DJ MÄRKTE EUROPA/Starker US-Arbeitsmarkt weckt Zinssorgen
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichten Abgaben haben Europas Aktienmärkte zum Wochenausklang den Handel beendet. Ein starker US-Arbeitsmarktbericht bestätigte den geplanten Zinserhöhungkurs der US-Notenbank. Vor diesem Hintergrund ging es mit den Anleihen nach unten. Die Rendite 10-jähriger US-Anleihen zeigte sich mit 2,96 Prozent nur knapp unter der psychologisch wichtigen 3-Prozent-Marke.
Der DAX reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 14.460 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verlor 0,3 Prozent auf 3.784 Punkte. Öl- und Chemiewerte in Europa zeigten sich mit leichten Gewinnen, dagegen gab der Automobil-Sektor um 1,6 Prozent nach.
Die Nachrichtenlage war insgesamt dünn, wie auch die Umsätze. Wie schon am Vortag fehlten die Marktteilnehmer aus Großbritannien; die Börse in London war wegen des 70. Thronjubiläums von Königin Elisabeth II den zweiten Tag in Folge geschlossen. Am Pfingstmontag bleiben die Börsen in Dänemark, Norwegen, Österreich, Schweden und der Schweiz geschlossen. An der Frankfurter Börse wird dagegen gehandelt.
Starker US-Arbeitsmarkt gibt "Grünes Licht" für Fed
Der US-Arbeitsmarktbericht ist erneut stark ausgefallen und unterstrich den Zinserhöhungskurs der US-Notenbank. Die Fed könne bei der Straffung der Geldpolitik weiter aufs Gaspedal treten, meinte Thomas Altmann von QC Partners: "Der starke Arbeitsmarktbericht legitimiert schon heute den nächsten 0,5-Prozent-Schritt".
Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank sah den "US-Arbeitsmarkt in Höchstform". Jedoch zeige der Anstieg der Stundenlöhne von über 5 Prozent zum Vorjahr, dass es bei über 8 Prozent Inflation weiter zu Reallohneinbußen komme. "Die hohe Inflation macht also die positiven Effekte des Arbeitsplatzaufbaus auf den privaten Konsum teilweise zunichte", betonte er. Die US-Notenbank dürfte daher weiter die Inflation bekämpfen.
Für etwas Beruhigung sorgte der ISM-Index für den Service-Bereich. Dieser ging im Mai etwas stärker zurück als erwartet. "Er zeigt das gleiche Bild wie schon der ISM-Industrie-Index", sagte ein Händler. Denn auch hier ging die Preiskomponente zurück, wenn auch auf sehr hohem Niveau. Damit gebe es keinen Grund, eine weitere Überhitzung der US-Wirtschaft zu befürchten.
Stahlsektor mit neuer Fusionsfantasie
Fusionsfantasie gab es im Stahlsektor: Die Aktien von Aperam in Amsterdam stiegen um 1,9 Prozent. Das Unternehmen befindet sich in vorläufigen Gesprächen mit Acerinox zwecks eines Zusammenschlusses. Diese befänden sich in einem frühen Stadium, es gebe keine Gewissheit, dass eine Vereinbarung zustande komme, teilte Aperam mit. Acerinox in Madrid fielen um 3,1 Prozent.
Die Allianz (+0,2%) verkauft eine Mehrheitsbeteiligung an ihrem russischen Geschäft an den Mutterkonzern des russischen Konkurrenten Zetta Insurance. Die Transaktion dürfte die Gewinn- und Verlustrechnung der Allianz mit rund 400 Millionen Euro belasten.
In der Schweiz stiegen Leonteq um 8,8 Prozent mit dem Ausblick des Finanzdienstleisters auf das erste Halbjahr 2022. Hier wird ein deutliches Wachstum des Betriebsertrages und ein Rekordkonzerngewinn von mehr als 110 Millionen Franken erwartet. Dies wäre eine Steigerung von mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Faurecia notierten 6,8 Prozent schwächer, nachdem der französische Automobilzulieferer eine Kapitalerhöhung über rund 705 Millionen Euro bekannt gegeben hat. Die Aktien von Konkurrent Continental gaben im DAX nur um 1,1 Prozent nach. Autohersteller wie BMW und VW reduzierten sich nach dem starken Vortag um bis zu 1,4 Prozent.
Bei Singulus ging es 4,3 Prozent abwärts, nachdem das Unternehmen erneut die Vorlage des testierten Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2020 verschoben hat. Compugroup fielen um 3,9 Prozent. Hier verlässt CEO Dirk Wössner das Unternehmen bereits nach rund eineinhalb Jahren.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.783,66 -11,47 -0,3% -12,0% Stoxx-50 3.647,09 -5,43 -0,1% -4,5% Stoxx-600 440,09 -1,14 -0,3% -9,8% XETRA-DAX 14.460,09 -25,08 -0,2% -9,0% FTSE-100 London FEIERTAG CAC-40 Paris 6.485,30 -15,14 -0,2% -9,3% AEX Amsterdam 700,69 -2,75 -0,4% -12,2% ATHEX-20 Athen 2.175,78 +20,90 +1,0% +1,6% BEL-20 Brüssel 3.881,51 +23,74 +0,6% -9,9% BUX Budapest 41.304,36 +492,03 +1,2% -18,6% OMXH-25 Helsinki 4.868,52 +12,19 +0,3% -12,8% ISE NAT. 30 Istanbul 2.889,70 -10,85 -0,4% +42,7% OMXC-20 Kopenhagen 1.697,67 +11,77 +0,7% -8,9% PSI 20 Lissabon 6.189,66 +32,67 +0,5% +11,7% IBEX-35 Madrid 8.724,80 -19,30 -0,2% +0,1% FTSE-MIB Mailand 24.166,66 -259,84 -1,1% -10,7% OBX Oslo 1.158,84 +1,64 +0,1% +8,4% PX Prag 1.330,07 +2,85 +0,2% -6,7% OMXS-30 Stockholm 2.069,41 -6,27 -0,3% -14,5% WIG-20 Warschau 1.819,99 -13,77 -0,8% -19,7% ATX Wien 3.370,21 +27,66 +0,8% -13,2% SMI Zürich 11.529,16 -21,04 -0,2% -10,5% DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:38 Uhr Do, 17:01 Uhr % YTD EUR/USD 1,0713 -0,3% 1,0757 1,0715 -5,8% EUR/JPY 140,29 +0,5% 139,74 139,11 +7,2% EUR/CHF 1,0325 +0,3% 1,0302 1,0290 -0,5% EUR/GBP 0,8574 +0,3% 0,8553 0,8545 +2,0% USD/JPY 130,96 +0,8% 129,93 129,82 +13,8% GBP/USD 1,2495 -0,6% 1,2575 1,2542 -7,7% USD/CNH (Offshore) 6,6576 -0,0% 6,6327 6,6737 +4,8% Bitcoin BTC/USD 29.481,91 -2,8% 30.464,17 30.052,55 -36,2% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 118,76 116,87 +1,6% 1,87 +63,2% Brent/ICE 119,84 117,61 +1,9% 2,23 +58,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.852,29 1.868,55 -0,9% -16,27 +1,3% Silber (Spot) 21,90 22,31 -1,8% -0,41 -6,0% Platin (Spot) 1.015,50 1.025,00 -0,9% -9,50 +4,6% Kupfer-Future 4,48 4,55 -1,6% -0,07 +0,7% ===
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June 03, 2022 12:09 ET (16:09 GMT)
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