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Bauindustrie senkt 2022 Prognose für realen Umsatz auf 0 bis -2% (+1,5%)

DJ Bauindustrie senkt 2022 Prognose für realen Umsatz auf 0 bis -2% (+1,5%)

Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Bauwirtschaft hat aufgrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ihre Umsatzprognose für dieses Jahr nach unten korrigiert. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) erwartet für die realen Umsätze im Bauhauptgewerbe im besten Fall eine Stagnation oder im Negativszenario sogar einen Umsatzrückgang von 2 Prozent. Im vergangenen Dezember hatte der Verband für 2022 noch mit einem realen Zuwachs von 1,5 Prozent gerechnet.

Der Verband betonte allerdings, dass eine Prognose wegen der unsicheren geopolitischen Rahmenbedingungen im laufenden Jahr erheblich schwieriger sei als in den Vorjahren. Dabei sei in die Prognose bereits die hohen realen Umsatzzuwächse von 9 Prozent in den Wintermonaten Januar und Februar berücksichtigt worden, wo wegen des milden Winterwetters deutlich mehr erwirtschaftet werden konnte als im Vorjahr. Die Stimmung habe sich in der Bauwirtschaft wegen der Sanktionen und der starken Energiepreissteigerungen eingetrübt. Denn ein Drittel der Unternehmen bezögen Baumaterial aus Russland oder der Ukraine. Zudem beeinträchtige der Mangel an diversen Baumaterialien, deren starke Preissteigerungen sowie der Bruch von Logistikketten die Arbeit der Baufirmen.

"Die Prognose steht zudem unter dem Vorbehalt, dass sich im weiteren Jahresverlauf keine weiteren Verschärfungen bei Energiepreisen und dem Bezug von Baumaterial ergeben. Sie ist von daher vor allem ein Abbild der aktuellen Situation", erklärte die Bauindustrie in einer Presskonferenz anlässlich des Tags der Bauindustrie am morgigen Donnerstag.

Baupreise schaden Nachfrage 

Sorge bereitet dem Verband besonders das Ausmaß der Baupreissteigerungen. Diese seien nötig, damit die Bauunternehmen die drastisch gestiegenen Einkaufspreise für Baumaterial und Energie zumindest teilweise an die Auftraggeber weiterreichen können. So hätte im Februar 2022 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes der Preis für Leistungen des Bauhauptgewerbes über alle Sparten um durchschnittlich 14 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresniveau gelegen. "Es besteht die Gefahr, dass diese starken Steigerungen sich dämpfend auf die Nachfrage und damit letztendlich auch auf die Produktion auswirken werden", erklärte

Wohnungsbau für zwei Jahre ausgelastet 

Im Wohnungsbau sei die Nachfragesituation bislang noch intakt. Zwar habe im Januar und Februar die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum stagniert, allerdings habe der Bauüberhang von genehmigten minus fertiggestellte Wohnungen mit gut 700.000 Wohnungen mittlerweile ein Niveau erreicht, das für zwei Jahresproduktionen ausreiche. Zudem sei der Neubaubedarf vor allem in Ballungsgebieten und deren Umland sowie in vielen wirtschaftsstarken kleineren Städten nach wie vor hoch. Sorge bereitet der Bauwirtschaft aber neben den Preissteigerungen für Baumaterial die Zinsentwicklung auf dem Kapitalmarkt. Diese werde sich zwar vermutlich erst ab 2023 voll auswirken. Die rekordniedrigen Zinssätze für Hypothekarkredite seien aber in den vergangenen 10 Jahren ein wesentlicher Treiber im Wohnungsneubau gewesen.

"Wenn zu den deutlich steigenden Neubaukosten nun auch zunehmende Kosten der Kreditfinanzierung hinzukommen, wird dies im kommenden Jahr bremsende Wirkungen auf den Wohnungsneubau haben", erklärte die Bauindustrie. Im laufenden Jahr könne der Wohnungsbau des Bauhauptgewerbes noch mit einem "blauen Auge" davonkommen, weil sich ausreichend Projekte bereits im Bau befinden. Für 2023 sei bei unveränderten Rahmenbedingungen allerdings mit einem Rückgang zu rechnen.

Chance auf schwarze Null im Wirtschaftsbau 

Der Wirtschaftsbau befindet sich laut der Bauindustrie in unsicherem Fahrwasser. Zwar profitiere die Branche noch vom hohen Genehmigungsüberhang der Vorjahre. Allerdings planten aufgrund der hohen Abhängigkeit von russischem Gas und Erdöl sowie der stark gestiegenen Energiepreise immer mehr Wirtschaftsbereiche den mittelfristigen Umstieg auf "grüne" Energieträger. Es bestehe die Gefahr, dass der Umstieg auf regenerative Energien die zur Verfügung stehenden Investitionsmittel der Unternehmen nahezu vollständig absorbieren und Maßnahmen zum Umbau oder zur Erweiterung der Produktionskapazitäten erst einmal verschoben werden könnten.

Insgesamt bestehe für 2022 im Wirtschaftsbau - wie im Wohnungsbau - noch die Aussicht auf eine reale "schwarze Null". "Die Produktion im kommenden Jahr wird entscheidend davon abhängen, wie sich die Gesamtwirtschaft entwickelt", so die Bauindustrie. Der öffentliche Bau ist allerdings für die baukonjunkturelle Entwicklung in diesem Jahr ein Sorgenkind. Budgetrestriktionen und die starken Baupreissteigerungen stellten ein großes Problem dar. Im laufenden Jahr rechnet der Verband für den öffentlichen Bau mit einem deutlichen realen Rückgang der Umsätze. Die Entwicklung im kommenden Jahr werde davon abhängen, wie sich die Zinsen entwickeln und ob nach dem starken Anstieg der Staatsverschuldung die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte im Vordergrund stünde.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/cbr

(END) Dow Jones Newswires

May 18, 2022 03:00 ET (07:00 GMT)

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