DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion steigt im April um 0,7 Prozent - Bau schwach
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im April in etwa wie erwartet entwickelt, wobei die Bauproduktion zurückging. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg die Produktion gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt um 2,2 (März: 3,1) unter Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 1,0 Prozent prognostiziert.
Weltbank senkt Wachstumsprognose und warnt vor Stagflation
Die Weltbank hat ihre Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft in diesem Jahr drastisch gesenkt und vor mehreren Jahren mit hoher Inflation und lauem Wirtschaftswachstum gewarnt. Angesichts der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, der Covid-19-Pandemie und der gestörten Lieferketten geht die Weltbank in diesem Jahr nun nur noch von einem globalen Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozent aus nach 5,7 Prozent im vergangenem Jahr. Im Januar hatte die Weltbank für dieses Jahr noch ein Wachstum von 4,1 Prozent in Aussicht gestellt.
Rogoff: Das Schlimmste für Weltwirtschaft kommt erst noch
Der US-Ökonom Kenneth Rogoff hat vor dunklen Zeiten für die Weltwirtschaft gewarnt. "Ich fürchte, dass wir das Schlimmste noch vor uns haben", sagte der Harvard-Professor dem Magazin Stern. "Falls China in die Rezession rutscht, steuern wir auf die schlimmste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg zu." Rogoff hält die Mischung der verschiedenen Krisen für hochgefährlich: die Folgen der Pandemie, die weltweite Inflation sowie der russische Krieg gegen die Ukraine - dazu komme nun der Niedergang Chinas durch die Zero-Covid-Politik.
Japans Wirtschaft schrumpft im ersten Quartal weniger als angenommen
Die japanische Wirtschaft ist im ersten Quartal nicht so deutlich geschrumpft wie in der ersten Schätzung angenommen. Wie aus revidierten Daten hervorgeht, sank das Bruttoinlandsprodukt der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt im Zeitraum von Januar bis März auf annualisierter Basis um 0,5 Prozent. Vorläufige Daten hatten ein Minus von 1,0 Prozent gezeigt. Im Vergleich zum Vorquartal stand ein Rückgang von revidiert 0,1 Prozent zu Buche.
Indiens Zentralbank erhöht Leitzins um 50 Basispunkte
Angesichts der steigenden Inflation hat die indische Notenbank ihre Zinsen erneut erhöht. Der geldpolitische Rat habe entschieden, den Leitzins um 50 Basispunkte auf 4,9 Prozent anzuheben, sagte der Gouverneur der Reserve Bank of India, Shaktikanta Das. Die vom Wall Street Journal befragten Ökonomen hatten mehrheitlich mit einem Zinsschritt in dieser Größenordnung gerechnet.
Merkel sieht in Ukraine-Krieg "große Tragik"
Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Ukraine-Krieg als "großen Fehler" Russlands verurteilt. Der russische Einmarsch sei ein "objektiver Bruch aller völkerrechtlichen Regelungen", sagte Merkel bei einer Veranstaltung in Berlin. Sie sehe darin auch "eine große Tragik" und frage sich, ob dies hätte verhindert werden können.
Merkel will sich für Russland-Politik nicht entschuldigen
Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat es abgelehnt, sich für ihre Russland-Politik zu entschuldigen. Diplomatie sei ja nicht deshalb falsch gewesen, wenn sie nicht gelinge, sagte Merkel bei einer Veranstaltung in Berlin. Sie sehe nicht, dass sie sagen müsse, dass ihr Kurs falsch gewesen sei - "und werde deshalb auch mich nicht entschuldigen".
Insa-Umfrage: Grüne überholen erstmals seit fast einem Jahr wieder die SPD
Die Grünen überholen in einer Meinungsumfrage erstmals seit fast einem Jahr wieder die SPD. Laut dem aktuellen Insa-Meinungstrend für die Bild-Zeitung gewinnen die Grünen im Vergleich zur Vorwoche 1 Prozentpunkt und kommen nun auf 21,5 Prozent. Die SPD hingegen verliert 2 Prozentpunkte und landet bei 20 Prozent.
Weltbank kündigt weitere 1,5 Mrd Dollar für Ukraine an
Die Weltbank hat weitere 1,5 Milliarden Dollar an Hilfsgeldern für die Ukraine angekündigt. Die neuen Finanzmittel würden für die Bezahlung der Löhne von Regierungsangestellten und Arbeitenden im sozialen Bereich verwendet, teilte die Organisation mit. Die Organisation werbe bei Geberländern und nutze die "Flexibilität unserer verschiedenen Finanzierungsinstrumente, um den Ukrainern den Zugang zu Gesundheitsdiensten, Bildung und sozialem Schutz zu ermöglichen".
Selenskyj: Ukraine strebt vor Friedensverhandlungen "Sieg auf dem Schlachtfeld" an
Die Ukraine strebt nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj vor dem Einstieg in Friedensverhandlungen einen militärischen Sieg über Russland an. "Der Sieg muss auf dem Schlachtfeld errungen werden", sagte Selenskyj der Financial Times. Kurzfristiges Ziel der Ukraine sei die Rückkehr zur Situation vor der russischen Invasion am 24. Februar. Dies wäre ein wichtiger Etappensieg, sagte Selenskyj. Als langfristiges Ziel gab der ukrainische Präsident die Rückeroberung aller von Russland kontrollierten Gebiete aus.
Ukraine: Kampf um Sjewjerodonezk gleicht "Mission Impossible"
Die Ukraine hat russische Angaben zurückgewiesen, wonach russische Truppen die strategisch wichtige ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk weitgehend unter Kontrolle haben. "Sie kontrollieren die Stadt nicht", sagte der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Gajdaj, auf Telegram. Er räumte jedoch ein, dass es "sehr schwierig ist, Sjewjerodonezk zu halten" und sprach sogar von einer "Mission Impossible".
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz/Arbeitslosenquote Mai 2,1% (Apr: 2,3%)
Japan/Leistungsbilanz Apr nsb Überschuss 501,1 Mrd JPY (PROG: Überschuss 510,9 Mrd JPY)
Japan/Leistungsbilanz Apr nsb Überschuss 501,1 Mrd JPY; -55,6% gg Vj
Südkorea BIP 1Q revidiert +0,6% (vorläufig: +0,7%) gg Vorquartal
Südkorea BIP 1Q revidiert +3,0% (vorläufig: +3,1%) gg Vorjahr
Südkorea BIP 2021 revidiert +4,1% (vorläufig: +4,0%) gg Vorjahr
US/Verbraucherkredite Apr plus 38,0 Mrd USD
US/Verbraucherkredite März revidiert plus 47,4 Mrd USD (vorl: plus 52,4 Mrd USD)
DJG/DJN/AFP/apo
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June 08, 2022 03:00 ET (07:00 GMT)
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