DJ Habeck: Gasversorgung stabil, keine Erhöhung der Frühwarnstufe
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Die Versorgungslage mit Gas ist in Deutschland weiter stabil, weshalb es laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) aktuell trotz des geringen Gaszuflusses über die Ukraine keinen Grund gibt, die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas zu erhöhen. Allerdings müsse man davon ausgehen, dass die kriegsbedingte Einstellung von russischem Gastransit über die ukrainische Region Luhansk andauern werde.
Er erwarte, dass vom ukrainische Netzbetreiber "andere Transportwege gesucht und etabliert werden, das Gas nach Europa zu bringen", so Habeck. "Dann wäre der Ausfall von einem Drittel über die Ukraine-Leitung nur vorübergehend und entsprechend zu kompensieren."
Der Ausfall von einem Drittel sei ausgleichbar, wie man aktuell gesehen habe. Dies könne auch über den Sommer der Fall sein, da der Gasverbrauch dann traditionell zurückgehe.
"Die Frage ist natürlich, was kommt noch", so Habeck. Dieses Worst-Case-Szenario treibe auch ihn um. "Wenn überall ein Drittel fehlt, dann wird es irgendwann natürlich eine Herausforderung", so Habeck.
Aber er denke, dass die Gasmenge über die Ukraine insgesamt wieder auf das ursprüngliche Volumen steigen werde.
Die Ukraine hatte am Dienstag mitgeteilt, kriegsbedingt den Gastransit durch die Region Luhansk nach Europa zu stoppen. Der russische Energieriese Gazprom bestätigte, dass weniger Gas über die Ukraine an Europa fließen werde. Demnach werden am Mittwoch durch die Gasleitung 72 Millionen Kubikmetern geleitet. Am Vortag waren es noch 95,8 Millionen Kubikmeter.
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May 11, 2022 10:55 ET (14:55 GMT)
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