DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
USA und EU wollen globale Ölpreise deckeln
Die USA und ihre europäischen Verbündeten suchen nach Möglichkeiten, den weiteren Anstieg der Ölpreise zu begrenzen. Sie versuchen, ein Gleichgewicht zwischen den Bemühungen zu finden, Russland die Einnahmen aus seinen Energieverkäufen zu entziehen und gleichzeitig die Weltwirtschaft vor einer Rezession zu schützen. US-Finanzministerin Janet Yellen sagte diese Woche, die USA führten "äußerst aktive" Gespräche mit europäischen Verbündeten über die Bildung eines Käuferkartells und die Festlegung einer Obergrenze für den russischen Ölpreis.
Papierindustrie: Gas-Stopp würde Produktion lahmlegen
Eine Drosselung der Erdgasversorgung auf 30 Prozent oder gar ein völliger Versorgungsstopp würde die Papierproduktion in Deutschland enorm beeinträchtigen oder sogar lahmlegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Verbandes Die Papierindustrie unter seinen Mitgliedern, wie der Verband mitteilte. "Eine Einschränkung der Gasversorgung würde unweigerlich zu Engpässen bei wichtigen Papierprodukten führen. Für die meisten Betriebe gibt es keine Alternative", sagte Verbandspräsident Winfried Schaur.
Fuest: EZB-Politik einzigartig in Wirtschaftsgeschichte
Der Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) scharf kritisiert. "Es ist frappierend, dass die Inflationsrate bei 8 Prozent liegt und die Notenbank trotzdem weiter Staatsanleihen kauft und einen Negativzins hat", sagte Fuest bei der Eröffnung der Jahreshauptversammlung des Ifo-Instituts. Es sei einmalig in der Wirtschaftsgeschichte, dass eine Notenbank in einem derartigen Umfeld eine Politik mache, die eher zu einem deflationären Umfeld passe.
Mauderer: Zusätzliche EU-Schulden nicht notwendig
Die im Vorstand der Deutschen Bundesbank für Märkte zuständige Sabine Mauderer hat sich dagegen ausgesprochen, die Aufnahme gemeinschaftlicher Schulden auf EU-Ebene auszuweiten. In einer Podiumsdiskussion bei der Jahreshauptversammlung des Ifo-Instituts sagte Mauderer, dies sei weder notwendig noch von den EU-Regeln gedeckt. Zudem seien die Zeiten einer billigen Aufnahme von Staatsschulden vorbei.
Lindner will Entlastungen nicht durch höhere Steuern finanzieren
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat Forderungen von Wirtschaftsminister Robert Habeck und anderen Grünen zurückgewiesen, im Gegenzug für eine Entlastung von unteren und mittleren Einkommen die Steuern für Besserverdiener zu erhöhen. "Eine so drastische Steuererhöhung bereits für qualifizierte Fachkräfte, Handwerk und Mittelstand würde die wirtschaftlichen Entwicklungen in unserem Land strangulieren", sagte Lindner dem Handelsblatt. Auch unter Gesichtspunkten der Fairness und Leistungsgerechtigkeit sei eine höhere Belastung "grandios falsch".
Nato-Generalsekretär muss Besuch in Berlin wegen Erkrankung absagen
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat seinen für Donnerstag geplanten Besuch in Berlin kurzfristig abgesagt. Dies teilte das Bundesverteidigungsministerium mit. Ein Nato-Sprecher in Brüssel sagte auf Anfrage, Stoltenberg sei erkrankt und werde den geplanten Besuch in Deutschland "nicht persönlich, sondern aus der Ferne" absolvieren. Im Gespräch ist eine Video-Konferenz.
Lauterbach reist an diesem Donnerstag in die Ukraine
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) reist an diesem Donnerstag in die Ukraine. Im Deutschlandfunk sprach Lauterbach von einem Arbeitsbesuch. Ziel sei es, "die Hilfe für die Ukraine zu verbessern". Während Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit einem Besuch weiterhin zögert, reist damit ein weiteres Mitglied der Bundesregierung das von Russland überfallene Land. Lauterbach verwies darauf, dass Deutschland die Ukraine schon seit einiger Zeit etwa durch die Behandlung von Schwerverletzten in deutschen Krankenhäusern unterstütze.
Biden ruft auf Amerika-Gipfel zur Verteidigung der Demokratie auf
US-Präsident Joe Biden hat die beim Amerika-Gipfel versammelten Staaten aufgerufen, die Demokratie zu verteidigen und wirtschaftlich stärker zusammenzuarbeiten. Die Demokratie sei "das bestimmende Element der amerikanischen Geschichten" und "die wichtigste Zutat für die Zukunft Amerikas", sagte Biden in einer Rede vor den Staats- und Regierungschefs in Los Angeles.
+++ Konjunkturdaten +++
Mexiko Verbraucherpreise Mai +0,18% (PROG: +0,15%) gg Vm
Mexiko Kernrate Verbraucherpreise Mai +0,59% (PROG: +0,56%) gg Vm
DJG/DJN/AFP/apo
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June 09, 2022 07:30 ET (11:30 GMT)
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