DJ Euroraum-Erzeugerpreise steigen im April geringer als erwartet
Von Andreas Plecko
LUXEMBURG (Dow Jones)--Die Erzeugerpreise im Euroraum sind im April geringer gestiegen als erwartet. Dennoch bewegt sich die Teuerung auf einem außergewöhnlich hohen Niveau. Wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete, erhöhten sich die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent und lagen um 37,2 (März: 36,9) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 2,3 und eine Jahresteuerung von 38,6 Prozent prognostiziert.
Der erhöhte Inflationsdruck ging vor allem von den Energieerzeugerpreisen aus, die mit einer Jahresrate von 99,2 (104,1) Prozent stiegen. Bei Vorleistungsgütern betrug die Teuerung 25,1 (22,7) Prozent, bei Verbrauchsgütern 11,2 (8,7) Prozent, bei Gebrauchsgütern 8,5 (8,0) Prozent und bei Investitionsgütern 7,2 (6,5) Prozent.
Die Preisentwicklung auf Produzentenebene deutet darauf hin, dass der Inflationsdruck auf Verbraucherebene vorerst sehr hoch bleiben wird. Die Verbraucherpreise stiegen im Mai mit der Rekordrate von 8,1 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine mittelfristige Rate von 2 Prozent an. Sie gerät zunehmend unter Druck, ihre Zinsen zu erhöhen. An den Finanzmärkten sind für 2022 zwei Zinsschritte von 25 Basispunkten eingepreist. Die nächste EZB-Ratssitzung findet im Juni statt.
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June 02, 2022 05:00 ET (09:00 GMT)
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