DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
INFLATION - CDU-Generalsekretär Mario Czaja hat der Ampel bei der Inflationsbekämpfung zu langsames Handeln vorgeworfen. "Ich befürchte, uns läuft beim Thema Inflation die Zeit davon", sagte Czaja. Die von Kanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigte "konzertierte Aktion" gegen die Lohn-Preis-Spirale müsse schneller kommen, monierte er. Es sei zwar richtig, dass sich Scholz mit Gewerkschaften und Arbeitgebern für die konzertierte Aktion an einen Tisch setzen wolle. "Allerdings will er das erst Anfang Juli tun. Er lässt schon wieder wertvolle Zeit verstreichen", kritisierte Czaja. (Tagesspiegel)
ENERGIEFORSCHUNG - Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr rund 1,31 Milliarden Euro in die Erforschung klimafreundlicher Technologien investiert. Die Zahl geht aus dem Bundesbericht Energieforschung hervor, der an diesem Mittwoch vom Kabinett verabschiedet werden soll und der dem Redaktionsnetzwerk Deutschland bereits vorliegt. Insgesamt hat die Bundesregierung 2021 fast 7.000 Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte mit 878,2 Millionen Euro gefördert. Weitere 314,4 Millionen Euro flossen in die institutionelle Förderung des Forschungsbereichs Energie der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
GESUNDHEITSSEKTOR - Die hohen Energie- und Rohstoffpreise belasten die Gesundheitswirtschaft zunehmend. Das zeigt die Auswertung des Gesundheitsreports des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DHIK), die dem Handelsblatt exklusiv vorliegt. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen zeigten sich besorgt über die aktuelle Preisentwicklung. Das Thema Fachkräftemangel landete auf Platz zwei der Risikofaktoren. Darüber zeigten sich 66 Prozent der Unternehmen besorgt. Knapp die Hälfte blickt mit Sorge auf die hohen Arbeitskosten - ein neuer Spitzenwert. (Handelsblatt)
AUTOMATISIERUNG - Experten rechnen mit einem anhaltenden Boom der Robotik-Industrie. "Es wird jetzt massiv in Automatisierung investiert", sagte Susanne Bieller vom Weltbranchenverband IFR. 2021 stieg die Zahl der Auslieferungen um 27 Prozent auf 487.000. Hoffnungen setzt die Industrie insbesondere auf die kollaborierenden Roboter. "Das Cobot-Segment wird definitiv größer werden als das der klassischen schweren Industrieroboter", sagte Universal-Robots-Gründer Esben Östergaard anlässlich des Handelsblatt Innovation Summit. (Handelsblatt)
WASSERSTOFF - Der Import von Wasserstoff aus Australien in großen Mengen ist trotz der Distanz machbar. Das ist das Ergebnis einer dem Handelsblatt vorliegenden Studie des Instituts für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) zum regulatorischen Rahmen einer deutsch-australischen Wasserstoffbrücke. Damit rücken die ehrgeizigen Vorhaben deutscher Unternehmen der Realisierung ein Stück näher. (Handelsblatt)
UKRAINE/EU - Die Kontroverse um die EU-Perspektive für die Ukraine droht das Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs kommende Woche in Brüssel zu überschatten. Bei der Vorbereitung des Gipfels trat die Kluft zwischen den Mitgliedsstaaten deutlich hervor, wie Gesprächsnotizen aus dem Ausschuss der EU-Botschafter zeigen, die dem Handelsblatt vorliegen. Deutschland hat sich demnach zurückhaltend geäußert und eine "Kandidatur unter Auflagen" als mögliches Ergebnis bezeichnet. (Handelsblatt)
CHIPS - Der neue Infineon-Chef Jochen Hanebeck macht Druck. Europa müsse die Aufholjagd bei den Chips sofort beginnen. "Ich kann nur appellieren, schnell voranzugehen", sagte der Manager des größten deutschen Chipherstellers mit Blick auf den Chips Act der EU. Denn in Asien hätten Länder wie Korea oder Japan ihre staatlich unterstützten Projekte für die Branche längst beschlossen. (Handelsblatt)
START-UPS - Einer der wichtigsten deutschen Start-up-Finanzierer bringt frisches Geld in den Markt. Project A aus Berlin starte dafür mit einem neuen, gut 355 Millionen Euro schweren Fonds, sagte Project-A-Mitgründer Florian Heinemann. Mit dem Geld, das von professionellen Anlegern wie Pensionsfonds, Unternehmen und vermögenden Privatleuten stammt, will Project A wachstumsorientierte Start-ups direkt nach der Gründung unterstützen. Der Fonds kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem Tech-Unternehmen an der Börse weltweit stark an Wert verloren haben. (Welt)
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June 15, 2022 01:04 ET (05:04 GMT)
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