DJ Habeck: Geringere Gaslieferungen nicht wegen russischer Sanktion
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht keine russischen Sanktionen hinter dem Rückgang von russischen Gaslieferungen über die Ukraine nach Deutschland. Insgesamt sei die Gasversorgung in Deutschland stabil. "Das hat offensichtlich etwas mit dem Krieg oder der kriegerischen Situation dort zu tun, aber es ist keine Sanktion von Russland", sagte Habeck in Berlin. Der ukrainische Energieversorger Naftogaz suche nach Möglichkeiten, das Gas über andere Wege nach Mitteleuropa zu bekommen.
"Die Gasströme sind heute insgesamt stabil geblieben. Das, was jetzt fehlt aus dieser Charge für die deutschen Lieferanten, ist an anderer Seite auf dem Spotmarkt besorgt worden", sagte Habeck. Die Befüllung der deutschen Gasspeicher schreite fort und der Befüllstand sei in den vergangenen Tagen um 0,4 Prozent pro Tag gestiegen. "Wir nähern uns der 40-Prozent-Marke, das ist schon einmal eine andere Hausnummer als am Ende des Winters", sagte Habeck.
Die Ukraine hatte am Dienstag mitgeteilt, kriegsbedingt den Gastransit durch die Region Luhansk nach Europa zu stoppen. Der russische Energieriese Gazprom bestätigte, dass weniger Gas über die Ukraine an Europa fließen werde. Demnach werden am Mittwoch durch die Gasleitung 72 Millionen Kubikmetern geleitet. Am Vortag waren es noch 95,8 Millionen Kubikmeter.
Laut Bundesnetzagentur reduzierten sich die Gasmengen, die über die Ukraine am Einspeisepunkt Waidhaus nach Deutschland fließen, am Mittwoch gegenüber dem Vortag um gut 25 Prozent.
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May 11, 2022 08:28 ET (12:28 GMT)
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