DJ ZVEI: Elektroexporte legen im März trotz des Ukraine-Kriegs weiter zu
BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Elektroindustrie hat im März trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine mehr Waren exportiert, wie der ZVEI - Verband der Elektro- und Digitalindustrie erklärte. Die Exporte lagen mit 20,7 Milliarden Euro im März um 5,1 Prozent höher als vor einem Jahr. Die gleiche Zuwachsrate war für das erste Quartal zu verzeichnen. Kräftige Steigerungsraten gab es bei den Lieferungen in die USA, China und die Niederlanden. Insgesamt entwickelten sich im März die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland mit einem Plus von 10,5 Prozent allerdings dynamischer als die Exporte.
Die deutsche Elektro-Außenhandelsbilanz wies damit im ersten Quartal ein Defizit aus, wie ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann erklärte. "Zuletzt hatte es einen quartalsweisen Importüberschuss vor mehr als 20 Jahren gegeben", sagte Gontermann.
Die Branchenlieferungen in die USA stiegen im März erneut kräftig um 15,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 2,0 Milliarden Euro. Auch die Ausfuhren nach China - dem größten Abnehmerland vor den USA - zogen laut ZVEI mit plus 13,2 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro wieder deutlich stärker an.
Die Exporte in die Niederlande erhöhten sich ebenfalls um 13,2 Prozent auf einen Wert von 1,1 Milliarden Euro. Nach Polen gingen sie dagegen um 9,0 Prozent auf 921 Millionen Euro zurück. In die EU insgesamt nahmen die Elektrolieferungen im März um 4,4 Prozent gegenüber Vorjahr auf 11,2 Milliarden Euro zu.
Die Exporte nach Großbritannien stagnierten allerdings mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 918 Millionen Euro.
Erwartungsgemäß sei der Elektro-Außenhandel mit Russland und der Ukraine im März eingebrochen, wie Gontermann erklärte. Dabei verfehlten die Exporte nach Russland mit 67 Millionen Euro ihren Vorjahreswert um vier Fünftel, und die Lieferungen in die Ukraine gingen mit 23 Millionen Euro um mehr als die Hälfte zurück.
Die deutschen Einfuhren von Elektroprodukten aus Russland und der Ukraine waren laut ZVEI im März um 20,8 Prozent auf 18 Millionen Euro bzw. um 31,8 Prozent auf 41 Millionen Euro rückläufig.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/apo
(END) Dow Jones Newswires
May 16, 2022 03:48 ET (07:48 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.