DJ Deutscher Auftragseingang sinkt im April unerwartet
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im April schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 2,7 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 6,2 (Vormonat: 2,9) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 0,5 Prozent prognostiziert. Den für März gemeldeten Rückgang bei den Auftragseingängen von 4,7 Prozent revidierten die Statistiker auf 4,2 Prozent.
Die Inlandsbestellungen verringerten sich im April auf Monatssicht um 0,9 (minus 1,6) Prozent, während die Auslandsaufträge um 4,0 (minus 5,8) Prozent nachgaben. Die Auftragseingänge aus dem Euroraum sanken um 5,6 (plus 4,4) Prozent und die von außerhalb des Euroraums um 3,0 (minus 11,2) Prozent. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern verringerten sich um 0,3 (minus 1,5) Prozent, die von Investitionsgütern um 4,3 (minus 6,8) Prozent und die von Konsumgüter um 2,6 (plus 4,6) Prozent.
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) erklärte, die erhöhte Unsicherheit durch die russische Invasion in der Ukraine führe weiterhin zu einer schwachen Nachfrage, vor allem aus dem Ausland. "Die Unternehmen verfügen aber weiterhin über gut gefüllte Auftragsbücher. Zudem verzeichneten einzelne Branchen zunehmende Ordereingänge, wie der Maschinenbau (plus 3,8 Prozent), aber auch die Bereiche Bekleidung (plus 7,7 Prozent) und Elektrische Ausrüstungen (plus 1,3 Prozent)", merkte das BMWi an.
Kräftig gedämpft wurde die Nachfrage allerdings nach wie vor vom Automobilbereich (minus 8,6 Prozent). "Insgesamt fällt der Ausblick für die Industriekonjunktur in den nächsten Monaten gedämpft aus", hieß es vom BMWi.
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June 07, 2022 02:18 ET (06:18 GMT)
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