DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Notenbank: Arbeitsmarkt und Lieferketten als Herausforderungen
Die US-Wirtschaft ist einer Erhebung der US-Notenbank zufolge zuletzt kontinuierlich gewachsen. Wie aus dem Konjunkturbericht Beige Book hervorgeht, meldeten die meisten Distrikte allerdings ein geringes oder moderates Wachstum. Zu den größten Herausforderungen zählten die schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt und die Störungen der Lieferketten. Steigende Zinsen, die Inflation, der Ukraine-Krieg und Pandemiefolgen seien ebenfalls genannt worden. Die Beschäftigung sei in allen Distrikten moderat gestiegen, Arbeitskräfte seien knapp.
Bullard warnt vor Verlust der Kontrolle über Inflationserwartung
Für den Präsidenten der Federal Reserve von St. Louis, James Bullard, muss die Notenbank glaubwürdige Maßnahmen ergreifen, um die Inflationserwartungen niedrig zu halten. Für die Fed bestehe die Gefahr, die Kontrolle darüber zu verlieren, was für eine Teuerung die amerikanischen Haushalte erwarten. "Ich denke, wir sind kurz davor, die Kontrolle über die Inflationserwartungen zu verlieren", sagte Bullard in einer Rede.
Notenbankmitglied in Japan tritt Straffungsspekulationen entgegen
Spekulationen über eine Straffung der Geldpolitik bei der Bank of Japan mit dem Ziel, einen weiteren Verfall des Yen zu vermeiden, hat ein Lenkungsratsmitglied der Notenbank jetzt zurückgewiesen. "Wenn die Bank die Geldpolitik einsetzt, um auf kurzfristige Schwankungen (auf dem Devisenmarkt) zu reagieren, bevor sie ihr Ziel der Basisinflation erreicht hat, hätte dies negative Auswirkungen auf die japanische Wirtschaft", sagte Geldpolitiker Seiji Adachi in einer Rede.
Union macht Weg für Billigung von Sondervermögen für die Bundeswehr frei
Das 100 Milliarden Euro schwere Sondervermögen für die Bundeswehr kann noch in dieser Woche durch den Bundestag beschlossen werden. Die Ampel-Koalition habe die von der Union verlangten "klärenden Unterlagen" zu der Beschaffungsliste mit Rüstungsgütern geliefert, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Damit könne das Thema "im Ausschuss abgeschlossen werden", hieß es aus Unionskreisen. Der Bundestag kann damit wie geplant am Freitag abschließend über das Sondervermögen abstimmen.
Habeck erlässt Verordnung zur Auffüllung von Gasspeichern
Die Bundesregierung will die Gasvorräte in Deutschland rechtzeitig aufstocken. Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte, hat Robert Habeck eine Ministerverordnung erlassen, die es ermöglicht, Speicheranlagen mit besonders niedrigen Ständen rechtzeitig aufzufüllen. Damit könne der größte Gasspeicher in Rehden, dessen Füllstand derzeit nur bei 2 Prozent liege, befüllt werden.
Habeck: Müssen 2030 den Höhepunkt beim Gasverbrauch erreicht haben
Der Gasverbrauch in Deutschland wird nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) spätestens 2030 den Höhepunkt erreicht haben. Investoren in die Gasinfrastruktur sollten dies bedenken und daher auch die Umrüstung auf Wasserstoffkompatibilität im Blick haben. Ansonsten riskiere man eine Fehlinvestition. Habeck appellierte auf einem Kongress der Energiewirtschaft zudem an die Bürger und die deutsche Wirtschaft, in der aktuellen Energiekrise Energie einzusparen.
Dänen stimmen mit großer Mehrheit für Teilnahme an Verteidigungspolitik der EU
Die Dänen haben mit großer Mehrheit für eine Teilnahme an der gemeinsamen Verteidigungspolitik der EU gestimmt. Nach Auszählung von 97 Prozent der Stimmen sprachen sich fast 67 Prozent in einem Referendum für ein Ende des dänischen Sonderwegs aus. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sprach von einem "sehr wichtigen Signal" an die Verbündeten in Europa und in der NATO sowie an den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
EU-Kommission gibt grünes Licht für Corona-Hilfsgelder für Polen
Mit über einem Jahr Verzögerung hat die EU-Kommission grünes Licht für die milliardenschwere Unterstützung aus dem Corona-Wiederaufbaufonds für Polen gegeben. Die Kommission habe "eine positive Bewertung des polnischen Konjunkturprogramms abgegeben", erklärte sie nach einem Treffen in Brüssel. Polen kann sich nun Hoffnung auf 35,4 Milliarden Euro aus dem Fonds machen, der den Mitgliedsländern bei der Abfederung der Folgen der Corona-Krise helfen soll.
Gouverneur: Sjewjerodonezk zu 80 Prozent in russischer Hand
Die russischen Truppen erobern Gebäude für Gebäude die strategisch wichtige Industriestadt Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine. Sie kontrollierten mittlerweile "80 Prozent der Stadt", erklärte Regionalgouverneur Serhij Gajdaj. Der ukrainische Armeechef Walerij Saluschnyj erklärte, dass seine Soldaten in Luhansk mit der derzeit "schwierigsten Situation" konfrontiert seien. "Der Feind hat einen operativen Vorteil in Bezug auf die Artillerie", räumte er laut Kiew in einem Telefongespräch mit seinem französischen Kollegen Thierry Burkhard ein.
USA wollen insgesamt vier Raketenwerfer an Ukraine liefern
Die USA wollen der Ukraine insgesamt vier Mehrfachraketenwerfer zur Verfügung stellen. Wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte, soll das neue Waffenpaket für Kiew zudem weitere 1.000 Javelin-Panzerabwehrraketen und vier Mi-17-Hubschrauber umfassen. Der stellvertretende Verteidigungsminister Colin Kahl sagte, die ukrainischen Streitkräfte bräuchten etwa drei Wochen Training, um das Himars-Raketensystem einsetzen zu können. Dieses soll den Ukrainern eine größere Reichweite und Präzision bei den Artilleriegefechten im Osten des Landes ermöglichen.
UN-Generalsekretär fordert rasche Maßnahmen gegen globale Lebensmittelkrise
Vor dem Hintergrund der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten globalen Lebensmittel- und Energiekrise hat UN-Generalsekretär António Guterres schnelles und entschiedenes Handeln gefordert. Es müsse dafür gesorgt werden, dass vor allem die armen Länder mit Nahrungsmitteln und Energie versorgt werden, sagte Guterres in Stockholm. Er forderte neben einer Aufhebung von Ausfuhrbeschränkungen Maßnahmen gegen Lebensmittel-Preiserhöhungen sowie die Zuteilung von Überschüssen und Haushaltsreserven an bedürftige Bevölkerungsgruppen.
USA und Taiwan starten Gespräche für intensivere Handelsbeziehungen
Die USA und Taiwan haben Gespräche über intensivere Handelsbeziehungen gestartet. Die stellvertretende US-Handelsbeauftragte Sarah Bianchi und der taiwanische Handelsbeauftragte John Deng riefen bei einem virtuellen Treffen die "US-Taiwan-Initiative zum Handel im 21. Jahrhundert" ins Leben. Ziel sei es, Wege zur Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen zu finden.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz Mai Verbraucherpreise +0,7% gg Vormonat
Schweiz Mai Verbraucherpreise +2,9% (PROGNOSE: +2,6%) gg Vorjahr
Indonesien Kernverbraucherpreise Mai +2,58% gg Vorjahr (Apr: +2,60%)
DJG/DJN/AFP/apo
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June 02, 2022 03:00 ET (07:00 GMT)
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