DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EON/RWE - Die beiden Energiekonzerne halten trotz der von Christian Lindner geforderten Debatte über längere Laufzeiten am Atomausstieg fest. "Wir setzen unsere Rückbauplanungen am Standort Isar fort", erklärte die Sprecherin von Eons Atomtochter Preussenelektra. "Wir haben klargemacht, dass ein Weiterbetrieb von Isar 2 unter gewissen Voraussetzungen möglich wäre, wenn das Kraftwerk gebraucht würde. Die Ministerien für Wirtschaft und für Umwelt hatten sich dazu positioniert und erklärt, dass sie auf diese Option nicht zurückgreifen möchten. An dieser Sachlage hat sich aus unserer Sicht nichts geändert." Ähnlich äußerte sich der RWE-Sprecher. (Rheinische Post)
THYSSENKRUPP - Der Industriekonzern Thyssenkrupp übernimmt von den insolventen MV Werften den Standort in Wismar. Die Tochter Thyssen-Krupp Marine Systems (TKMS) habe den Zuschlag erhalten, erfuhr das Handelsblatt aus Branchenkreisen. Für den Konzern bedeutet der Deal eine strategische Wende. Bis Februar hatte Vorstandschefin Martina Merz noch einen Käufer für TKMS gesucht. Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine warf der Vorstand die Pläne aber über Bord. TKMS soll nun Teil der Gesellschaft bleiben, die Leitung übernahm kürzlich Personalvorstand Oliver Burkhard. Mit ihm an der Spitze soll die Sparte ausgebaut werden. (Handelsblatt)
PORSCHE - Porsche setzt in der Halbleiterkrise auf direkte Gespräche mit Chipproduzenten. "Wir hatten bislang keine direkten Beziehungen zu den Halbleiterherstellern", erklärt Beschaffungsvorständin Barbara Frenkel im Interview. Wenn der Sportwagenbauer etwa Steuergeräte für seine Fahrzeuge einkaufe, würden die dort verbauten Chips eben meist vom Zulieferer beschafft. Eine Herausforderung seien zudem die kurzen Entwicklungszyklen im Halbleiterbereich. Die Autoindustrie müsse ihre Zyklen deshalb womöglich stärker mit dem Rhythmus der Halbleiterindustrie synchronisieren. (Börsen-Zeitung)
ATOS - Atos kommt nicht zur Ruhe. Rodolphe Belmer, der Elie Girard erst zu Beginn des Jahres an der Spitze des französischen IT-Dienstleisters- abgelöst hat, muss offenbar bereits mit Gegenwind kämpfen. So sorge der Strategieplan, den Belmer nächste Woche präsentieren will, innerhalb der Führung von Atos für erhebliche Spannungen, berichtet der Wirtschaftsradiosender BFM Business unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen. Der Verwaltungsrat habe bereits mehrere Vorschläge Belmers abgelehnt. (Börsen-Zeitung)
BOOTS - Apollo Global Management und Mukesh Ambani's Reliance Industries haben ein verbindliches Angebot für die britische Apothekenkette Boots abgegeben, so drei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das Angebot bewerte das Unternehmen mit 5 bis 6 Milliarden Pfund, sagten zwei der Personen. Die US-Muttergesellschaft Walgreens Boots Alliance würde eine Minderheitsbeteiligung behalten. Über die Höhe dieses Anteils könne noch verhandelt werden. Boots lehnte eine Stellungnahme ab. (Financial Times)
BERENBERG - Die Berenberg Bank zieht Konsequenzen aus dem Abwärtstrend an den US-Aktienmärkten und den eingetrübten Zukunftsaussichten. Die US-Tochter Berenberg Capital Markets wird wegen einer Umstrukturierung 50 ihrer 150 Mitarbeiter entlassen. Dabei handelt es sich um Analysten und Investmentbanker. Das bestätigte ein Sprecher des Geldhauses dem Handelsblatt. (Handelsblatt)
LILIUM - Der Mitgründer, Großaktionär und scheidende Chef von Lilium will das börsennotierte E-Flugtaxi-Unternehmen breiter aufstellen. Wie Daniel Wiegand erklärte, soll es nicht nur bei der derzeitigen Entwicklung des Modells für vier oder sechs Personen plus Pilot bleiben, das nach Verzögerungen nunmehr 2025 einsatzbereit sein soll. Der 36-Jährige hält in seiner künftigen Rolle als Chefingenieur und Leiter für Zukunftsprogramme mittelfristig die Entwicklung eines "kleinen regionalen Airliner" bis hin zu einem zweisitzigen, autonom fliegenden "persönlichen Aircraft" für möglich. (Welt)
ANADI - Die österreichische Anadi Bank, Nachfolgerin der Hypo Alpe-Adria-Bank, kündigt ihre Aufspaltung an. Das Institut wandelt sich nach Angaben vom Mittwoch "zur reinen Digitalbank" und stößt daher das traditionelle Bankgeschäft mit den Bereichen Retail Banking, Corporate Banking sowie Public Finance ab. (Börsen-Zeitung)
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June 10, 2022 00:55 ET (04:55 GMT)
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