DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: Wegen des Verfassungstages fand am Dienstag in Norwegen kein Handel statt.
AKTIENMÄRKTE (18:42 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.741,51 +1,52% -12,96% Stoxx50 3.642,77 +1,10% -4,60% DAX 14.185,94 +1,59% -10,70% FTSE 7.518,35 +0,72% +1,09% CAC 6.430,19 +1,30% -10,11% DJIA 32.539,36 +0,98% -10,45% S&P-500 4.069,49 +1,53% -14,62% Nasdaq-Comp. 11.898,84 +2,02% -23,94% Nasdaq-100 12.476,45 +1,90% -23,55% Nikkei-225 26.659,33 +0,42% -7,41% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 152,55 -117
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 114,10 114,20 -0,1% -0,10 +55,5% Brent/ICE 113,83 114,24 -0,4% -0,41 +49,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.821,47 1.824,05 -0,1% -2,58 -0,4% Silber (Spot) 21,76 21,62 +0,6% +0,14 -6,7% Platin (Spot) 956,00 949,78 +0,7% +6,22 -1,5% Kupfer-Future 4,24 4,19 +1,2% +0,05 -4,8%
Gold wird etwas gestützt vom schwächeren Dollar, der das Edelmetall für Käufer aus anderen Währungsräumen billiger macht.
Die Ölpreise treten nach dem jüngsten Anstieg mehr oder weniger auf der Stelle. Trotz der Befürchtungen einer weltweiten Rezession übersteigt die Nachfrage nach Ansicht von Analysten derzeit das Angebot, und das Ungleichgewicht könnte sich bald noch verschärfen, da der große Ölverbraucher China die Lagerbestände in Schanghai auflösen wird. "Es gibt erste Anzeichen für eine physische Verknappung von Ölprodukten in einigen Teilen der Welt", so Robin Winkle von Glenloch Energy.
FINANZMARKT USA
Freundlich bis sehr fest - Die Aussicht auf eine baldige Lockerung der Corona-Beschränkungen in China sorgt auch an den US-Börsen für Erleichterung. Von den US-Konjunkturdaten des Tages gehe kein zusätzlicher Druck für Zinserhöhungen aus, sagen Marktteilnehmer. Sie Einzelhandelsumsätze stiegen im April insgesamt etwas weniger deutlich als erwartet, ohne Kfz-Umsätze dafür etwas stärker als angenommen. Die Industrieproduktion stieg im April stärker als erwartet. Die Lagerbestandsdaten für März lagen im Rahmen der Erwartungen. Daneben stehen Auftritte hochrangiger Vertreter der US-Notenbank auf der Agenda, allen voran Fed-Chef Jerome Powell. Er wird auf dem Future for Everything Festival sprechen, welches vom Wall Street Journal ausgerichtet wird. St.-Louis-Fed-Präsident James Bullard hat bekräftigt, dass die US-Notenbank bei den nächsten Sitzungen die Zinsen um einen halben Prozentpunkt anheben wird. Geschäftszahlen hat unter anderem die Baumarktkette Home Depot (+0,1%) vorgelegt. Das Unternehmen hat in seinem ersten Geschäftsquartal überraschend gut abgeschnitten und die Jahresziele erhöht. Positiv hat auch der Entwickler von Videospielen Take-Two Interactive (+10%) überrascht. Die Walmart-Aktie ist nach den enttäuschenden Zahlen zum ersten Quartal mit einem Abschlag von 9,7 Prozent größter Verlierer im Dow. Coinbase gewinnen 8,2 Prozent. Die Plattform für den Handel mit Kryptowährungen will weniger Personal einstellen. Für Boeing geht es um 3,6 Prozent aufwärts. Die US-Federal Aviation Administration (FAA) hat United Airlines (+6,4%) grünes Licht für die Wiederinbetriebnahme von 52 Boeing-Maschinen des Typs 777 gegeben, die aufgrund von Triebwerksproblemen am Boden bleiben mussten.
Staatsanleihen sind in dem positiven Marktumfeld derweil nicht gefragt. Sinkende Notierungen lassen die Zehnjahresrendite um 8,3 Basispunkte auf 2,96 Prozent zulegen.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Sehr fest - Die Erholung gewann noch einmal an Breite: Der Index der Industrietitel in der europäischen Stoxx-Branchenwelt stieg um 1,8 Prozent, der Index der Chemieaktien ebenfalls um 1,8 Prozent. Gemessen an ihren Stoxx-Indizes gewannen Technologietitel und die Papiere der Banken etwa 2 Prozent, Finanzdienstleister ebenfalls. Angeführt wurde der Aufschwung vom Index der rohstoffnahen Basic Resources, der 3,4 Prozent gewann. "Heute zeigt sich die erste Rückkehr eines vernünftigen Anlageverhaltens", sagte ein Händler. "Auf gute Nachrichten wird entschieden, aber nicht übertrieben reagiert", sagte er. So stiegen Daimler Truck um 6,5 Prozent. Das Unternehmen hat einen unerwartet starken Quartalsbericht vorgelegt und die Prognose für das Geschäftsjahr erhöht. Positiv gesehen wurde auch die Stabilisierung des Euro. Im DAX erholten sich Delivery Hero um 4,1 Prozent. Das Plus in Delivery Hero wurde auch auf eine positive Studie von Bryan Garnier zu den Aktien der Essenslieferdienste zurückgeführt, für die Aktie von Just Eat Takeaway ging es um gut 5,5 Prozent nach oben. Im MDAX stachen ebenfalls die konjunkturabhängigen Aktien heraus: Hier stiegen Kion um 5,9 Prozent und Jungheinrich um 3,9 Prozent. Im SDAX zogen SGL Carbon um knapp 5 Prozent an. Kräftig nach oben um 5,3 Prozent ging es mit Engie in Paris. Der französische Versorger hat nicht nur ein überraschend starkes erstes Quartal hinter sich gebracht, sondern auch noch die Jahresprognose erhöht. Im erwarteten Rahmen lagen die Geschäftszahlen von Vodafone (+0,2%). Der Fokus des Marktes liege aber weniger auf den Geschäftszahlen, sondern auf Aussagen zu strategischen Plänen nach dem Einstieg von Emirates Telecommunications als neuem Großaktionär. Adler Group brachen um 12,5 Prozent ein, die Aktien ihrer Tochter Consus Real Estate um knapp 19 Prozent. Consus muss für das vergangene Geschäftsjahr wegen Abschreibungen einen hohen Verlust ausweisen, der wahrscheinlich das bilanzielle Eigenkapital nach HGB zu mehr als der Hälfte aufzehrt.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:31 Uhr Mo, 17:33 Uhr % YTD EUR/USD 1,0539 +1,0% 1,0456 1,0406 -7,3% EUR/JPY 136,32 +1,2% 135,16 134,33 +4,2% EUR/CHF 1,0469 +0,1% 1,0463 1,0442 +0,9% EUR/GBP 0,8446 -0,3% 0,8459 0,8498 +0,5% USD/JPY 129,35 +0,2% 129,27 129,10 +12,4% GBP/USD 1,2479 +1,3% 1,2362 1,2247 -7,8% USD/CNH (Offshore) 6,7451 -0,8% 6,7716 6,8050 +6,2% Bitcoin BTC/USD 30.040,00 -0,3% 30.372,50 29.514,97 -35,0%
Auch am Devisenmarkt zeigt sich, dass die Anleger wieder risikofreudiger agieren. Der als Fluchtwährung in Krisenzeiten geltende Dollar gibt deutlich nach; der Dollar-Index sinkt um 0,8 Prozent. Der Euro erobert die Marke von 1,05 Dollar zurück. "Der Markt honoriert, dass sich die EZB zu bewegen beginnt", so ein Händler. Die Wende werde voraussichtlich im Juli vollzogen. Wie es heißt, hat EZB-Direktoriumsmitglied Klaas Knot den Spekulationen weitere Nahrung gegeben. Der Chef der niederländischen Zentralbank halte sogar einen Zinsschritt größer als 25 Basispunkten für möglich, wenn sich der Preisauftrieb weiter verstärke.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Angeführt von einem Kursfeuerwerk in Hongkong ist es an den ostasiatischen Aktienmärkten und auch in Sydney am Dienstag nach oben gegangen. Negative Vorgaben der Wall Street wurden abgeschüttelt. Für Zuversicht sorgte nicht nur an den chinesischen Börsen, dass in Schanghai nach den Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie ab 1. Juni die Beschränkungen nach und nach wieder aufgehoben werden sollen und zu einer Normalisierung des Lebens zurückgefunden werden soll. Deutlich steigende Stahl- und Eisenerzpreise in China verhalfen australischen Rohstoffaktien wie BHP, Rio Tinto und Fortescue zu Gewinnen zwischen 0,6 und 2,3 Prozent. Unter den Einzelwerten ging es in Tokio mit dem Aktienkurs des Getränkeherstellers Asahi Group Holdings um 11,2 Prozent nach unten, nachdem der Nettogewinn im ersten Quartal um 87 Prozent eingebrochen war. Bei Mitsubishi UFJ Financial wurden die Geschäftszahlen mit einem Minus von 1,5 Prozent quittiert. Ebenfalls nach Öffnen der Bücher für das erste Quartal zeigten sich Aozora Bank kaum verändert, während der Aktienkurs der Werbeagentur Dentsu um 6,2 Prozent einknickte. In Sydney gaben James Hardie um 3,5 Prozent nach. Laut den Analysten von Jefferies enttäuschte, dass der Baumaterialanbieter seinen Ausblick für 2023 nur beibehalten und nicht erhöht hat.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
ALLIANZ
zieht mit einem Schuldeingeständnis sowie weiteren Straf- und Entschädigungszahlungen einen Schlussstrich unter die Ermittlungen der US-Behörden wegen der milliardenschweren Verluste der US-Fonds von Allianz Global Investors (AGI). Wie der DAX-Konzern mitteilte, sind sämtliche Zahlungen bereits in den Rückstellungen für 2021 und für das erste Quartal 2022 in Höhe von 5,6 Milliarden Euro berücksichtigt.
MERCEDES BENZ
arbeitet mit Sila, einem Unternehmen für Batteriematerialien der nächsten Generation, zusammen. Ziel sei, die Siliziumanoden-Chemie des Unternehmens in Batterien einzusetzen, die erstmals optional für die künftige elektrische Mercedes-Benz G-Klasse erhältlich sein sollen, teilte der Autohersteller mit. Damit soll das Mercedes-Benz Batterieportfolio um eine weitere innovative Zellchemie ergänzt werden.
TUI
hat eine Barkapitalerhöhung beschlossen, um einen Teil der der Staatshilfen zurückzuzahlen. Demnach sollen bis zu 162.291.441 neue auf den Namen lautende Stammaktien ohne Nennwert ausgegeben werden. Die Zahl an neuen Aktien und der Platzierungspreis werden im Wege eines beschleunigten Platzierungsverfahrens festgelegt, das ab sofort beginne. Die neuen Aktien werde man ausschließlich institutionellen Anlegern im Rahmen einer internationalen Privatplatzierung zum Erwerb anbieten.
ADLER GROUP
Der angeschlagene Immobilienkonzern muss sich einen neuen Abschlussprüfer suchen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, die dem Unternehmen kürzlich das Testat für den Jahresabschluss 2021 verweigert hatte, will die Bücher für das Unternehmen nicht länger prüfen. Dies teilte die Adler Group am Mittag überraschend mit, nachdem Verwaltungsratschef Stefan Kirsten am Morgen noch erklärt hatte, man werde auch 2022 mit KPMG zusammenarbeiten
BIOFRONTERA
hat im ersten Quartal zumindest operativ wieder schwarze Zahlen geschrieben, unter dem Strich den Verlust aufgrund des deutlich negativen Finanzergebnisses aber drastisch ausgeweitet. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Leverkusener Biopharmakonzern.
ENI
hat temporär zwei Konten bei der russischen Gazprom Bank eröffnet, eins in Euro, eins in Rubel. Wie der italienische Energiekonzern mitteilte, hat er dies als Vorsichtsmaßnahme getan, da Zahlungen für russisches Gas in den kommenden Tagen fällig werden. Demgegenüber sehen "die vertraglichen Rechte sehen immer noch Zahlungen in Euro vor", teilte die Eni SpA mit.
BIONTECH / PFIZER
Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat eine Auffrischungsimpfung des Covid-19-Impfstoffs von Pfizer und Biontech für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren zugelassen.
BOEING / UNITED AIRLINES
Die US-Federal Aviation Administration (FAA) hat United Airlines grünes Licht für die Wiederinbetriebnahme von 52 Boeing-Maschinen des Typs 777 gegeben, die aufgrund von Triebwerksproblemen am Boden bleiben mussten.
CATERPILLAR
beglückt seine Aktionäre mit neuen milliardenschweren Aktienrückkäufen. Wie der Konzern mitteilte, hat das Board ein Programm im Volumen von 15 Milliarden US-Dollar genehmigt.
CHEVRON
steckt Milliarden in die Erschließung einer neuen Quelle im Golf von Mexiko. Wie das Unternehmen mitteilte, wird das Ballymore-Projekt eine Kapazität von 75.000 Barrel pro Tag haben. Es sei eine Investition von rund 1,6 Milliarden US-Dollar erforderlich. Das erste Öl werde 2025 erwartet.
WALMART
hat im ersten Quartal in unerwartet deutlichem Maße Gewinn eingebüßt. Der US-Supermarktriese verzeichnete ein Nettoergebnis von 2,054 Milliarden Dollar bzw. 74 Cent pro Aktie, gegenüber 2,730 Milliarden bzw. 97 Cent pro Aktie im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis je Aktie blieb mit 1,30 Dollar sehr klar hinter dem von Factset ermittelten Analystenkonsens von 1,48 Dollar zurück. Walmart steigerte die Einnahmen von 138,3 auf 141,6 Milliarden Dollar und übertraf damit allerdings den Konsens von 138,8 Milliarden.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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May 17, 2022 12:43 ET (16:43 GMT)
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