DJ EZB: Länderanteile bei PEPP-Staatsanleihebeständen weitgehend unverändert
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Anteile der einzelnen Euro-Länder an den im Rahmen des EZB-Pandemiekaufprogramms PEPP erworbenen Staatsanleihen ist zu Beginn der Reinvestitionsphase weitgehend unverändert geblieben - bei leichtem Zuwachs für Deutschland. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) sanken die Bestände in den Monaten April und Mai insgesamt um 14 Millionen Euro, was das Ergebnis von Inkongruenzen bei Fälligkeiten und Wiederanlage war. Die EZB ist seit April bemüht, die PEPP-Bestände konstant zu halten.
Der Anteil deutscher Bundesanleihen an den gesamten im Rahmen des PEPP erworbenen Staatsanleihebeständen stieg Ende Mai auf 27,1 (Ende März: 26,9) Prozent. Frankreichs Anteil sank auf 19,7 (19,9) Prozent und Italiens 18,4 (18,5) Prozent. Spaniens Anteil blieb bei 12,5 Prozent.
Die Anteile am eingezahlten EZB-Kapital, an denen sich die Staatsanleihekäufe orientieren, liegen für diese Länder bei 26,4 Prozent, 20,4 Prozent, 17,0 Prozent und 12,0 Prozent. Es geben aber nicht alle Länder ausreichend Staatsanleihen entsprechend ihrem Kapitalanteil aus, weshalb ihre Kaufanteile auf andere Papiere verteilt werden. Außerdem kaufen die Zentralbanken Papiere supranationaler Organisationen. Ihr Anteil lag unverändert bei 8,8 Prozent.
Seit April beschränken sich die Zentralbanken darauf, die Tilgungsbeträge fällig gewordener Anleihen zu reinvestieren. Dabei haben sie bezüglich Wertpapiergattung und -herkunft eine gewisse Flexibilität. Zudem gehen sie bei der Wiederanlage marktschonend vor, weshalb es zu einer Streckung über einen gewissen Zeitraum kommen kann.
Die Reinvestitionen sollen im Notfall auch dazu genutzt werden, Papiere eines Landes zulasten der eines anderen überzugewichten, um so exzessiven Renditedifferenzen entgegenzuwirken.
Nach EZB-Angaben gab es im April und Mai leichte Verschiebungen zwischen den Wertpapiergattungen. So sank der Bestand an Commercial Papers um 1,520 (plus 2,007) Milliarden Euro, während der Bestand an Unternehmensanleihen um 1,512 (+0,048) Milliarden Euro zunahm.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/brb
(END) Dow Jones Newswires
June 07, 2022 09:21 ET (13:21 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.