle für die Schwellenländer bedrohen. (Financial Times)
SCHIFFFAHRT - Von Jahr zu Jahr gehen weniger große Schiffe verloren, seit 2015 ging die Zahl kontinuierlich von 105 auf 54 im vergangenen zurück. Gleichwohl ist von "Stürmischer See" die Rede, wenn die Allianz in ihrer Schifffahrtsstudie auf das aktuelle Geschehen blickt, weil es neben der Sicherheit eine Reihe von neuen Problemen zwischen Kriegsfolgen und Transportboom gibt. Nicht zuletzt die Umsetzung der jeweils aktuellen Sanktionen gegen Russland erfordert einiges an Flexibilität. Auf hoher See sind es vor allem die zunehmenden Brände, mit denen die Schifffahrt zu kämpfen hat. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat es 70 Mal auf großen Schiffen gebrannt. Ein Grund dafür ist unter anderen, dass Container mit Gefahrgut nicht oder falsch deklariert seien. Besonders hoch ist das Brand-Risiko beim Transport von E-Autos. (FAZ)
RUSSLAND - In der Debatte über den Erhalt der Raffinerie PCK in Schwedt an der Oder hat die Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Franziska Brantner (Grüne), sich erschüttert über Deutschlands nach wie vor tiefe Abhängigkeit von Russland gezeigt. "Es ist immer noch erschreckend, wie breit verzweigt wir von russischen Firmen abhängig sind - von Pipelines über Gasspeicher bis hin zu Raffinerien", sagte Brantner. (Rheinische Post)
SCHULDENBREMSE - Der Ökonom Clemens Fuest ist angesichts der weltpolitischen Lage skeptisch, ob die Bundesregierung die Schuldenbremse im kommenden Jahr wieder einhalten kann. "Was den Bundeshaushalt 2023 angeht, sollte man mit einer Einhaltung der Schuldenbremse planen. Allerdings ist die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung derzeit sehr groß, sodass man damit rechnen muss, diese Planungen später zu revidieren", sagte der Präsident des Münchner Ifo-Instituts der Rheinischen Post. Es sei wichtig, dass der Finanzminister bei Hilfen und Entlastungen darauf achte, dass diese gezielt sind, den öffentlichen Haushalt nicht zu sehr belasten und Gruppen unterstützen, die die steigenden Preise nicht selbst tragen können. (Rheinische Post)
ENERGIEPAUSCHALE - Die von der Bundesregierung angekündigte Energiepreispauschale von 300 Euro brutto wird je nach Arbeitgeber erst im Oktober auf dem Konto sein. "Für eine Gruppe von Arbeitgebern wird es die Möglichkeit geben, mit der Auszahlung in den Oktober zu gehen", sagt Michael Schrodi, finanzpolitischer Sprecher der SPD. Dadurch soll vermieden werden, dass Arbeitgeber für den Staat Geld vorstrecken müssen. Mit der Schonung der Arbeitgeber begründet auch Katja Hessel, FDP-Abgeordnete und parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, die eingeräumte Wahlfreiheit zwischen September und Oktober für bestimmte Arbeitgeber. (Welt)
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May 11, 2022 00:57 ET (04:57 GMT)
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