
DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
HABECK/START-UPS - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) plant umfassende Maßnahmen zur Ertüchtigung der deutschen Gründerszene. Das geht aus der 28-seitigen Start-up-Strategie des Wirtschaftsministeriums hervor, die dem Handelsblatt vorliegt und die am Freitag in die Ressortabstimmung geht. Sie sieht unter anderem vor, dass private wie öffentliche Rentenversicherungen einen festen Anteil ihrer Beitragseinnahmen in Wagniskapital investieren sollen. Zudem soll die Einkommensteuer reformiert werden, um die Mitarbeiterbeteiligung zu erleichtern. Darüber hinaus sollen die von Fondsinvestoren erhobenen Managementgebühren von der Umsatzsteuer befreit werden. (Handelsblatt)
SCHULDENBREMSE/SCHNITZER - Die "Wirtschaftsweise" Monika Schnitzer hält die von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) angekündigte Rückkehr zur Schuldenbremse 2023 für unwahrscheinlich. "Es ist gut und richtig, dass wir die Schuldenbremse haben. Aber ich würde mich sehr wundern, wenn wir sie angesichts der Tiefe der derzeitigen Krise und der Größe der Herausforderungen im nächsten Jahr wieder einhalten können. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass 2023 erneut eine Ausnahmesituation vorliegt und der Bund mehr Schulden machen muss. Es sind wirklich außergewöhnliche Zeiten", sagte Schnitzer. (Neue Osnabrücker Zeitung)
UNION/MINDESTLOHN - Die Union will der geplanten Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro am Freitag im Bundestag wegen neuer bürokratischer Auflagen nicht zustimmen. Die Unionsfraktion werde sich bei der Abstimmung enthalten, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. "Ich finde es richtig, dass der Mindestlohn auf 12 Euro steigt", sagte der CSU-Politiker. "Die Verknüpfung mit neuen unnötigen bürokratischen Anforderungen an die Wirtschaft, etwa ausufernden Dokumentationspflichten, ist aber falsch." (Augsburger Allgemeine)
BLOCKBILDUNG - BASF-Chef Martin Brudermüller warnt vor einer Abschottung des Westens von China. "Wenn wir uns komplett in Blöcken autark machen, haben wir getrennte Welten, und das wäre fatal", sagte Brudermüller. "Wir haben Zukunftsaufgaben wie den Klimaschutz, die nur global gelöst werden können." Ausdrücklich warnte der BASF-Chef vor einer "Lagerbildung in der Welt". Diese könne dazu führen, "dass die internationale Arbeitsteilung aufgegeben und das Wirtschaftswachstum für alle reduziert wird". (Spiegel)
RENTE - In der Diskussion um ein späteres Renteneintrittsalter hat Michael Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft aus Köln (IW), einen Gegenvorschlag unterbreitet und eine 42-Stunden-Woche als Regelarbeitszeit gefordert. "Es braucht die 42-Stunden-Woche. Die Stunden werden natürlich bezahlt - es geht nicht darum, durch die Hintertür am Lohn zu kürzen", sagte Hüther. In der Schweiz würde bereits zwei Stunden mehr pro Woche als in Deutschland gearbeitet werden, in Schweden eine Stunde mehr. "Wenn man das aufsummiert, dann würde man bis 2030 den demografisch bedingten Verlust an Arbeitsvolumen kompensieren", sagte Hüther. (Funke Mediengruppe)
EU-PARLAMENT - Russische Lobbyisten sollen künftig keinen freien Zugang mehr zu Gebäuden des EU-Parlaments haben. Wie das Handelsblatt aus Parlamentskreisen erfuhr, hat die Parlamentspräsidentin Roberto Metsola am Donnerstag einen entsprechenden Beschluss im Einklang mit den Fraktionsvorsitzenden gefasst. Demnach sollen Interessensvertreterinnen und Interessenvertreter aller Firmen mit Sitz in Russland, die im EU-Transparenzregister von Parlament, Rat und Kommission gelistet sind, sowie alle Lobbyisten von Unternehmen, die sanktioniert sind, keinen Zugang mehr zum EU-Parlament haben. (Handelsblatt)
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June 03, 2022 00:34 ET (04:34 GMT)
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