DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Australien bleiben die Börsen wegen des Feiertages Geburtstag der Königin (regionaler Feiertag) geschlossen.
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13.10 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 4.012,25 -0,1% -15,5% E-Mini-Future Nasdaq-100 12.290,75 +0,1% -24,7% Euro-Stoxx-50 3.657,75 -1,8% -14,9% Stoxx-50 3.545,64 -1,5% -7,1% DAX 13.995,95 -1,4% -11,9% FTSE 7.387,01 -1,2% +1,2% CAC 6.252,73 -1,7% -12,6% Nikkei-225 27.824,29 -1,5% -3,4% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 148,15% +0,35 Rentenmarkt zuletzt +/- absolut +/- YTD DE-Rendite 10 J. 1,40 -0,02 +1,58 US-Rendite 10 J. 3,03 -0,01 +1,52
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 122,37 121,51 +0,7% 0,86 +68,1% Brent/ICE 123,99 123,07 +0,7% 0,92 +64,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.842,86 1.847,91 -0,3% -5,06 +0,7% Silber (Spot) 21,55 21,69 -0,6% -0,14 -7,5% Platin (Spot) 974,81 975,34 -0,1% -0,53 +0,4%
AUSBLICK AKTIEN USA
Die Wall Street bleibt gefangen zwischen Inflationsentwicklung und Zinserhöhungen. Am Vortag hatten die angekündigten Zinserhöhungen der EZB belastet. Doch nun rückt mit den US-Verbraucherpreisen wieder die heimische Entwicklung in den Fokus. Anleger warteten auf den Impuls durch die Inflationsdaten, heißt es. Sollte die Inflation weiter anziehen, stiege auch der Druck auf die Fed, entsprechend zu reagieren. Der Glaube, dass der Gipfel der Inflation erreicht sei, sei am Markt noch nicht sehr ausgeprägt, heißt es. Eine Inflationsentwicklung über Markterwartung könnte den marktbreiten S&P-500 unter die Marke von 4.000 Punkten drücken.
Meta Platforms steigen vorbörslich um 0,4 Prozent. Facebook überprüft offenbar sein Engagement für die Bezahlung von Nachrichten auf der eigenen Plattform. Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, berichten, Verlagen könnten Einnahmeausfälle in zweistelliger Millionenhöhe drohen.
Die Titel von Docusign knicken um 26,6 Prozent ein. Der Entwickler von E-Signatur-Software hatte mitgeteilt, dass sich das Wachstum im ersten Quartal verlangsamt habe und außerdem die Einstellungspläne zurückgeschraubt würden. Der Nettogewinn für das Auftaktquartal lag unter den Erwartungen.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Verbraucherpreise Mai PROGNOSE: +0,7% gg Vm/+8,3% gg Vj zuvor: +0,3% gg Vm/+8,3% gg Vj Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,5% gg Vm/+5,9% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+6,2% gg Vj 14:30 Realeinkommen Mai 16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) Juni PROGNOSE: 58,5 zuvor: 58,4
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die Börsen stehen weiter unter erheblichem Abgabedruck. "Nach der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich die Lage weiter eingetrübt", so ein Marktteilnehmer. Mit den höheren Inflationsprognosen seien die Zinserwartungen weiter nach oben angepasst worden. Zudem stiegen die Renditen in der Peripherie der Eurozone mit dem bevorstehenden Ende der EZB-Kaufprogramme besonders stark, so dass Erinnerungen an die Eurokrise heraufbeschworen würden. Für den stark in Staatsanleihen investierten Bankensektor geht es 2,8 Prozent talwärts. Im Blick steht nun die Entwicklung der US-Verbraucherpreise im Mai, die am Nachmittag veröffentlicht werden. Zugleich belastet ein erneuter Teil-Lockdown von Schanghai. Schwer unter Druck stehen zinssensible Immobilienaktien. Die Erträge der Branche seien wohl nach oben gekappt. Ein Gericht in Missouri hat im Roundup-Streit für Bayer (-2%) geurteilt. Weiter unter Druck stehen die Aktien von Credit Suisse (-3,4%) Denn State Street hat klargestellt, man sei nicht an einer Übernahme der schweizerischen Großbank interessiert.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 10:00 17:31 Uhr % YTD EUR/USD 1,0590 -0,3% 1,0698 1,0738 -6,9% EUR/JPY 141,64 -0,8% 142,86 143,78 +8,2% EUR/CHF 1,0399 -0,1% 1,0481 1,0467 +0,2% EUR/GBP 0,8516 +0,2% 0,8563 0,8559 +1,4% USD/JPY 133,73 -0,5% 133,46 133,88 +16,2% GBP/USD 1,2437 -0,5% 1,2495 1,2547 -8,1% USD/CNH (Offshore) 6,7048 +0,1% 6,6923 6,6899 +5,5% Bitcoin BTC/USD 29.981,71 -0,4% 30.506,34 30.459,14 -35,2%
Laut Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann könnte der Dollar am Nachmittag "in eigentlich ungewöhnlicher Weise auf Überraschungen reagieren". Sollten die dann anstehenden US-Mai-Inflationszahlen zum Vormonat ein Plus zwischen 0,6 und 0,8 Prozent zeigen, dürfte das im Bereich der Markterwartungen liegen. Dann könnten die März-Zahl (+1,2%) als auch die April-Zahl (+0,3%) als Ausreißer erscheinen. Sollte es deutlich weniger werden, könnte das in Kombination mit der niedrigen April-Zahl von einigen Beobachtern als Trendwende interpretiert werden. Auch wenn das die Aussicht auf noch raschere Fed-Zinserhöhungen dämpfen würde, wäre es eigentlich ein positives Signal für den Dollar, so der Analyst. Denn es würde marginal die Wahrscheinlichkeit dafür reduzieren, dass die Fed - um die Inflation zu stoppen - eine "harte Landung" der US-Konjunktur erzwingen müsse.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Überwiegend mit Abgaben haben sich die Börsen gezeigt. Neben den sehr schwachen US-Vorgaben belasteten weiterhin die anhaltenden Inflationssorgen. Deswegen warteten die Akteure gespannt auf die am Nachmittag anstehenden US-Verbraucherpreise für Mai. Derweil erhöhte die EZB am Vortag die Inflationsprognosen stärker als vom Markt erwartet. Unter Investoren ging daher die Sorge um, dass nicht nur die Fed das Tempo bei den Zinserhöhungen weiter anziehen könnte, was die Konjunktur in eine Rezession stürzen könnte. Eine Ausnahme von der negativen Tagestendenz machte Schanghai. Für Entspannung sorgten hier die Verbraucher- und Erzeugerpreise. Sie sind im Rahmen der Erwartungen ausgefallen und zeigten teils sogar eine Entspannung. Der HSI in Hongkong holte vor diesem Hintergrund anfängliche Verluste auf. Vor allem Technologiewerte erholten sich in Hongkong kräftig. Die China-Daten sollten Spielraum für weitere geldpolitische Lockerungen bieten, sagte ein Volkswirt. Beim Nikkei-225 in Tokio drückten vor allem die Abgaben bei den zinssensiblen Technologiewerten. Advantest und Lasertec fielen um 4,2 bzw. 4,8 Prozent. Der Kospi in Seoul verzeichnete den vierten Handelstag in Folge Abgaben. Hier belasteten schwache Konjunkturdaten. In Sydney, wo am Montag kein Handel stattfindet, ging es für den S&P/ASX-200 abwärts - er verzeichnete den größten Wochenverlust seit April 2020. Erneut zeigten sich vor allem die Immobilien- und Bankenwerte mit kräftigen Abgaben.
CREDIT
Mit den Risikoprämien geht es am Kreditmarkt weiter nach oben. Das ganze Ausmaß erschließt sich aber erst im Vergleich mit dem Mittwoch. Seitdem hat der iTraxx Crossover 38 Basispunkte oder 8 Prozent zugelegt. Bei den anderen iTraxx-Indizes sieht es nicht viel besser aus: "Überall höhere Spread-Stände", heißt es bei der DZ Bank. Für besondere Beunruhigung sorgt, dass sich die Spreads der spanischen und italienischen Staatsanleihen wieder deutlich ausweiten. Hintergrund ist, dass die EZB ihr Anleihenkaufprogramm zum 1. Juli beendet. Am 21. Juli will sie dann die Leitzinsen um 25 Basispunkte erhöhen, im September erneut, möglicherweise dann um 50 Basispunkte. Die deutlich höheren EZB-Inflationsprognosen deuten auch darüber hinaus Zinserhöhungspotenzial an.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Bayer gewinnt Roundup-Prozess vor Gericht in Missouri
Bayer hat im Rahmen der laufenden Glyphosat-Schadensersatzklagen ein drittes Verfahren gewonnen. Ein Gericht im US-Bundesstaat Missouri entschied in der Frage, ob das Unkrautvernichtungsmittel Roundup Krebs verursacht, zugunsten von Monsanto, wie Bayer am späten Donnerstagabend mitteilte. "Das Urteil der Geschworenen zugunsten des Unternehmens bringt diesen Prozess zu einem erfolgreichen Abschluss und steht im Einklang mit den Beweisen in diesem Fall, dass Roundup keinen Krebs verursacht und nicht die Ursache für den Krebs von Herrn Shelton war", so Bayer.
Covestro verlängert CEO-Vertrag mit Markus Steilemann bis 2028
Markus Steilemann soll den Werkstoffhersteller Covestro weitere fünf Jahre führen. Der Aufsichtsrat verlängerte seinen bis Mai 2023 laufenden Vertrag als Vorstandschef vorzeitig bis Ende Mai 2028, wie das Unternehmen in Leverkusen mitteilte.
Thyssenkrupp kauft Werftstandort Wismar und will dort U-Boote bauen
Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) übernimmt von den insolventen MV Werften den Standort in Wismar. Statt Frachtern und Kreuzfahrtschiffen sollen dort künftig U-Boote für die Marine gebaut werden. Im Laufe des Jahres 2024 könnte nach einer entsprechenden Ertüchtigung der Werft die Produktion hochlaufen, sofern die Bundesregierung weitere Aufträge vergebe, teilte die auf den Bau von Marineschiffen und U-Booten spezialisierte Tochter des Ruhrkonzerns mit. Zum Kaufpreis wurden von TKMS und Insolvenzverwalter Christoph Morgen keine Angaben gemacht.
Briten knöpfen sich Marktmacht von Apple und Google vor
Die britische Wettbewerbsbehörde CMA prüft die Einleitung einer Untersuchung der Marktmacht von Apple und Alphabet bei mobilen Browsern und Apples Beschränkungen für Cloud-Gaming über den App Store. Die Regulierungsbehörde geht auch gegen Google wegen seiner Zahlungspraktiken im App Store vor, wie die CMA mitteilte.
Kaspersky scheitert in Karlsruhe mit Verfassungsbeschwerde
Der russische Hersteller Kaspersky ist vor dem Bundesverfassungsgericht mit einer Verfassungsbeschwerde gegen die Warnung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor seiner Virenschutzsoftware gescheitert. Das Gericht nahm die Beschwerde wegen Unzulässigkeit nicht zur Entscheidung an, wie es in Karlsruhe mitteilte. Zunächst müssten - nach bereits ergangenen Eilentscheidungen - die Entscheidungen der Fachgerichte in der Hauptsache abgewartet werden. (Az. 1 BvR 1071/22)
Norwegen zieht sich aus Helikopter-Deal mit Airbus-Tochter zurück
Der Helikopterhersteller NHIndustries und das norwegische Militär gehen künftig getrennte Wege. Wie die zuständige Behörde mitteilte, hat sie den Vertrag mit dem Unternehmen, das zu 62,5 Prozent Airbus gehört, beendet. Das Land will die bisher gelieferten Helikopter zurückgeben und fordert 5 Milliarden Kronen - umgerechnet etwa 491 Millionen Euro - an bisher gezahlten Geldern zurück, plus Zinsen und anderen Ausgaben.
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June 10, 2022 07:19 ET (11:19 GMT)
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