
DJ Deutsche HVPI-Inflation steigt im Mai auf 8,7 Prozent
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Mai deutlicher als erwartet zugenommen. Laut Mitteilung von Eurostat stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent und lag um 8,7 (April: 7,8) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von nur 0,4 Prozent und eine Jahresteuerung von 8,1 Prozent prognostiziert. Der nationale Verbraucherpreisindex erhöhte sich um 0,9 Prozent auf Monats- und 7,9 (7,4) Prozent auf Jahressicht. Erwartet worden waren Raten von nur 0,5 und 7,5 Prozent.
Waren verteuerten sich mit einer Jahresrate von 13,6 (12,2) Prozent, darunter Energie um 38,3 (35,3) Prozent und Nahrungsmittel um 11,1 (8,6) Prozent. Die Teuerung bei Dienstleistungen betrug 2,9 (3,2) Prozent und die bei Wohnungsmieten 1,7 (1,6) Prozent.
Nach Angaben von Destatis wirkten sich deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen preiserhöhend aus. Hinzu kämen die preistreibenden Effekte unterbrochener Lieferketten infolge der Corona-Pandemie. "Ähnlich hoch wie im Mai 2022 war die Inflationsrate in Deutschland zuletzt im Winter 1973/1974, als infolge der ersten Ölkrise die Mineralölpreise ebenfalls stark gestiegen waren", teilten die Statistiker mit.
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May 30, 2022 08:08 ET (12:08 GMT)
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