DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EZB-Rat berät am Mittwoch über aktuelle Marktentwicklungen
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird am Mittwoch über das Geschehen am Staatsanleihemarkt beraten. Eine Sprecherin sagte auf Anfrage: "Der EZB-Rat trifft sich am Mittwoch zu einem Ad-hoc-Meeting, bei dem aktuelle Marktentwicklungen diskutiert werden sollen." Die Renditen von Euroraum-Staatsanleihen sind in jüngster Zeit stark gestiegen. EZB-Direktorin Isabel Schnabel hatte am Dienstagabend die Entschlossenheit der EZB bekräftigt, gegen eine übermäßige Ausweitung der Rendite-Abstände (Spreads) vorzugehen, die als "Fragmentierung" einzustufen sei.
Chinas Zentralbank behält Zinssätze bei
Chinas Zentralbank hat zwei zentrale Zinssätze unverändert gelassen, nachdem sie im Mai die Zinsen zur Unterstützung des Wachstums gesenkt hatte. Die People's Bank of China (PBoC) beließ den Zinssatz für die einjährige mittelfristige Kreditfazilität (MLF) unverändert bei 2,85 Prozent, während sie dem Bankensystem über die MLF Liquidität in Höhe von 200 Milliarden Yuan (umgerechnet 28,46 Milliarden Euro) zuführte, wie aus einer Erklärung der Notenbank auf ihrer Internetseite hervorgeht. Auch der Zinssatz für siebentägige Reverse-Repo-Geschäfte wurde bei 2,1 Prozent belassen.
Chinas Industrieproduktion mit unerwartetem Anstieg im Mai
Die chinesische Wirtschaftstätigkeit hat sich im Mai entgegen den Erwartungen belebt. Die Industrieproduktion stieg im Mai um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, nach einem Rückgang von 2,9 Prozent im April, und lag damit über den Erwartungen der vom Wall Street Journal befragten Volkswirte, die mit einem Rückgang um 1 Prozent gerechnet hatten. Die Einzelhandelsumsätze, ein wichtiger Indikator für den chinesischen Konsum, fielen um 6,7 Prozent verglichen mit einem Rückgang von 11,1 Prozent im April, teilte das Nationale Amt für Statistik mit. Hier hatten die Volkswirte im Schnitt mit einem Rückgang um 6,9 Prozent gerechnet.
IG Metall: 6,5% mehr Entgelt in nordwestdeutscher Stahlindustrie
Arbeitgeber und Arbeitnehmer der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie haben sich auf einen Tarifabschluss geeinigt. Laut Mitteilung der IG-Metall-Bezirksleitung Nordrhein-Westfalen steigen die Entgelte und Ausbildungsvergütungen ab dem 1. August 2022 um 6,5 Prozent. Für die Monate Juni und Juli 2022 wurde eine Zahlung von 500 Euro vereinbart. Die Auszubildenden erhalten 200 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 18 Monate und endet am 30. November 2023.
API-Daten zeigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 0,7 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 1,8 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 2,2 Millionen Barrel nach plus 1,8 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 1,4 Millionen und bei Benzin ein Plus von 0,1 Millionen Fass.
Finnland befürchtet Stocken der Nato-Beitrittsverhandlungen
Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin befürchtet ein Stocken der Nato-Beitrittsverhandlungen Finnlands und Schwedens, wenn bis zum Gipfeltreffen der Allianz Ende Juni in Madrid keine Einigung mit der Türkei erzielt wird. "Ich denke, es ist wichtig, dass wir in dieser Frage vorankommen", sagte Marin am Dienstag bei einem Besuch in Schweden vor Journalisten. "Wenn wir diese Probleme vor Madrid nicht lösen, riskieren wir, dass die Situation einfriert."
Umstrittener Abschiebeflug von Großbritannien nach Ruanda abgesagt
Der für Dienstagabend geplante erste Abschiebeflug aus Großbritannien nach Ruanda ist im letzten Moment abgesagt worden. Die britische Innenministerin Priti Patel erklärte, sie sei enttäuscht, dass der Flug wegen "rechtlicher Anfechtungen und Forderungen in letzter Minute" nicht abheben konnte. Sie versprach aber, die stark kritisierte Politik fortzusetzen. "Wir werden uns nicht entmutigen lassen."
Nicaragua autorisiert gemeinsame Militäreinsätze mit Russland
Das Parlament von Nicaragua hat grünes Licht dafür gegeben, dass russische Truppen zu gemeinsamen Militärübungen ins Land gelassen werden. Die Abgeordneten in Managua stimmten am Dienstag für ein Dekret von Präsident Daniel Ortega, wonach Einsätze von Truppen aus Russland, den USA und sieben lateinamerikanischen Staaten möglich sein sollten. Sie sollten demnach eingeladen werden, um an Militärübungen etwa im Rahmen des Anti-Drogen-Kampfes teilzunehmen.
+++ Konjunkturdaten
CHINA
Einzelhandelsumsatz Mai +0,05% gg Vormonat
Einzelhandelsumsatz Mai -6,7% gg Vorjahr
Anlageinvestitionen Städte Jan-Mai +6,2% (PROG: +6,1%) gg Vorjahr
INDONESIEN
Exporte Mai 21,51 Mrd USD
Importe Mai 18,61 Mrd USD
Handelsbilanz Mai Überschuss 2,90 Mrd USD (PROG Überschuss 3,80 Mrd USD)
JAPAN
Maschinenbauaufträge Kern Apr +10,8% (PROG: +1,5%) gg Vm
Maschinenbauaufträge Kern Apr +19,0% gg Vj
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June 15, 2022 03:00 ET (07:00 GMT)
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