
DJ Eurozone-BIP für erstes Quartal nach oben revidiert
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Wirtschaft im Euroraum ist im ersten Quartal 2022 stärker gewachsen als zunächst berichtet. Der Grund für die Aufwärtsrevision dürften die Daten aus Irland sein, die bisher nicht in den Berechnungen enthalten waren. Wie die Statistikbehörde Eurostat in einer dritten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den 19 Euro-Ländern gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozent.
Bei der zweiten Schätzung am 17. Mai war zunächst nur ein BIP-Plus von 0,3 Prozent gemeldet worden. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einer Bestätigung dieser Rate gerechnet.
Auf Jahressicht betrug das BIP-Wachstum im Euroraum 5,4 Prozent, womit es gegenüber der zweiten Veröffentlichung von 5,1 Prozent ebenfalls zu einer Aufwärtsrevision gekommen ist.
Das irische BIP ist im ersten Quartal um 10,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Im Jahresvergleich ergab sich eine Stagnation. Irlands BIP-Daten sind wegen der Niederlassungen vieler internationaler Großkonzerne bekanntermaßen sehr volatil.
Im ersten Quartal sanken die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Euroraum um 0,7 (Vorquartal: minus 0,3) Prozent. Die Bruttoanlageinvestitionen nahmen um 0,1 (3,1) Prozent zu. Die Ausfuhren stiegen um 0,4 (2,7) Prozent, die Einfuhren sanken um 0,6 (plus 4,7) Prozent.
Die Konsumausgaben der privaten Haushalte hatten im Euroraum einen negativen Einfluss auf das BIP-Wachstum von 0,3 Prozentpunkten. Die Bruttoanlageinvestitionen wirkten neutral. Der Beitrag des Handelsbilanzsaldos war mit 0,4 Punkten positiv, ebenso die Vorratsveränderungen mit 0,6 Punkten.
In den 27 EU-Ländern zusammen stieg das BIP um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal und lag um 5,6 Prozent höher als im Vorjahresquartal.
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June 08, 2022 05:00 ET (09:00 GMT)
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