DJ Deutsche Exporte steigen im April trotz Krieg und Lockdowns
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz des Krieges in der Ukraine und den Lockdowns in China hat die deutsche Wirtschaft ihre Ausfuhren im April spürbar gesteigert. Die Exporteure verkauften kalender- und saisonbereinigt 4,4 Prozent mehr im Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Plus von 1,8 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 12,9 Prozent höher.
Die Importe stiegen im April um 3,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die befragten Ökonomen hatten ein Minus von 0,4 Prozent vorhergesagt. Auf Jahressicht ergab sich ein Anstieg von 28,1 Prozent.
Insgesamt wurden im April kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 126,4 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und für 122,8 Milliarden Euro importiert.
Der Außenhandelsüberschuss betrug kalender- und saisonbereinigt 3,5 Milliarden Euro. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Aktivsaldo von 3,3 Milliarden Euro gerechnet.
Die Exporte nach Russland sanken im April infolge der wegen der Sanktionen und anderer Maßnahmen zur Exportbeschränkung gegenüber dem Vormonat um 10,0 Prozent auf 0,8 Milliarden Euro, nachdem sie im März bereits um mehr als 60 Prozent gegenüber Februar eingebrochen waren. Die Importe aus Russland gingen im April gegenüber März um 16,4 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zurück.
Die Exporte in die EU-Staaten stiegen im April um 4,2 Prozent auf 69,4 Milliarden Euro und die Importe von dort um 2,4 Prozent auf 59,8 Milliarden Euro. In die Staaten außerhalb der EU (Drittstaaten) legten die Exporte um 4,7 Prozent auf 56,9 Milliarden Euro zu, aus diesen Staaten erhöhten sich die Importe um 3,8 Prozent auf 63,0 Milliarden Euro.
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June 03, 2022 02:14 ET (06:14 GMT)
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