DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Großbritannien bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Spring Bank Holiday" geschlossen.
FREITAG: In Großbritannien findet wegen des "Platinum Jubilee Bank Holiday" kein Handel statt. In China einschließlich Hongkongs bleiben wegen des "Drachenbootfests" die Börsen geschlossen.
TAGESTHEMA
Hewlett-Packard Enterprise hat seine Jahresprognose angesichts der Auswirkungen von Lieferengpässen, negativen Währungseffekten und des Rückzugs aus Russland gesenkt. Der Spezialist für Server-, Speicher- und Netzwerklösungen für Firmenkunden plant für das im Oktober endende Geschäftsjahr 2021/22 nun nur noch mit einem bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 1,96 und 2,10 Dollar. Zuvor waren es noch 2,03 bis 2,17 Dollar. Im Ende April abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal verdiente HP Enterprise bereinigt 44 Cent je Aktie. Damit lag das Unternehmen innerhalb seiner eigenen Prognosespanne von 41 bis 49 Cent. Den Umsatz steigerte HP Enterprise minimal um 0,2 (währungsbereinigt 1,5) Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar. Analysten hatten auf 6,78 Milliarden Dollar getippt. Laut CEO Antonio Neri belastete der Rückzug vom russischen Markt die Erlöse mit rund 250 Millionen Dollar. HP Enterprise wies darauf hin, dass die Order im Berichtsquartal um 20 Prozent angezogen hätten. Allerdings tut sich das Unternehmen aufgrund von Komponenten- und Logistikproblemen schwer, die Nachfrage in Umsätze umzumünzen.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht Mai Beschäftigung privater Sektor PROGNOSE: +299.000 Stellen zuvor: +247.000 Stellen 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 210.000 zuvor: 210.000 14:30 Produktivität ex Agrar (2. Veröffentlichung) 1Q annualisiert PROGNOSE: -7,5% gg Vq 1. Veröff.: -7,5% gg Vq 4. Quartal: +6,3% gg Vq Lohnstückkosten PROGNOSE: +11,6% gg Vq 1. Veröff.: +11,6% gg Vq 4. Quartal: +1,0% gg Vq 16:00 Auftragseingang Industrie April PROGNOSE: +0,6% gg Vm zuvor: +2,2% gg Vm 17:00 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.101,00 +0,0% E-Mini-Future Nasdaq-100 12.554,50 +0,0% Nikkei-225 27.386,90 -0,3% Hang-Seng-Index 20.956,57 -1,6% Kospi 2.657,55 -1,1% Shanghai-Composite 3.189,33 +0,2% S&P/ASX 200 7.165,00 -1,0%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Schwächer - Die ostasiatischen Börsen folgen der schwächeren Vorgabe der Wall Street, wo weiter steigende Marktzinsen belastet hattebn. Schanghai und Tokiomzeigen sich aber widerstandsfähig. In Tokio sorgt der Yen für Unterstützung. Mit über 130 je Dollar hat er zum Vortag nochmals nachgegeben und liegt praktisch auf einem 20-Jahrestief. In Schanghai helfen die Aussicht auf Unterstützung für die Wirtschaft durch Peking und die begonnenen Lockerungen der Covid-19-Lockdowns. So hat Peking laut den Analysten von ANZ die Banken ersucht, Kreditlinien für Infrastrukturprojekte bereitzustellen. Stärker unter Druck stehen in Hongkong angesichts der weiter anziehenden Zinsen Aktien aus dem zinsempfindlichen Immobiliensektor. Hang Lung Properties und New World Development verlieren über 5 Prozent, Country Garden knapp 3 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Hewlett Packard Enterprise gaben nach einer flachen Umsatz-und Gewinnentwicklung im zweiten Quartal und verfehlten Erwartungen des Marktes um 6,8 Prozent nach. Veeva Systems legten um 4,3 Prozent zu. Das Cloud-Computing-Unternehmen enttäuschte gewinnseitig mit einem Rückgang auf 100,1 (Vorjahr: 115,6) Millionen Dollar, während der Umsatz auf 505,1 (433,6) Millionen im Berichtsquartal stärker zulegte als Analysten geschätzt hatten. Zudem hob Veeva den Ausblick für den Umsatz und den Gewinn im Gesamtjahr an. Beim Online-Tierbedarfshändler Chewy sank der Gewinn im ersten Quartal wegen höherer Kosten auf 18,5 (38,7) Millionen Dollar, Analysten hatten aber mit einem Verlust gerechnet. Der Umsatz legte dagegen um 13,7 Prozent auf 2,43 Milliarden Dollar zu und bewegte sich im Rahmen der Konsensschätzung. Der Kurs schoss um knapp 19 Prozent nach oben. Gamestop verbesserten sich auf Nasdaq.com um 1,3 Prozent. Die Einzelhandelskette für Unterhaltungssoftware hatte gleichwohl einen höheren Verlust ausgewiesen als am Markt erwartet wurde. Dafür fiel der Umsatz einen Tick höher aus als erwartet. PVH verteuerten sich um gut 4 Prozent. Die Muttergesellschaft der Modemarken Calvin Klein und Tommy Hilfiger überraschte umsatzseitig positiv und schnitt auch beim Gewinn besser ab als gedacht.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 32.813,10 -0,5% -177,02 -9,7% S&P-500 4.101,19 -0,7% -30,96 -14,0% Nasdaq-Comp. 11.994,46 -0,7% -86,93 -23,3% Nasdaq-100 12.548,36 -0,7% -93,74 -23,1% Mittwoch Dienstag Umsatz NYSE (Aktien) 0,996 Mrd 2,28 Mrd Gewinner 1.341 1.164 Verlierer 1.972 2.151 Unverändert 140 132
Leichter - Das Handelsumfeld war von hoher Volatilität geprägt. Viele Investoren sind nach wie vor besorgt über das Tempo der US-Zinserhöhungen und die Gefahr einer Rezession. Acht der vergangenen elf längeren Zinserhöhungszyklen hätten in einer Rezession geendet, so die Analysten der Deutschen Bank. Neue Konjunkturdaten zeigten kein einheitliches Bild und trugen somit kaum zur Richtungsfindung bei. Salesforce machten nach Erstquartalszahlen und einem angehobenen Gewinnausblick einen Kurssprung um 9,9 Prozent. Der SAP-Konkurrent übertraf mit einem Umsatzplus von 24 Prozent die Markterwartung, verfehlte sie aber beim Gewinn. HP (+3,9%) verzeichnete ein weiteres starkes Quartal bei PC-Verkäufen und hob die Gewinnprognose an. Pfizer (-1,3%) will an ihrer Beteiligung an dem mit Glaxosmithkline betriebenen Gemeinschaftsunternehmen für verschreibungsfreie Medikamente entgegen anderslautender Mitteilungen nicht festhalten. GM (-1,1%) stellt seine Marke Buick in Nordamerika komplett auf Elektroantrieb um.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,64 +9,3 2,55 191,2 5 Jahre 2,92 +11,2 2,81 166,5 7 Jahre 2,96 +9,5 2,87 152,4 10 Jahre 2,93 +7,5 2,85 141,6 30 Jahre 3,08 +3,1 3,05 118,1
Am Anleihemarkt legten die Renditen nach dem kräftigen Vortagesanstieg weiter deutlich zu. Am Dienstag hatten Spekulationen, die US-Notenbank könne einen noch strafferen Zinserhöhungskurs fahren, die Renditen nach oben getrieben. Dies wurde befeuert vom besser als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindex (ISM).
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mi, 11:55 % YTD EUR/USD 1,0661 +0,1% 1,0652 1,0724 -6,2% EUR/JPY 138,61 -0,0% 138,64 138,69 +5,9% EUR/GBP 0,8538 +0,1% 0,8531 0,8518 +1,6% GBP/USD 1,2485 -0,0% 1,2486 1,2589 -7,7% USD/JPY 130,02 -0,1% 130,15 129,34 +13,0% USD/KRW 1.252,72 +0,4% 1.247,31 1.243,92 +5,4% USD/CNY 6,6909 +0,1% 6,6864 6,6868 +5,3% USD/CNH 6,6975 -0,0% 6,6976 6,6927 +5,4% USD/HKD 7,8462 -0,0% 7,8478 7,8460 +0,6% AUD/USD 0,7158 -0,2% 0,7175 0,7193 -1,4% NZD/USD 0,6473 -0,2% 0,6484 0,6513 -5,2% Bitcoin BTC/USD 29.854,55 +1,0% 29.558,40 31.659,50 -35,4%
Der Dollar zeigte sich mit den weiter steigenden US-Renditen deutlich fester - der Dollarindex stieg um 0,8 Prozent. Der Euro fiel auf 1,0652 Dollar zurück, das Tageshoch mit 1,0745 deutlich höher.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 113,51 115,26 -1,5% -1,75 +56,0% Brent/ICE 114,72 116,29 -1,4% -1,57 -98,5%
Die Erdölpreise stiegen leicht um bis zu 0,5 Prozent. "Das Öl-Embargo der EU wird wahrscheinlich dazu führen, dass bis Jahresende 2022 weniger Rohöl auf dem Markt ist, was die ohnehin schon sehr angespannte Lage im vierten Quartal noch weiter verschärfte", so die Analysten von Cowen. Im asiatischen Handel am Donnerstag geht es deutlicher nach unten. Hier herrscht Spannung vor dem später am Tag stattfindenden Treffen der Opec. Sollte Russland aus der Fördervereinbarung Opec+ herausgenommen werden, wie zuletzt kolportiert, könnten andere Ölförderländer ihre Produktion erhöhen, so die Experten von ANZ.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.848,60 1.846,50 +0,1% +2,10 +1,0% Silber (Spot) 21,88 21,83 +0,2% +0,04 -6,2% Platin (Spot) 1.002,96 998,50 +0,4% +4,46 +3,3% Kupfer-Future 4,33 4,30 +0,1% +0,00 -2,5%
Der Goldpreis stieg trotz eines festeren Dollar und höherer Anleiherenditen um 0,6 Prozent.
MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 20.00 UHR
GELDPOLITIK JAPAN
Spekulationen über eine Straffung der Geldpolitik bei der Bank of Japan mit dem Ziel, einen weiteren Verfall des Yen zu vermeiden, hat ein Lenkungsratsmitglied der Notenbank jetzt zurückgewiesen. "Wenn die Bank die Geldpolitik einsetzt, um auf kurzfristige Schwankungen (auf dem Devisenmarkt) zu reagieren, bevor sie ihr Ziel der Basisinflation erreicht hat, hätte dies negative Auswirkungen auf die japanische Wirtschaft", sagte Geldpolitiker Seiji Adachi.
INDONESIEN
Die indonesichen Kernverbraucherpreise sind im Mai gegenüber dem Vorjahr 2,58 Prozent höher ausgefallen. Ökonomen hatten 2,60 Prozent geschätzt.
UKRAINE-BLOG
- Die USA wollen der Ukraine insgesamt vier Mehrfachraketenwerfer zur Verfügung stellen. Wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte, soll das neue Waffenpaket für Kiew zudem weitere 1.000 Javelin-Panzerabwehrraketen und vier Mi-17-Hubschrauber umfassen.
ÖLVORÄTE USA
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 1,2 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Die Benzinbestände verringerten sich um 0,3 Millionen Barrel. Für die offiziellen Daten am Donnerstag erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 0,5 Millionen und bei Benzin ein Minus von 0,1 Millionen Barrel.
USA/TAIWAN
Die USA und Taiwan haben Gespräche über intensivere Handelsbeziehungen gestartet. Die stellvertretende US-Handelsbeauftragte Sarah Bianchi und der taiwanische Handelsbeauftragte John Deng riefen bei einem virtuellen Treffen die "US-Taiwan-Initiative zum Handel im 21. Jahrhundert" ins Leben. Die Initiative dürfte die angespannten Beziehungen zwischen den USA und China weiter belasten.
USA -Konjunktur
Die US-Wirtschaft ist laut dem Beige Book der US-Notenbank zuletzt kontinuierlich gewachsen. Die meisten Distrikte meldeten allerdings ein geringes oder moderates Wachstum. Zu den größten Herausforderungen zählten die schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt und die Störungen der Lieferketten. Steigende Zinsen, die Inflation, der Ukraine-Krieg und Pandemiefolgen seien ebenfalls genannt worden. Die Beschäftigung sei in allen Distrikten moderat gestiegen, Arbeitskräfte seien knapp. Mit Blick auf die Inflation seien in den meisten Regionen starke oder robuste Preiserhöhungen verzeichnet worden.
META
Nach 14 Jahren im Amt als Chief Operating Officer (COO) gibt Sheryl Sandberg ihren Posten bei der Facebook-Mutter Meta ab.
PFIZER/BIONTECH
haben bei der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung ihres Covid-19-Vakzins für Kinder unter 5 Jahren beantragt. Bereits im vergangenen Monat hatten die beiden Pharma-Unternehmen erklärt, dass drei Dosen ihres mRNA-Impfstoffs bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren zu 80 Prozent wirksam sind.
TESLA
Tesla-Chef Elon Musk fordert die Mitarbeiter zur Rückkehr in die Büros auf. Die Beschäftigten des Elektroautoherstellers müssen demnach mindestens 40 Stunden pro Woche in den Büros verbringen. Beschäftigte, die nicht ins Büro zurückkehren wollten, könnten sich eine andere Beschäftigung suchen. Die harte Haltung des Managers zur Arbeit im Büro unterscheidet sich von der eines Großteils der Unternehmen im Silicon Valley, wo flexible Arbeitsrichtlinien während der Covid-19-Pandemie gang und gäbe wurden.
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June 02, 2022 02:03 ET (06:03 GMT)
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