DJ Allianz stellt weitere 1,9 Milliarden Euro wegen US-Fonds zurück
FRANKFURT (Dow Jones)--Weitere Vergleiche mit geschädigten Anlegern von US-Fonds der Allianz kosten den Konzern zusätzliche Milliarden. Wie die Allianz SE mitteilte, hat sie eine weitere Rückstellung von 1,9 Milliarden Euro gebucht, die das Ergebnis im ersten Quartal belastet. Mit den US-Behörden werde eine zeitnahe Einigung angestrebt.
Fonds von Allianz Global Investors ("Structured Alpha") hatten 2020 massive Verluste eingefahren, woraufhin mehrere Anleger geklagt hatten. Zudem schalteten sich die US-Börsenaufsicht und das Justizministerium ein.
Die Allianz hatte bereits für Vergleiche mit den meisten Anlegern eine Rückstellung von 3,7 Milliarden Euro gebildet, die den Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr schmälerte. In der weiteren Rückstellung sieht der Konzern "eine realistische Einschätzung des verbleibenden finanziellen Risikos in Bezug auf Entschädigungszahlungen an Investoren und Zahlungen im Rahmen eines möglichen Abschlusses der behördlichen Verfahren".
Die Rückstellung belastet den Nettogewinn im ersten Quartal mit 1,6 Milliarden Euro, der damit auf 0,6 Milliarden Euro von 2,57 Milliarden im Vorjahr sank. Das operative Ergebnis ging auf 3,2 Milliarden Euro von 3,34 Milliarden zurück. Analysten hatten aber lediglich mit 3,02 Milliarden gerechnet. Die nach dem Regelwerk Solvency 2 ermittelte Solvabilitätsquote betrug zum Quartalsende 199 Prozent.
Die Dividendenpolitik bleibe unberührt, so die Allianz weiter. Der Konzern wird seine vollständigen Zahlen für das erste Quartal am Donnerstag veröffentlichen.
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May 11, 2022 03:11 ET (07:11 GMT)
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