DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
S&P Global: Deutsche Wirtschaft gewinnt im Mai an Stärke
Das Wachstum in der deutschen Wirtschaft hat sich im Mai beschleunigt. Der von S&P Global (ehemals IHS Markit) erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verbesserte sich auf 54,6 von 54,3 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Der Index notierte damit den fünften Monat in Folge über der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum angezeigt wird.
S&P Global: Euroraum-Wachstum bleibt im Mai robust
Die Wirtschaft in der Eurozone hat im Mai an Schwung verloren, blieb aber auf einem robusten Wachstumskurs. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 54,9 Zähler von 55,8 im Vormonat, wie S&P Global (ehemals IHS Markit) im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 55,0 Punkte vorhergesagt.
Commerzbank: Normalisierung im Service-Sektor abgeschlossen
Die Normalisierung im Dienstleistungssektor des Euroraums nach dem Ende der Anti-Corona-Maßnahmen ist nach Einschätzung von Commerzbank-Volkswirt Christoph Weil abgeschlossen. "Die massive Verteuerung der Energie reißt Löcher in die Haushaltskassen und scheint die Verbraucher zu veranlassen, an anderer Stelle zu sparen - dies bekommt auch der Dienstleistungssektor zu spüren", schreibt Weil in einem Kommentar. Hierauf deute der unerwartete Rückgang des Einkaufsmanagerindex für den Service-Sektor um 1,4 Punkte auf 56,3 hin.
DIHK sieht dieses Jahr nur noch 1,5 Prozent Wachstum
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) erwartet für dieses Jahr nur noch ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,5 Prozent und damit deutlich weniger als die Bundesregierung mit 2,2 Prozent. Für die privaten Konsumausgaben rechnet die Kammerorganisation in ihrer neuen Prognose mit einem Plus von 3,0 Prozent in diesem Jahr und für die Ausrüstungsinvestitionen mit einem Zuwachs von 2,0 Prozent. Für den Export erwartet der DIHK eine Stagnation und für den Import ein leichtes Plus von 0,5 Prozent. Für die Verbraucherpreise wird eine Steigerung um 7,0 Prozent befürchtet.
Lagarde sieht keine Rezession im Euroraum - TV
Der Euroraum steht nach Aussage der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, nicht vor einer Rezession. "Momentan erwarten wir keine Rezession im Euroraum", sagte Lagarde Bloomberg TV am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Sie verwies darauf, dass die Arbeitslosenquote sehr niedrig sei, dass die Haushalte reichlich Ersparnisse aufgebaut hätten und die Tourismusindustrie vor einem starken Sommer stehe.
Chinas Zentralbank fordert Banken zu stärkerer Kreditvergabe auf
Chinas Zentralbank hat die Kreditinstitute des Landes aufgefordert, die Realwirtschaft stärker zu unterstützen und die Kreditnachfrage zu befriedigen, da die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zunehmend unter Abwärtsdruck steht. Bei einem Treffen mit 24 Finanzinstituten forderte die People's Bank of China (PBoC) und die chinesische Bankenaufsicht die Banken auf, "alles zu tun, um die Grundlagen der Wirtschaft zu stabilisieren", erklärte die PBoC in einem Statement.
Deutschland will Kohlekraftwerke bei Gasmangel reaktivieren - Kreise
Die Bundesregierung hat Pläne zur Sicherstellung der Stromversorgung in Deutschland vorgelegt für den Fall, dass Russland die Gaslieferungen einstellen sollte. Nach Angaben aus Kreisen des Bundeswirtschaftsministeriums sollen Kohlekraftwerke befristet bis Ende März 2024 in die Reserve geschickt werden, um in einer Gasmangellage auf Abruf Strom zu erzeugen und damit das fehlende Gas zu ersetzen. Insgesamt habe Deutschland dann Notreserven von bis zu 10 Gigawatt (GW) in der Hinterhand, die von den Kohlekraftwerken in solch einer Situation produziert werden können.
Fachkräftelücke in MINT-Berufen steigt auf Rekordwert
Die Arbeitskräftelücke in den sogenannten MINT-Berufen ist im April auf einen neuen Höchstwert von 320.600 gestiegen nach 159.800 im April des Vorjahrs. Das ist das Ergebnis der Studie "MINT-Frühjahrsreport" des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), das die Arbeitskräftelücke in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik misst. Ohne erste Erfolge bei der Zuwanderung würde die Lücke bei über 600.000 liegen. Die größten Engpässe bestehen demnach in den Bereichen Energie, Elektro und IT. Die Arbeitskräftelücke schadet laut dem Arbeitgeberverband bereits Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit.
Wissler rechnet mit Kampfkandidaturen um Linken-Vorsitz
Die Linken-Vorsitzende Janine Wissler stellt sich auf Kampfkandidaturen um die Spitze ihrer Partei ein. Sie werde abwarten, wer in den nächsten Tagen Bewerbungen für die Parteispitze erkläre, und dann Gespräche führen, sagte Wissler im Deutschlandfunk. Wichtig sei ein gutes Team, das sich vertrauen könne. Wissler will trotz der jüngsten Wahlniederlagen ihrer Partei noch einmal für den Vorsitz kandidieren.
Japan, USA, Indien und Australien erteilen "gewaltsamer Änderung des Status quo" Absage
Japan, die USA, Indien und Australien wenden sich gemeinsam gegen Versuche einer "gewaltsamen Änderung des Status quo" in einer Weltregion. "Da Russlands Invasion in der Ukraine die fundamentalen Prinzipien der internationalen Ordnung erschüttert", hätten US-Präsident Joe Biden, Indiens Premierminister Narendra Modi, Australiens Premierminister Anthony Albanese und er "bestätigt, dass einseitige Versuche, den Status quo gewaltsam zu ändern, niemals irgendwo toleriert werden", sagte Japans Ministerpräsident Fumio Kishida in Tokio. Dies gelte "besonders im Asien-Pazifik-Raum", fügte er hinzu.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Mai 54,5 (1. Veröff.)
Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Mai PROGNOSE: 55,0
Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Apr war 55,7
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Mai 58,4 (1. Veröff.)
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Mai PROGNOSE: 58,6
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Apr war 58,9
Frankreich/Einkaufsmanager-Sammelindex Mai 57,1 (1. Veröff.)
Frankreich/Einkaufsmanager-Sammelindex Apr war 57,6
GB/Einkaufsmanagerindex Composite Mai 51,8 (1. Veröff.)
GB/Einkaufsmanagerindex Composite Mai PROG: 55,5
GB/Einkaufsmanagerindex Composite Apr war 58,2
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Mai 54,6 (1. Veröff.)
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Mai PROG: 55,0
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Apr war 55,8
GB/Einkaufsmanagerindex Service Mai 51,8 (1. Veröff.)
GB/Einkaufsmanagerindex Service Mai PROG: 57,0
GB/Einkaufsmanagerindex Service Apr war 58,9
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May 24, 2022 07:30 ET (11:30 GMT)
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