DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
PUTIN-GEGNER - Die Bundesregierung hat sich auf Profile für die Aufnahme von besonders gefährdeten Kreml-Kritikern aus Russland festgelegt, darunter von politischer Verfolgung bedrohte Menschenrechtsverteidiger, Oppositionelle, Mitarbeitende von Menschenrechtsorganisationen und Wissenschaftler, aber auch konkret gefährdete Journalisten. Das Auswärtige Amt, das Bundesinnenministerium und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) haben sich nach Informationen der Zeitungen der Funke Mediengruppe auf diese gefährdeten Personengruppen verständigt. Ihnen wird laut Bundesregierung schneller und unbürokratischer mit einer Aufenthaltserlaubnis bei ihrer Flucht aus Russland geholfen. Sie bekommen demnach nach einer Fallprüfung die Erlaubnis für einen längeren Aufenthalt in Deutschland und nicht wie früher etwa nur ein begrenztes Schengen-Visum für maximal 90 Tage. (Funke Mediengruppe)
KARTELL - Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, warnt angesichts der hohen Inflation vor neuen unerlaubten Preisabsprachen und Kartellen. In einem Interview mit der Bild-Zeitung sagte Mundt, es bestehe "ein gewisses Risiko, dass Unternehmen versuchen, ihre gestiegenen Kosten über Absprachen weiterzugeben. Es würde mich daher nicht wundern, wenn wir bald das eine oder andere Kartell aufdecken, das sich derzeit bildet." Mundt betonte, er habe aktuell zwar keine konkreten Hinweise. "Aber wir schauen überall genau hin. Da sollte sich niemand in Sicherheit wiegen", sagte der Kartellamtschef. (Bild)
TANKRABATT - Das Bundeskartellamt warnt die Mineralölkonzerne davor, nach der für 1. Juni vorgesehenen Senkung der Energiesteuer bei der Preisgestaltung zu tricksen. Der Behördenpräsident Andreas Mundt sagte: "Wir haben jede einzelne der 14.500 Tankstellen in Deutschland genau im Blick. Die Öl-Konzerne sollten wissen: Wir beobachten jeden ihrer Schritte ganz genau. Wir werden im Sinne der Autofahrer für maximale Transparenz bei den Preisen sorgen." Mundt erklärte, seine Behörde habe bereits "die Zahl der Mitarbeiter aufgestockt, die für die Benzinpreise zuständig sind". Mundt betonte, seine Behörde werde auch in den kommenden Monaten sehr wachsam sein. (Bild)
INFLATION - Die Menschen in Deutschland müssen für Lebensmittel in den nächsten Monaten wahrscheinlich noch einmal deutlich mehr bezahlen. "In Deutschland dürften die Preise im Lebensmitteleinzelhandel 2022 um mehr als 10 Prozent anziehen", fasste der Handelsexperte Aurélien Duthoit vom Kreditversicherer Allianz Trade das Ergebnis einer aktuellen Studie zusammen. Umgerechnet entspreche das durchschnittlich 250 Euro Mehrkosten im Jahr pro Kopf. Trotz der jüngsten Preissteigerungen seien die Preise im Lebensmitteleinzelhandel weit davon entfernt, den tatsächlichen Preisanstieg bei Lebensmitteln in den vergangenen 18 Monaten widerzuspiegeln. "Das Schlimmste kommt auf die Haushalte also erst noch zu" warnte Duthoit. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
KfW-FÖRDERUNG - Bei der staatlichen Förderung für energiesparende Häuser steht ein neues Debakel bevor. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck musste das Programm der staatlichen KfW-Förderbank bereits zweimal stoppen, weil das Geld für die große Nachfrage nicht ausreichte. Nach Handelsblatt-Informationen könnte es in absehbarer Zeit offenbar zum nächsten Stopp der Förderung kommen. Nach den ersten beiden Unterbrechungen hatte Habeck jeweils die Kriterien verschärft, nach denen Häuslebauer gefördert werden. Inzwischen erhalten die Antragssteller nur noch Geld vom Staat, wenn sie den Standard "EH40 mit Nachhaltigkeits-Klasse" erreichen. Das Programm soll eigentlich bis zum Jahresende laufen. Jetzt könnten die Mittel aber wieder vorzeitig ausgehen, berichteten Regierungskreise dem Handelsblatt. Zwar erklärt eine Pressesprecherin des Wirtschaftsministeriums, sie könne nicht bestätigen, dass die Mittel knapp werden. Doch die Quellen aus der Regierung widersprechen, ein erneuter Antragsstopp stehe womöglich demnächst bevor. (Handelsblatt)
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May 30, 2022 01:13 ET (05:13 GMT)
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