PARIS (dpa-AFX) - Die Inflation in Frankreich steigt weiter. Im Mai zogen die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) auf Jahressicht wie von Analysten erwartet um 5,8 Prozent an, wie das Statistikamt Insee am Dienstag in Paris mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit der Einführung des Euro als Buchwährung im Jahr 1999.
Damit hat sich der Preisauftrieb den vierten Monat in Folge verstärkt. Auf Monatssicht erhöhte sich das Preisniveau um 0,7 Prozent. Auch dies war von Experten erwartet worden.
Preisauftrieb kam laut Insee vor allem von steigenden Kosten für Energie, die sich im Jahresvergleich um 28,0 Prozent verteuerte. Die Preise für Lebensmittel legten stark zu. Tabakwaren hingegen wurden geringfügig billiger.
Die Inflation in Frankreich ist zwar ungewöhnlich hoch, allerdings nicht so hoch wie in anderen großen Euroländern. In Deutschland ist der HVPI im Mai nach Zahlen vom Montag um 8,7 Prozent gestiegen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den gesamten Euroraum mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Nach langem Zögern peilt die EZB inzwischen eine Zinswende an, um der hohen Teuerung zu begegnen: Die Notenbank hat in Aussicht gestellt, mit zwei Zinsschritten im Juli und September dieses Jahres die derzeit negativen Einlagenzinsen von minus 0,5 Prozent zu beenden./la/bgf/stk