DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DWS/ALLIANZ - Die Deutsche-Bank-Tochter DWS wäre an einer Übernahme der Allianz-Fondstochter Allianz Global Investors (AGI) interessiert, sollte sich die Allianz offen zeigen, berichtet das Handelsblatt aus Kreisen. Denn nach dem Ende der Ermittlungen in den USA wegen fehlgeschlagener Hedgefonds-Strategien stelle sich bei der Allianz die Frage nach der Zukunft von AGI. Der seit zwei Jahren laufende Umstrukturierungsprozess könnte durch die Krise beschleunigt werden und vielleicht sogar in einer Übernahme durch einen Konkurrenten münden. Ein anderes Szenario wäre eine Verschmelzung der AGI mit dem zweiten hauseigenen Vermögensverwalter der Allianz, dem amerikanischen Anleihehaus Pimco. (Handelsblatt)
DEUTSCHE BANK - Nach der Geldwäsche-Razzia bei der Deutschen Bank Ende April legen Recherchen der Süddeutschen Zeitung (SZ) die Hintergründe offen. Die Bank soll seit Jahrzehnten Geldtransfers in Höhe von fast 90 Millionen für Rifaat Al-Assad und für mit ihm oder mit dessen Familienmitgliedern verbundene Firmen abgewickelt haben, ohne rechtzeitig einen Geldwäscheverdacht zu melden. Diesem Verdacht gehen die Staatsanwaltschaft Frankfurt, das Bundeskriminalamt und die Finanzaufsicht Bafin nach. Rifaat Al-Assad, 84, ein bis zuletzt im europäischen Exil lebender Onkel des syrischen Diktators Baschar Al-Assad, wurde im Juni 2021 vom Berufungsgericht Paris wegen Geldwäsche und der Veruntreuung syrischen Staatsvermögens zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt und befindet sich seit September wieder in Syrien. (SZ)
COMMERZBANK / UNICREDIT - Nach einem Medienbericht über einen angeblichen neuen Anlauf der Hypovereinsbank-Muttergesellschaft Unicredit für einen Zusammenschluss mit der Commerzbank betont das Frankfurter Institut seinen Willen zur Unabhängigkeit. "Mit der Strategie 2024 wollen wir die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Commerzbank eigenständig bleiben kann", erklärte eine Banksprecherin am Mittwoch auf Anfrage. Grundsätzlich kommentiere das Geldhaus keine Marktspekulationen. Zuvor hatte die Financial Times berichtet, der Ukraine-Krieg habe einen Unicredit-Anlauf zu Fusionsgesprächen mit der Commerzbank durchkreuzt. Die italienische Bank lehnte eine Stellungnahme ab. (Börsen-Zeitung)
CREDIT SUISSE - Die Spygate-Affäre der Credit Suisse (CS) sorgte im Herbst 2019 weltweit für Aufsehen. In der Folge wurden an Schweizer Gerichten Klagen eingereicht und CS-Chef Tidjane Thiam verließ die Bank. Im Sommer 2021 einigte sich die Großbank mit der Detektei, dem damaligen CS-Manager Iqbal Khan und weiteren Parteien in einer außergerichtlichen Vereinbarung. In der Folge wurden sämtliche hängigen Klagen zurückgezogen. Nun hat einer der Privatdetektive gemäß Handelszeitung-Recherchen eine Zivilklage gegen die CS eingereicht, wie ein Sprecher des Bezirksgerichts Zürich bestätigt. Die Involvierten inklusive Credit Suisse wollten sich nicht dazu äußern. (Handelszeitung)
FLATEXDEGIRO - Der Retail-Broker FlatexDegiro wird in Kürze den Kryptohandel starten. Dafür haben die Frankfurter eine Partnerschaft mit der Börse Stuttgart geschlossen, die dabei ihr integriertes Angebot im Kryptogeschäft mit Bison und der Kryptoverwährung bei Blocknox zur Verfügung stellt. Über einen beschleunigten Onboarding-Prozess werde ein direkter In-App-Zugang von Flatex und Degiro zur Retail-Kryptoplattform Bison hergestellt, heißt es. Losgehen soll es in Deutschland und Österreich bis zum Ende des dritten Quartals. Angestrebt wird im Anschluss die Ausweitung des Angebots auf alle Degiro-Kunden. (Börsen-Zeitung)
DEUTSCHE BAHN - Die Deutsche-Bahn-Tochter Schenker hat die Kontrolle über ihre Tochtergesellschaft in Italien teilweise verloren. Diese ziemlich kuriose Lage ist entstanden, weil die italienische Staatsanwaltschaft dem Speditionsunternehmen Schenker in Italien vorwirft, sich nicht ausreichend gegen die Unterwanderung durch die Mafia zu schützen. Daher haben zwei Richter am Dienstag angeordnet, Schenker in Italien unter Sonderverwaltung zu stellen. Laut Artikel 34 des Anti-Mafia-Gesetzes können staatliche Zwangsverwalter die Kontrolle über Gesellschaften übernehmen, wenn sie eine Bedrohung durch die Mafia sehen. (FAZ)
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May 19, 2022 01:08 ET (05:08 GMT)
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