DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Auftragseingang sinkt im April unerwartet
Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im April schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 2,7 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 6,2 (Vormonat: 2,9) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 0,5 Prozent prognostiziert. Den für März gemeldeten Rückgang bei den Auftragseingängen von 4,7 Prozent revidierten die Statistiker auf 4,2 Prozent.
Deutscher Industrieumsatz steigt im April leicht
Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im April leicht gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts erhöhte er sich gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent. Der für März gemeldete monatliche Rückgang von 5,9 Prozent wurde auf 5,1 Prozent revidiert.
HDE-Konsumbarometer beendet monatelangen Sinkflug
Nachdem sich die Verbraucherstimmung in Deutschland sechs Monate in Folge verschlechtert hat, trübt sie sich im Juni nach Berechnungen des Handelsverbandes Deutschland (HDE) nicht weiter ein. Wie der Verband mitteilte, legt das aktuelle HDE-Konsumbarometer im Juni im Vergleich zum Vormonat geringfügig zu und verlässt sein Allzeittief. Allerdings bleibe es mit 89,61 Punkten im Mehrjahresvergleich auf niedrigem Niveau. Mit einer Aufhellung der Verbraucherstimmung sei in den kommenden drei Monaten daher nicht zu rechnen.
Australische Notenbank erhöht Leitzins stärker als erwartet
Die australische Zentralbank hat ihren Leitzins stärker als erwartet angehoben und damit Entschlossenheit gezeigt, auf die sich verschlechternden Inflationsaussichten zu reagieren. Zugleich signalisierte die Reserve Bank of Australia (RBA), dass weitere Straffungen bevorstehen. Der Leitzins wurde um 50 Basispunkte auf 0,85 Prozent angehoben. Die Erhöhung folgte auf eine Anhebung im Mai, die erste der RBA seit mehr als zehn Jahren.
Boris Johnson übersteht parteiinternes Misstrauensvotum
Der britische Premierminister Boris Johnson hat das Misstrauensvotum seiner eigenen konservativen Partei wegen der "Partygate"-Affäre überstanden. 211 Abgeordnete der Tories stimmten in London für seinen Verbleib als Parteivorsitzender und somit auch als Premier, 148 Parlamentarier sprachen ihm allerdings das Misstrauen aus. 32 Stimmen fehlten am Ende, um Johnson zum Rücktritt zu zwingen. Dieser selbst nannte seinen Sieg "überzeugend".
Ukrainische Behörden berichten von "intensiven" Kämpfen um Sjewjerodonezk
Im Kampf um die strategisch wichtige Stadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine erscheint die Lage der ukrainischen Kräfte zunehmend schwierig. Der Bürgermeister der Stadt, Oleksandr Striuk, erklärte, die Lage ändere sich "stündlich". Es gebe "intensive Straßenkämpfe", die russischen Truppen setzten zudem "Luftschläge und schwere Artillerie ein". Die Angreifer "sind dabei, die Stadt zu zerstören" nachdem "sie es nicht geschafft haben, sie in ein oder zwei Tagen einzunehmen".
USA verdächtigen Russland des Diebstahls ukrainischen Getreides
US-Außenminister Antony Blinken hat den Verdacht geäußert, dass Russland ukrainisches Getreide für den eigenen Profit stiehlt. Berichte, wonach Russland ukrainisches Getreide beschlagnahmt, um dieses selbst zu verkaufen, nannte Blinken "glaubwürdig". Er erhob außerdem den Vorwurf, dass Moskau durch die Blockade ukrainischer Getreideausfuhren die Welt "erpressen" wolle. Die russische Seeblockade des südukrainischen Hafens Odessa verhindere, dass Getreide von dort an seine "normalen Ziele" verschifft werde, sagte Blinken. Rund 20 Millionen Tonnen Weizen seien in Silos nahe Odessa "gefangen".
Israels Regierung verliert Routine-Abstimmung im Parlament
Die Opposition hat Israels Ministerpräsident Naftali Bennett bei einer Routine-Abstimmung im Parlament eine Niederlage beigefügt. 58 Abgeordnete stimmten gegen die Verlängerung eines Gesetzes, das Siedlern im besetzten Westjordanland die gleichen Rechte wie Bürgern im Rest des israelischen Territoriums einräumt. Auch zwei Mitglieder der Regierungskoalition, die kürzlich ihre Mehrheit verloren hatte, stimmten dagegen. 52 stimmten dafür.
US-Staat New York verschärft nach rassistischem Angriff Waffengesetze
Nach einem rassistisch motivierten Schusswaffenangriff in einem Supermarkt in der US-Stadt Buffalo hat der Bundesstaat New York den Zugang zu Schusswaffen eingeschränkt. "Gedanken und Gebete werden das Problem nicht lösen, aber starke Taten werden es tun", sagte Gouverneurin Kathy Hochul in Anspielung auf die zurückhaltende Reaktion vieler Republikaner auf Schusswaffengewalt.
Mexikos Staatschef bleibt Bidens Amerika-Gipfel fern
Es sollte der Beginn besserer Beziehungen zwischen den USA und den lateinamerikanischen Ländern werden - doch der Beginn des Amerika-Gipfels hat die Spaltung deutlich gemacht. Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador machte seine Drohung wahr und blieb dem Gipfel fern, nachdem Kuba, Nicaragua und Venezuela nicht eingeladen worden waren. Damit wolle er gegen die seit "Jahrhunderten" andauernde Politik der "Ausgrenzung" protestieren.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden 1Q Leistungsbilanz Überschuss 57,5 Mrd SEK
Japan/Ausgaben privater Haushalte Apr -1,7% (PROGNOSE: -0,8%) gg Vorjahr
Japan/Ausgaben Arbeitnehmer-Haushalte Apr -1,4% gg Vorjahr
Japan/Konsumneigung Apr 78,8%
Japan/Konsumneigung Apr +1,8 Pkt gg Vorjahr
Philippinen Verbraucherpreise Mai +5,4% gg Vorjahr (PROG +5,2%)
DJG/DJN/AFP/apo
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June 07, 2022 03:00 ET (07:00 GMT)
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