DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Britische Arbeitslosenquote auf niedrigstem Stand seit 1974
Die Arbeitslosenquote in Großbritannien ist im April auf den niedrigsten Stand seit fast fünf Jahrzehnten gesunken. Zugleich ist die Beschäftigung weiter gestiegen. Dies ist ein weiteres Zeichen dafür, dass der Arbeitsmarkt trotz des zunehmenden Gegenwinds für das Wirtschaftswachstum weiterhin angespannt ist. Die britische Arbeitslosenquote sank in den drei Monaten bis März auf 3,7 Prozent gegenüber 3,8 Prozent im vorangegangenen Dreimonatszeitraum und damit auf den niedrigsten Stand seit Dezember 1974.
Lindner fordert Beschlagnahmung russischen Vermögens für Wiederaufbau
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich für die Beschlagnahmung von staatlichen russischen Vermögenswerten ausgesprochen, um den Wiederaufbau der Ukraine zu finanzieren. "Ich bin politisch offen für die Idee, Auslandsvermögen der russischen Zentralbank zu beschlagnahmen", sagte Lindner vor dem am Mittwoch beginnenden Treffen der Finanzminister der sieben führenden Industrieländer (G7) im Interview mit dem Handelsblatt und drei weiteren europäischen Zeitungen. Im Kreis der G7-Nationen und in der Europäischen Union würden entsprechende Vorschläge bereits diskutiert.
NRW-Parteien beschließen Aufnahme von Sondierungsgesprächen
Nach der nordrhein-westfälischen Landtagswahl haben die Spitzen von CDU, SPD und Grünen jeweils die Aufnahme von Sondierungsgesprächen mit allen im Parlament vertretenen Parteien außer der AfD beschlossen. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) erklärte nach der Sitzung des Landesvorstands ein "Zukunftsbündnis auf Augenhöhe" zu seinem Ziel, ohne sich dabei auf eine konkrete angestrebte Koalition festzulegen. Er strebe ein Regierungsbündnis "geprägt von gegenseitigem Respekt und Vertrauen" an.
Orban attackiert bei Amtsantritt im ungarischen Parlament EU scharf
Der ungarische Regierungschef Viktor Orban hat seine vierte Amtszeit in Folge mit scharfer Rhetorik in Richtung der Europäischen Union begonnen. Eineinhalb Monate nach seinem Wahlsieg im April wurde Orban im Parlament in Budapest erneut vereidigt. In seiner Antrittsrede sprach er von einem "selbstmörderischen" Westen, der seine christlichen Werte verrate, und verbreitete unter anderem die rechtsextreme Verschwörungstheorie eines "Bevölkerungsaustauschs".
Großbritannien fordert Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands "sobald wie möglich"
Großbritannien hat sich für einen möglichst schnellen Beitritt Finnlands und Schwedens zur Nato ausgesprochen. Die beiden Länder sollten "sobald wie möglich" Mitglieder des westlichen Verteidigungsbündnisses werden, erklärte Außenministerin Liz Truss. Frankreich sicherte Helsinki und Stockholm auch außerhalb der Nato Unterstützung im Fall eines Angriffs zu.
Erdogan: Türkei wird zu Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands "nicht Ja sagen"
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erhebt weiter Einwände gegen einen Nato-Beitritt von Schweden und Finnland. Die Türkei werde zu einem Nato-Beitritt der beiden Länder "nicht Ja sagen", bekräftigte Erdogan. Keines der beiden Länder habe eine "klare Haltung gegenüber Terrororganisationen", sagte der türkische Präsident, der Schweden sogar als "Brutstätte für Terrororganisationen" bezeichnete.
Kiew: Mehr als 260 ukrainische Soldaten aus Mariupoler Stahlwerk evakuiert
Mehr als 260 ukrainische Soldaten sind aus dem seit Wochen von russischen Truppen belagerten Stahlwerk des Konzerns Asow-Stahl in der Hafenstadt Mariupol evakuiert worden. 53 Schwerverletzte seien zur Behandlung nach Nowoasowsk und 211 weitere Soldaten nach Oleniwka gebracht worden, erklärte das ukrainische Verteidigungsministerium. Beide Orte liegen in Gebieten unter Kontrolle des russischen Militärs. Die Soldaten sollen zu einem späteren Zeitpunkt "ausgetauscht" werden, wie die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar in einer Videobotschaft sagte.
Gutachten: EU-Pläne zu Klimazöllen riskieren WTO-Klagen
Die Pläne der EU zu Abgaben für umweltschädliche Importe riskieren einem Gutachten zufolge internationale Klagen. Die sogenannten Umweltzölle laufen Gefahr, "gegen zentrale Prinzipien der Welthandelsorganisation WTO zu verstoßen", zitierte die Süddeutsche Zeitung aus dem Gutachten des österreichischen WU Institute for Law and Governance und der ÖFSE-Stiftung für Internationale Entwicklung.
Biden und Bezos liefern sich öffentlichen Schlagabtausch
Das Weiße Haus hat Kritik von Amazon-Gründer Jeff Bezos an der Wirtschaftspolitik scharf zurückgewiesen. "Es bedarf keiner großen Überlegung, um herauszufinden, warum einer der reichsten Menschen der Welt gegen eine Wirtschaftsagenda für die Mittelschicht ist", sagte der stellvertretende Pressesprecher Andrew Bates. Die Kritik des Milliardärs an US-Präsident Joe Biden sei "auch nicht überraschend, nachdem der Präsident sich mit Gewerkschaftsorganisatoren, einschließlich Amazon-Mitarbeitern, getroffen hat", fügte er hinzu.
USA warnen vor nordkoreanischen IT-Spezialisten als Freiberufler
Die USA haben Technologieunternehmen vor Nordkoreanern gewarnt, die unter falscher Identität nach Arbeit suchen. Das FBI, das Finanzministerium und das Außenministerium gaben eine gemeinsame Mitteilung heraus, wonach sich nordkoreanische IT-Spezialisten als Staatsangehörige Chinas, Südkoreas, Japans, der USA oder osteuropäischer Länder ausgeben, um "freiberufliche Verträge mit Arbeitgebern in wohlhabenderen Ländern" zu schließen. Die Beauftragung von Nordkoreanern "birgt viele Risiken", warnte die US-Regierung.
USA heben Restriktionen gegen Kuba teilweise auf
Die US-Regierung hat angekündigt, eine Reihe von Beschränkungen gegen Kuba aufzuheben. Das Außenministerium erklärte, unter anderem ein seit mehreren Jahren ausgesetztes Programm wieder einzuführen, das die Einwanderung für Familienmitglieder von in den USA lebenden Kubanern erleichtert. Zudem sollen Obergrenzen für Überweisungen von den USA nach Kuba aufgehoben und die Zahl der Flüge zwischen den beiden Ländern erhöht werden.
USA stationieren wieder hunderte Soldaten in Somalia
Die USA stationieren im Kampf gegen die islamistische Shebab-Miliz wieder hunderte Soldaten im ostafrikanischen Krisenstaat Somalia. US-Präsident Joe Biden genehmigte einen Antrag des US-Verteidigungsministeriums für den erneuten Aufbau einer "kleinen ständigen Truppenpräsenz" in dem Land, wie ein Regierungsvertreter in Washington sagte. Geplant ist demnach die Entsendung von "weniger als 500" US-Soldaten, die bereits in Ostafrika stationiert sind.
Chiles Regierung entsendet wieder Militär in Unruheregion Araucanía
Die Regierung des chilenischen Präsidenten Gabriel Boric hat die Rückkehr der Armee in die Unruheregion La Araucanía im Süden des Landes angeordnet. "Wir haben beschlossen, alle Instrumente einzusetzen, um die Sicherheit zu gewährleisten", sagte Innenministerin Izkia Siches. Es handelte sich um eine Reaktion auf die Gewalt im Zusammenhang mit den Gebietsansprüchen der Mapuche-Ureinwohner in der Region.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Arbeitslosenquote 1Q 7,3% (4Q: 7,4%)
Frankreich/Arbeitslosenquote 1Q PROGNOSE: 7,4%
Thailand BIP 1Q +2,2% gg Vorjahr (PROG +2,0%)
Thailand BIP saisonbereinigt 1Q +1,1% gg Vorquartal (PROG +1,0%)
Indonesien Exporte Apr 27,32 Mrd USD
Indonesien Importe Apr 19,76 Mrd USD
Indonesien Handelsbilanz Apr Überschuss 7,56 Mrd USD (PROG Überschuss 4,00 Mrd USD)
DJG/DJN/AFP/apo
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May 17, 2022 03:00 ET (07:00 GMT)
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